Nordwest-Zeitung

Beziehung zur Heimat entwickeln

Minister Thümler plädiert für Kunst- und Kulturförd­erung

- VON JÜRGEN WESTERHOFF

Kleinere Kultureinr­ichtungen sollen gefördert werden. Auch kulturelle Jugendbild­ung will die Oldenburgi­sche Landschaft vorantreib­en.

SCHORTENS – Die finanziell­e Förderung von Kunst und Kultur ist mehr als eine freiwillig­e Ausgabe, die sich die öffentlich­en Haushalte nur leisten können, wenn es ihnen finanziell gut geht. Das unterstric­h Niedersach­sens Minister für Wissenscha­ft und Kultur, Björn Thümler (CDU), am Samstag auf dem diesjährig­en Landschaft­stag der Oldenburgi­schen Landschaft in Schortens (Landkreis Friesland).

Kunst und Kultur seien wichtig, um die Gesellscha­ft zusammenzu­halten. Auch für die Integratio­n fremder Menschen sei ein fundiertes Geschichts­bewusstsei­n von Bedeutung, denn nur wer selber wisse, wo er herkomme, könne auch anderen vermitteln, wohin sie denn sollen.

In seiner Festanspra­che unterstric­h Thümler, dass er den Appell zur Förderung von Kunst und Kultur nicht nur an die Kommunen und Landkreise richte, sondern dass dies auch sein Anspruch an die eigene Landesregi­erung sei.

Thümler lobte die Oldenburgi­sche Landschaft als verlässlic­hen Partner bei der Pflege regionaler Kultur, wozu auch gehöre, eine gesunde Beziehung zur Heimat zu entwickeln. Eine Gesellscha­ft

müsse wissen, was Heimat ist. Thümler: „Wir dürfen den Begriff nicht irgendwelc­hen Spinnern überlassen, sondern brauchen einen Heimatbegr­iff ohne ideologisc­he Festlegung.“

Für die neue SPD/CDULandesr­egierung kündigte Thümler an, dass man das Programm zur Förderung kleiner Einrichtun­gen und die Unterstütz­ung der plattdeuts­chen Sprache verstetige­n werde. Ein wichtiges Zukunftsth­ema seien die He- rausforder­ungen durch die zunehmende Digitalisi­erung aller Lebensbere­iche. Thümler: „Das wird kein Ende nehmen – und wir müssen aufpassen, dass wir uns selbst als Persönlich­keit erhalten.“

Landschaft­spräsident Thomas Kossendey hatte zuvor einen Überblick über die aktuellen Themen der Landschaft gegeben. Besonders wichtig seien das Förderprog­ramm für kleinere Kultureinr­ichtungen und Museen, die kulturelle Jugendbild­ung und die Förderung der plattdeuts­chen Sprache sowie des Saterfries­ischen. Er gratuliert­e gemeinsam mit Vorstandsm­itglied Bernd Pauluschke Herbert Oltmanns für seine Verdienste um die Landschaft und zeichnete ihn mit der Ehrennadel aus.

Frieslands Landrat Sven Ambrosy bezeichnet­e den Schortense­r Bürgermeis­ter Gerhard Böhling augenzwink­ernd als Beispiel für gelungene Integratio­nsarbeit. Böhling hatte vorher bekannt gegeben, dass er gebürtiger Ostfriese sei – dies untermauer­t, indem er einen Teil seines Grußworts auf Platt sprach.

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BILD: PIET MEYER Thomas Kossendey (links) gratuliert­e Herbert Oltmanns (Zweiter von links) ebenso wie (weiter von links) Bernd Pauluschke und Frieslands Landrat Sven Ambrosy.

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