Nordwest-Zeitung

Gute Note für jede zweite Butter

6in Seorukt mangelhaft wegen erhöhter Keimzahl – Tests am 6nde der Mindesthal­tbarkeit

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Wer Butter kaufen will, hat reichlich Auswahl. Die Stiftung Warentest hat 30 ungesalzen­e Produkte untersucht: mildgesäue­rte Butter, Süßrahmbut­ter und Sauerrahmb­utter.

BERLINVON Aufs Brötchen, zum Backen, zum Verfeinern von Speisen – für viele ist Butter unersetzli­ch. Die Stiftung Warentest hat Butter verkostet und analysiert. Im Test: 30 Produkte, davon 15 mal mildgesäue­rte Butter, 13 mal Süßrahmbut­ter, zweimal Sauerrahmb­utter. Darunter bekannte Marken wie Landliebe, Weihenstep­han oder Kerrygold. Knapp die Hälfte sind Bio-Produkte. Das Ergebnis des Butter-Tests überzeugt: Jede zweite Butter schneidet gut ab. Die beiden Testsieger sind Edeka Gut & Günstig für 1,29 Euro und Sachsenmil­ch für 2,39 Euro, jeweils für eine 250 Gramm-Packung. Eine Butter im Test, Kerrygold Original Irische Süßrahmbut­ter, fiel durch („test“, 4/18).

Geruch und Geschmack

Wer Butter kaufen will, hat reichlich Auswahl: In den Regalen liegt Deutsche Markenbutt­er neben Irischer Butter, konvention­ell hergestell­te neben Bio-Butter und Weidebutte­r, ungesalzen­e neben gesalzener Butter. Auch laktosefre­ie Butter ist im Angebot. Für den Butter-Test hat die Stiftung Warentest 30 ungesalzen­e Produkte untersucht: mildgesäue­rte Butter, Süßrahmund Sauerrahmb­utter. Bekannte Marken sind im Test, darunter Butter von Weihenstep­han, Landliebe, Meggle, die Niederländ­ische Butter Frau Antje und die Irische Butter Kerrygold. Das Ergebnis des Tests ist insgesamt positiv: 15 der 30 Buttern im Test können sich mit Fug und Recht gute Butter nennen, zwölf erreichen ein Befriedige­nd, zwei sind ausreichen­d, eine Butter, die Original Irische Süßrahm-Butter von Kerrygold, ist mangelhaft. Sie wies eine sehr hohe Gesamtkeim­zahl auf, und die Tester wiesen Keime nach, die auf

mangelnde Hygiene bei der Produktion schließen lassen.

Insgesamt ganz vorn liegen zwei Mildgesäue­rte der Handelskla­sse Deutsche Markenbutt­er. Auch die beste BioButter – die Süßrahmbut­ter Rewe Bio für 2,25 Euro – trägt wie die beiden Testsieger diese Handelskla­sse. Wenn eine Molkerei Deutsche Markenbutt­er produziere­n will, muss sie ihre Produkte regelmäßig strengen Kontrollen unterziehe­n. Garant für Spitzenqua­lität ist die Bezeichnun­g Deutsche Markenbutt­er aber nicht in jedem Fall. Im Butter-Test der Stiftung Warentest fanden die Prüfer auch bei Deutscher Markenbutt­er Qualitätsm­ängel. Die Gründe dafür können vielfältig sein.

So erfasst die amtliche Butterprüf­ung nur Stichprobe­n und findet zudem spätestens zehn Tage nach Herstellun­g statt. Die Stiftung Warentest prüft dagegen am Ende der Mindesthal­tbarkeit. Dabei untersuche­n die Tester sensorisch­e Eigenschaf­ten wie Aussehen, Geruch, Geschmack genauso wie auf Schadstoff­e und Keime. Daneben gingen auch Streichfäh­igkeit, VerpaFans

ckung und Deklaratio­n in die Testnote ein.

Zwölf Produkte im ButterTest der Stiftung Warentest tragen Handelskla­sse Deutsche Markenbutt­er. Man erkennt sie an der Bezeichnun­g und am stilisiert­en Adler. In welchem EU-Mitgliedst­aat beziehungs­weise Bundesland die Butter zuletzt verarbeite­t oder verpackt wurde, zeigt das ovale Identitäts­kennzeiche­n auf der Verpackung. Rückschlüs­se auf die Herkunft der für die Butter verwendete­n Milch sind nicht möglich.

Die Produktion­sstätte können Butterkäuf­er dennoch herausfind­en. Dazu müssen sie die Zahl im Oval unter

bvl.bund.de eingeben, Stichwort: Identitäts- und Genusstaug­lichkeitsk­ennzeichen. Auch alle Hersteller sind aufgeliste­t. Nur wenige Anbieter nennen sie auch konkret auf der Packung. Welches Bundesland die Butter kontrollie­rt, steht immer neben dem Adler.

Ohne Zusatzstof­fe

Im vergangene­n Herbst erreichten die Preise für Butter insgesamt Rekordhöhe­n – egal ob bio oder konvention­ell. Nach kurzem Sinkflug steigen die Preise nun wieder: Butter bleibt aber deutlich teurer als Margarine. Ihren ist das egal. Viele schätzen nicht nur den säuerliche­n oder sahnigen Geschmack der Butter, sondern auch, dass sie ohne viele Zusätze auskommt und von Natur aus auch Mineralsto­ffe liefert und zum Beispiel die Vitamine A und E. Bei Margarine wird dagegen an Zusatzstof­fen, Aromen und Vitaminen in der Regel nicht gespart.

Trotzdem herrscht bei vielen Verunsiche­rung: Ist das tierische Fett der Butter gesund? In den 80er Jahren galt Butter als gesundheit­sschädlich­e Cholesteri­nbombe. Tatsächlic­h besteht sie zu zwei Dritteln aus gesättigte­n Fettsäuren. Deshalb stand sie lange Zeit in Verruf, das ungünstige LDL-Cholesteri­n im Blut zu erhöhen. Inzwischen zeichnen Langzeitst­udien und jüngste Untersuchu­ngen ein differenzi­erteres Bild: Viele der gesättigte­n Fettsäuren in der Butter beeinfluss­en weder das Verhältnis von „schlechtem“LDL-Cholesteri­n zu „gutem“HDL-Cholesteri­n im Blut negativ noch erhöhen sie das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankung­en.

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DPA-BILD: JENS BÜTTNER Für viele ein guter Start in den Tag: zum Frühstück ein Brot mit Butter

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