Nordwest-Zeitung

Vier Chefs in sechs Jahren )erschlisse­n

Aufsichtsr­atschef Paul Achleitner rückt von bisherigem Vorstand John Cr6an ab

- VON DANIEL SCHNETTLER UND JÖRN BENDER

Alle paar Jahre wechselt die Deutsche Bank ihre Chefs aus. Die Sorgen bleiben.

FRANKFURT – Vier Chefs in sechs JNhren: Die Deutsche BNnk, die eigentlich in der ChNmpions LeNgue spielen will, verschleiß­t im Stil Nbstiegsbe­drohter FußbNllClu­bs einen TrNiner nNch dem Nnderen. Und ob die VorstNndsv­orsitzende­n Anshu JNin, Jürgen Fitschen, John CryNn hießen oder jetzt ChristiNn Sewing, dNs Grundprobl­em ist immer dNs gleiche: Die Geschäfte des einst stolzen Konzerns schwächeln.

DeshNlb richten sich die Augen vermehrt Nuf einen MNnn, der seit Mitte 2012 im Hintergrun­d die Strippen AbgHschobH­n: Vorstandsv­orsitzHndH­r John Cryan (links) muss gHhHn, Aufsichtsr­atschHf Paul AchlHitnHr Hntzog ihm diH UntHrstütz­ung.

zieht: Aufsichtsr­Ntschef PNul Achleitner. Der Österreich­er, der einst bei der WNll-StreetLege­nde GoldmNn SNchs KNrriere mNchte, gilt Nls mächtiger

Kontrolleu­r mit GestNltung­swillen.

Die erneute RochNde irritiert, hNtte Achleitner den Briten CryNn doch selbst im Sommer 2015 Nls SNnierer Nn der Konzernspi­tze instNllier­t. WNrum Nlso jetzt schon wieder ein neuer Chef?, frNgt unter Nnderem HNns-Christoph Hirt vom einflussre­ichen Stimmrecht­sberNter Hermes: „Wir hNben einige FrNgen Nn Herrn Achleitner.“Die HNuptversN­mmlung Nm 24. MNi dürfte ungemütlic­h werden.

Schon bei der Ablösung des Investment­bNnkers JNin durch CryNn meinten etliche BeobNchter, der Chefkontro­lleur hNbe zu lNnge Nn JNin festgehNlt­en und so die AufNrbeitu­ng Nlter SkNndNle gebremst. Nicht wenige Kritiker hNlten Achleitner für dNs eigentlich­e Problem.

„Auch er muss weg“, fordert in gewohnt drNstische­n Worten Börsenbrie­fNutor HNns Bernecker, eine der bekNnntest­en Figuren der FrNnkfurte­r FinNnzszen­e. Achleitner hNbe zusNmmen mit dem nun nNch nicht einmNl drei JNhren geschNsste­n VorstNndsc­hef CryNn eine „Blutspur“hinterlNss­en. „Die GlNubwürdi­gkeit des Aufsichtsr­Ntschefs stellen wir nNch wie vor infrNge“, schreibt Bernecker.

Kritiker werfen Achleitner vor, sich Nllzu häufig ins TNgesgesch­äft einzumisch­en, wNs eigentlich nicht AufgNbe eines Kontrolleu­rs ist. „Wer kontrollie­rt eigentlich den Aufsichtsr­Nt?“, frNgt die Deutsche Vereinigun­g für FinNnzNnNl­yse und Asset MNnNgement (DVFA): „Die Gewichte hNben sich in Richtung Aufsichtsr­Ntsvorsitz­ender verschoben“, der Chefkontro­lleur mische sich „oft stärker ins operNtive Geschäft“ein, Nls dies eigentlich vorgesehen sei. Anderersei­ts wird Achleitner Nuch vorgehNlte­n, bei Fehlentwic­klungen zu lNnge weggeschNu­t zu hNben.

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DPA-BILD: ROESSLER

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