US-Kongress befragt Facebook-Gründer
Mark Zuckerberg äußert sich vor Ausschüssen – Unternehmen drohen schärfe Regeln
Von dem Skandal könnten die Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern weltweit betroffen sein. Darunter Daten von potenziell 70 Millionen Amerikaner.
MENLO PARK/WASHINGTON – Im Facebook-Datenskandal stellt sich Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Dienstag und Mittwoch Fragen im US-Kongress. Zunächst ist er als Zeuge bei einer gemeinsamen Sitzung des Rechts- und des Handelsausschusses im Senat geladen. Am Mittwoch steht eine weitere Befragung im Ausschuss für Energie und Handel des US-Abgeordnetenhauses an. Zuckerberg kann sich auf harte Fragen einstellen: Mehrere Senatoren und Abgeordnete kündigten an, dass sie den FacebookChef hart rannehmen wollen. Facebook droht dort eine schärfere Regulierung seines Geschäfts.
Bei dem Datenskandal hatte der Entwickler einer Umfrage-App vor über vier Jahren Informationen von Nutzern unrechtmäßig an die AnalyseFirma Cambridge Analytica weitergereicht, die später unter anderem für das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump gearbeitet hat- te. Dabei ging es nicht nur um die Daten der Umfrage-Teilnehmer, sondern auch um die ihrer Facebook-Freunde.
Nach Einschätzung von Facebook könnten die Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern weltweit betroffen sein – darunter potenziell von gut 70 Millionen Amerikaner. Cambridge Analytica selbst erklärte, man habe Informationen zu 30 Millionen Nutzern erhalten. Facebook wusste seit Ende 2015 von der unerlaubten Daten-Weitergabe – gab sich aber mit der Zusicherung zufrieden, dass sie vernichtet worden seien und informierte die Nutzer nicht.