Hund festgebunden
Boxermischling „Yeiko“an Baum gebunden – Besitzer über Internet gefunden
Offenbar ohne Wissen der Besitzer wurde ein Hund nahe des Tierheims ausgesetzt. Die fassungslosen Besitzer erreichte das Tierheim über einen Aufruf in seiner Facebook-Gruppe. Der genaue Hergang muss jetzt geklärt werden . .
Die Besitzer des Hundes wähnten ihr Tier in in guter Betreuung. Doch „Yeiko“war einfach an einem Baum festgebunden worden. Dort wurde der Rüde von einem Tierheim-Mitarbeiter entdeckt.
NORDMOSLESFEHN – Dominic Köppen vom Tierheim in der Nordmoslesfehner Straße stieß am Sonntagvormittag auf dem benachbarten Schäferhundplatz auf einen jungen Boxermischling, der an einem Baum festgebunden war. „Es war reiner Zufall, dass ich den Hund gefunden habe, denn der Bereich des Platzes ist nicht direkt einsehbar“, erzählt Köppen. Der etwa ein Jahr alte Rüde war völlig in seine Leine verheddert und stark verängstigt. „Außerdem war er ohne Wasser dort zurückgelassen worden“, so Köppen weiter. „Bei den Temperaturen, die am Sonntag herrschten, hatte er wirklich Glück. Das hätte sein Todesurteil werden können.“
Als Köppen den Hund losband und mitnahm, legte sich dieser nach den ersten paar Metern hin und wollte nicht weiter. „Der arme Kerl war wirklich starr vor Angst“, sagt Köppen. „Nachdem wir ihn ermutigen konnten, lockerte er sich schnell. Einige Meter weiter musste er dann pinkeln als gäbe es kein Morgen mehr.“
Die Tierheim-Mitarbeiter tauften den jungen Rüden auf den Namen „Guido“und verbreiteten über die FacebookSeite des Tierheims Fotos und Einzelheiten über den gechippten, aber nicht registrierten Hund, um so Hinweise über seine Herkunft zu bekommen. Im sozialen Netzwerk schlug dem Tierheim eine Welle der Hilfsbereitschaft entgegen. Mehr als 12 000 mal wurde der entsprechende Artikel geteilt, viele Nutzer boten spontan an, „Guido“bei sich aufzunehmen. Zugleich machte sich auch maßlose Empörung breit, vor allem gegen die Besitzer, denen die meisten die Schuld an der Misere des Tieres sahen. Wie sich aber herausstellen sollte, ahnten die Besitzer selbst nichts vom Schicksal ihre Lieblings. Bekannte hatten sie darauf aufmerksam gemacht, dass ihr Hund bei Facebook aufgetaucht sei und die Halter gesucht würden. „Die Besitzer haben sich noch am Sonntagabend über den Tierschutz-Notruf bei uns gemeldet und waren völlig fassungslos“, erzählt Dominic Köppen. Weil ihr Nachbar wegen des Hundes immer wieder Streit suchte, hatten die Besitzer, die nicht in Oldenburg, sondern in der Nähe von Bremen wohnen, im Rahmen einer Wohnungssuche vor drei Tagen eine vorübergehende Betreuung für „Yeiko“– so sein tatsächlicher Name – durch eine Bekannte organisiert. „Als sie keinen Kontakt mehr zu der Betreuungsperson herstellen konnten, machten sich die Besitzer schon große Sorgen“, erklärt Köppen. „Was genau passiert ist, muss jetzt noch aufgeklärt werden.“
Davon wird auch abhängen, was denjenigen erwartet, der „Yeiko“am Schäferhundplatz zurückließ. „Grundsätzlich ist Tierquälerei eine Ordnungswidrigkeit, die mit bis zu 5000 Euro geahndet werden kann“, weiß Köppen. „Der Nachweis ist aber natürlich schwierig, weil im Zweifelsfall Aussage gegen Aussage stehen würde.“Unabhängig davon dürften „Yeikos“Besitzer mit der Betreuungsperson noch ein ernstes Wörtchen zu reden haben. Jetzt waren sie aber zunächst einmal nur überglücklich, ihren Hund wiederzuhaben. Die Bundespolizistinnen Svenja Dekker und Mareike Biehl mit der Schwarzfahrerin Cora.