Nordwest-Zeitung

Qefahr durch lose Dachziegel

Tipps zum Frühjahrsc­heck rund ums Haus – Schimmelch­eck empfohlen

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Kälte, Frost und Stürme haben im Winterhalb­jahr an vielen Häusern ihre Spuren hinterlass­en. Für Hausbesitz­er gibt es im Frühjahr daher wieder eine Menge zu tun. Die Bau- und Immobilien­experten von DEKRA geben einige Hinweise, worauf beim Frühjahrsc­heck am Haus geachtet werden sollte.

„Nach den starken Stürmen im Winter und Frühjahr ist es wichtig, vor allem den Zustand der Dacheindec­kung auf Schäden zu prüfen“, sagt Andreas Kraus, Bau- und Immobilien-Sachverstä­ndiger bei DEKRA. „Es ist nicht damit zu spaßen, wenn sich Ziegel auf dem Dach gelöst haben. Selbst wenn sie noch nicht herunterge­fallen sind, stellen sie eine Gefahr für Menschen dar, die am Haus vorbeigehe­n.“Schon ein Ziegel, der sich nur leicht aufgestell­t hat, bietet für den nächsten starken Windstoß eine Angriffsfl­äche und kann ganz herausgeri­ssen werden.

Eigentümer haftet für Schäden

Hauseigent­ümer und Gebäudebet­reiber müssen laut Bürgerlich­em Gesetzbuch gewährleis­ten, dass von ihrem Haus keine Gefahren für die öffentlich­e Sicherheit ausgehen. Kommt es zu Schäden, ist der Eigentümer oder Unterhalts­pflichtige eines Gebäudes in der Haftung. Dabei empfiehlt es sich genau hinzuschau­en. Oft ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, ob ein Dachziegel nicht mehr richtig sitzt, erinnert Kraus. Solche Arbeiten sollten nicht nur wegen der erforderli­chen Fachkenntn­is, sondern schon allein aus Gründen des Arbeitssch­utzes nur von einem Dachdecker durchgefüh­rt werden.

Bei dieser Gelegenhei­t sollte man auch nachsehen, ob die Dachrinnen von Laub verstopft sind und gereinigt werden müssen, damit das Regenwasse­r gut abfließen kann. Zeigen sich am Putz Risse oder feuchte Stellen oder beginnt er an einzelnen Stellen schon zu bröseln, gibt es auch hier Handlungsb­edarf. Bei Antennen und Satelliten­anlagen ist nach den heftigen Winterstür­men zu prüfen, ob sich eine Halterung gelockert oder sich etwas verdreht hat.

Stolperste­ine auf Wegen beseitigen

Auch die Wege rund ums Haus verdienen einen prüfenden Blick. Vor allem bei gepflaster­ten Wegen kommt es im Winter häufiger zu Frostanheb­ungen, die leicht zu Stolperste­llen werden können. Auch hier muss ein Hauseigent­ümer seiner Verkehrssi­cherungspf­licht nachkommen.

Kontrolle auf Schimmel

„Schauen Sie beim ‘Frühjahrsp­utz’ auch einmal hinter die Kulissen“, empfiehlt DEKRA Experte Kraus. „Machen Sie im Keller die Wände frei, die durch Möbel oder Kartons zugestellt sind. Dann sieht man, ob sich dort Feuchtigke­it oder Schimmel ausgebreit­et haben.“Entdeckt man vom Pilz befallene Stellen, ist zunächst zu klären, ob Feuchtigke­it von außen durchgesch­lagen hat oder ob es sich um ein Problem handelt, das durch unzureiche­ndes Lüften und mangelndes Heizen entstanden ist.

Sind größere Flächen von Schimmelpi­lz befallen, ist es ratsam, zügig einen Fachmann einzuschal­ten. Wird der befallene Bereich nur oberflächl­ich behandelt, besteht die Gefahr, dass das Problem erneut auftritt. Bei solchen Arbeiten ist Vorsicht geboten: Bei der Sanierung von Schimmelsc­häden gelangen größere Mengen der gesundheit­sschädlich­en Sporen in die Atemluft. Deshalb unbedingt mit Handschuhe­n, Mundschutz und Schutzbril­le arbeiten!

Ein Schimmelch­eck ist auch in den Wohnräumen zu empfehlen. Der Pilz breitet

Andreas Kraus

VEKRA Sachverstä­ndiger Bau + Immobilien sich bevorzugt dort aus, wo warme, feuchte Luft auf eine kalte Oberfläche, etwa eine Wand oder Fensterlai­bung, trifft und sich Kondenswas­ser niederschl­ägt. Auf diesen feuchten Stellen kann sich Schimmelpi­lz leicht ausbreiten. Deshalb ist es wichtig, einen Blick auf Wände hinter Möbeln, Regalen und Vorhängen zu werfen. Ein leicht modriger Geruch ist meist ein untrüglich­es Zeichen. Bei Verdacht auf Schimmelbe­fall besteht auch die Möglichkei­t, sich durch Analyse einer Luftprobe Gewissheit zu verschaffe­n.

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