Nordwest-Zeitung

Suche nach Retterin erfolgreic­h

20-jährige Studentin zieht Rastederin aus tückischem Moorgraben

- VON FRANK JACOB

,onja Fritsch wollte ihren Hund retten, der im Moor zu versinken drohte, dann rutschte sie selbst hinein. Ihre Retterin war zur Zeit des Unglücks wohl die einzige Person im Moor – und das auch nur durch einen glückliche­n Zufall.

IPWEGERMOO­R – Die Situation war lebensgefä­hrlich: Als Sonja Fritsch am 20. März bei einem Spaziergan­g im Ipweger Moor versuchte, ihren Hund zu retten, der in einem Graben zu versinken drohte, rutschte die Rastederin selbst ins Moor. Ohne Hilfe hätte sie

sich aus dieser Notlage wohl nicht mehr retten können.

Doch die Frau hatte riesiges Glück. Eine junge Joggerin zog Sonja Fritsch aus dem Graben. Namen oder Telefonnum­mern tauschten die Frauen nach der erfolgreic­hen Rettungsak­tion jedoch nicht aus. Angesichts der Dramatik ist das wohl auch allzu verständli­ch. „In dem Moment habe ich das gar nicht realisiert, erst als ich wieder zu Hause war“, erzählt die Rastederin, die danach mit Hilfe der versuchte, ihre junge Retterin ausfindig zu machen – mit Erfolg.

Die Joggerin meldete sich jetzt bei der . „Für mich war es selbstvers­tändlich zu helfen“, sagt Stefanie Punke. Die 20-Jährige aus Wahnbek war an jenem 20. März am späten Nachmittag zum Joggen

ins nahe gelegene Ipweger Moor gelaufen. Ein Glücksfall für Sonja Fritsch, die dort mit ihrem Mischlings-Hund spazieren ging. „Sie war wahrschein­lich die Einzige im Moor“, erzählt die Rastederin, der an diesem Tag, anders als sonst, keine anderen Spaziergän­ger entgegenka­men.

Ein Glücksfall war es aber auch, weil Stefanie Punke zurzeit gar nicht in Wahnbek lebt, sondern nur zu Besuch bei ihren Eltern war. „Ich studiere seit letztem Herbst Physik in Heidelberg“, erzählt die 20Jährige.

Als sie während des Joggens im Moor plötzlich die Hilfeschre­ie hörte und in dem Graben die in Not geratene Frau entdeckte, habe sie diese mit Hilfe der Hundeleine aus dem Moor rausziehen können,

schildert sie die Rettungsak­tion.

Dass sie über die gesucht wurde, erfuhr Stefanie Punke erst von einer Freundin. Und die war selbst schon an einer ähnlichen Rettungsak­tion beteiligt. Vor ziemlich genau zwei Jahren war schon einmal eine Oldenburge­rin im Moor versunken. Zwei junge Leute kamen damals vorbei, die schließlic­h die Rettungskr­äfte alarmierte­n, damit die Frau gerettet werden konnte.

Den Kontakt zwischen der Spaziergän­gerin Sonja Fritsch und ihrer Retterin Stefanie Punke konnte die nun vermitteln. Da die Studentin in Heidelberg lebt, telefonier­ten die beiden Frauen am Sonntagabe­nd miteinande­r. So bekam die Rastederin die Gelegenhei­t, noch einmal richtig Danke zu sagen.

 ?? BILD: FRANK JACOB ?? Idylle mit gefährlich­en Gräben: Bei einem Spaziergan­g rutschte die Rastederin Sonja Fritsch ins Moor, als sie versuchte, ihren Hund zu retten. Eine junge Joggerin konnte die hilflose Frau retten.
BILD: FRANK JACOB Idylle mit gefährlich­en Gräben: Bei einem Spaziergan­g rutschte die Rastederin Sonja Fritsch ins Moor, als sie versuchte, ihren Hund zu retten. Eine junge Joggerin konnte die hilflose Frau retten.

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