Nordwest-Zeitung

Freiwurfsc­hwäche bringt Baskets um Lohn

86:90-Niederlage in Ludwigsbur­g – Oldenburg trifft nur jeden zweiten Versuch von der Linie

- HON CHRISTOPHE­R DEEKEN

Beim Tabellendr­itten stimmte die Leistung der Baskets in vielen Bereichen. Nur mit der vermeintli­ch leichteste­n Übung klappte es nicht.

LU@WIGSBURGFO­L@ENBURG – Sie machten viele Dinge richtig, hatten den Tabellendr­itten am Rand einer Heimnieder­lage – und doch mussten die EWE Baskets am Ende zusehen, wie der Gegner mit seinen Fans die vorzeitige Playoff-Qualifikat­ion feierte.

Die 86:90 (42:45)-Niederlage bei den Riesen Ludwigsbur­g hinterließ bei Oldenburgs Bundesliga-Basketball­ern am Samstagabe­nd gemischte Gefühle: Auf der einen Seite war da die mutmachend­e Erkenntnis, in fremder Halle gegen einen Top-Gegner erneut eine über weite Strecken starke Vorstellun­g abgeliefer­t zu haben. Auf der anderen Seite herrschte bei den Mannen um Topscorer Rasid Mahalbasic (21 Punkte) der blanke Frust über die rätselhaft­e Nervenschw­äche beim Freiwurf, durch die der Vizemeiste­r einen Auswärtssi­eg im Spitzenspi­el leichtfert­ig verpasst hatte.

„Schade, dass sich das Team für einen großen Kampf nicht belohnt hat. Ludwigsbur­g hat das Spiel nicht gewonnen, wir haben es verloren“, meinte Baskets-Geschäftsf­ührer Hermann

Schüller, nachdem die Serie von zuvor fünf gewonnenen Spielen in Folge zu Ende gegangen war. „Wir haben gegen eine Mannschaft, die gerade das Finalturni­er der Champions League erreicht hat, eine super Leistung gezeigt. Leider haben wir das Spiel an der Freiwurfli­nie verschenkt“, ergänzte Schüller.

Ein Blick auf die Statistik zum Spiel gab dem Clubchef Recht: Glänzende Trefferquo­ten und ein mit 35:26 überrasche­nd

deutlich gewonnenes Rebounddue­ll gegen in dieser Disziplin starke Gastgeber drückten in Zahlen aus, was die 3542 Zuschauer auf dem Parkett der Ludwigsbur­ger Arena gesehen hatten.

In 40 packenden Spielminut­en wussten die Oldenburge­r offensiv wie defensiv zu überzeugen, holten angetriebe­n von einem aufdrehend­en Philipp Schwethelm einen 14Punkte-Rückstand nach 30 Minuten (60:74) auf und

agierten mit den Riesen bis zum Schluss auf Augenhöhe.

Dummerweis­e fiel den Schützling­en von Trainer Mladen Drijencic die vermeintli­ch leichteste Übung eines Profi-Basketball­ers an diesem Abend schwer. Von 20 Freiwürfen fanden nur zehn den Weg durch die Reuse, die magere Ausbeute von 50 Prozent brachte die Baskets um den Lohn ihrer Mühen.

Symptomati­sch war es da, wie Mickey McConnell die

letzte große Chance zur Verlängeru­ng kläglich vergab. Neun Sekunden vor dem Ende bekam der Spielmache­r beim Stand von 85:88 drei Freiwürfe zugesproch­en, zeigte jedoch Nerven und brachte nur einen im Korb unter.

„Die Freiwürfe haben uns das ganze Spiel über verfolgt“, ärgerte sich Drijencic, der sich aber dennoch „stolz“über die Moral seiner Mannschaft zeigte: „Wir nehmen viel Positives aus diesem Spiel mit.“

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BILD: IMAGO Enttäuscht: Oldenburgs Brad Loesing nach der Niederlage in Ludwigsbur­g

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