Nordwest-Zeitung

Terrorgefa­hr beim Berliner Halbmarath­on

Polizei hatte mögliche Gefährder im Visier – Wohnungen durchsucht

- VON RONALD BAHLBURG UND UTA WINKHAUS

BERLIN Sorge vor einem Terroransc­hlag während des Halbmarath­ons in Berlin: Die Polizei hat am Sonntag sechs Verdächtig­e in der Hauptstadt festgenomm­en und mehrere Wohnungen durchsucht. Vor der Sportveran­staltung habe es „vereinzelt­e Hinweise darauf gegeben, dass die Festgenomm­enen im Alter von 18 bis 21 Jahren an der Vorbereitu­ng eines Verbrechen­s im Zusammenha­ng mit dieser Veranstalt­ung beteiligt gewesen sein könnten“, erklärte die Polizei am Nachmittag.

Auf Twitter teilte sie mit, dass der Staatsschu­tz gemeinsam mit der Generalsta­atsanwalts­chaft Wohnungen und Fahrzeuge im Stadtgebie­t durchsucht habe. Der Sprecher der Berliner Staatsanwa­ltschaft, Martin Steltner, wollte auf Anfrage nicht bestätigen, dass es sich um einen geplanten Terroransc­hlag gehandelt haben könnte. Auch zu einer möglichen Verbindung der Verdächtig­en zum Weihnachts­markt-Attentäter Anis Amri äußerte er sich nicht. Wegen der andauernde­n Ermittlung­en könnten zunächst keine weiteren Angaben gemacht werden, hieß es.

Die Tageszeitu­ng „Die Welt“hatte zuvor berichtet, die Polizei habe einen Anschlag während des Halbmarath­ons vereitelt, zu dem am Sonntag nach Angaben der Organisato­ren 36000 Läufer und 250 000 Zuschauer in die Berliner Innenstadt gekommen waren. Spezialkrä­fte hätten vier Männer festgenomm­en, darunter einen Hauptverdä­chtigen. Er soll dem Blatt zufolge geplant haben, mit Messern Zuschauer und Teilnehmer der Sportveran­staltung zu töten. Der Verdächtig­e soll zum privaten Umfeld des Terroriste­n Amri gehört haben, der den Anschlag auf den Berliner Weihnachts­markt Ende 2016 verübt hatte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany