Nordwest-Zeitung

US-Kongress befragt Facebook-Gründer

Mark Zuckerberg äußert sich vor Ausschüsse­n – Unternehme­n drohen schärfe Regeln

- VON ANDREJ SOKOLOW

Von dem Skandal könnten die Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern weltweit betroffen sein. Darunter Daten von potenziell 70 Millionen Amerikaner.

MENLO PARK/WASHINGTON – Im Facebook-Datenskand­al stellt sich Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Dienstag und Mittwoch Fragen im US-Kongress. Zunächst ist er als Zeuge bei einer gemeinsame­n Sitzung des Rechts- und des Handelsaus­schusses im Senat geladen. Am Mittwoch steht eine weitere Befragung im Ausschuss für Energie und Handel des US-Abgeordnet­enhauses an. Zuckerberg kann sich auf harte Fragen einstellen: Mehrere Senatoren und Abgeordnet­e kündigten an, dass sie den FacebookCh­ef hart rannehmen wollen. Facebook droht dort eine schärfere Regulierun­g seines Geschäfts.

Bei dem Datenskand­al hatte der Entwickler einer Umfrage-App vor über vier Jahren Informatio­nen von Nutzern unrechtmäß­ig an die AnalyseFir­ma Cambridge Analytica weitergere­icht, die später unter anderem für das Wahlkampft­eam von US-Präsident Donald Trump gearbeitet hat- te. Dabei ging es nicht nur um die Daten der Umfrage-Teilnehmer, sondern auch um die ihrer Facebook-Freunde.

Nach Einschätzu­ng von Facebook könnten die Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern weltweit betroffen sein – darunter potenziell von gut 70 Millionen Amerikaner. Cambridge Analytica selbst erklärte, man habe Informatio­nen zu 30 Millionen Nutzern erhalten. Facebook wusste seit Ende 2015 von der unerlaubte­n Daten-Weitergabe – gab sich aber mit der Zusicherun­g zufrieden, dass sie vernichtet worden seien und informiert­e die Nutzer nicht.

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