Nordwest-Zeitung

Gedanken über Deu schland

Kabarett „Tiefpflug“lädt zu weiteren Aufführung­en ein

- VON ERHARD DRO1INSKI

Tiefschürf­end und unterhalts­am: So gestalten sich die Kabarettab­ende des Ensembles „Tiefpflug“.

EDEWECHT – Wie sähe sie aus – die Gesellscha­ft – ganz ohne Ausländer und ausländisc­he Produkte? Dieses Thema ist nur eines von vielen, mit denen sich das Edewechter Kabarett „Tiefpflug“in seinem neuen Programm „Nicht in meinem Namen“auseinande­rsetzt. Zwei Auftritte sind bereits erfolgt, an diesem Freitag und Samstag folgen die beiden anderen Aufführung­en.

Wie sähe sie nun aus, eine deutsche Gesellscha­ft ganz ohne Ausländer? Natürlich würde die kulinarisc­he Vielfalt verloren gehen. Darüber hinaus könnten auch keine Autos mehr gebaut werden, da viele Einbauteil­e importiert werden. Aber auch Altenpfleg­e wäre nicht mehr möglich, erst recht keine medizinisc­he Betreuung, da viele Fachärzte einen Migrations­hintergrun­d haben. Diese Liste lässt sich leicht fortführen, wie Norbert Jung und Dörte Terschüren unterhalts­am zeigten.

Zuschauer einbezogen

Eberhard Geier hingegen ließ sich als Eberhard von Hassfeld, Präsident der Hells Rollers, über das deutsche Bestattung­swesen mit all seinen Ungereimth­eiten und seiner gewissen Engstirnig­keit aus.

In der Rolle der Putzfrau Rosa, die im Bundestag arbeitet, schickte sich Dörte Terschüren indes an, ihre eigene Partei zu gründen. Themenfeld­er gibt es schließlic­h genug, und bewusst gestreute „falsche Wahrheiten“können mit ihrer Eigendynam­ik einem manche Ziele näher bringen.

Heiko Schmidt als Prof. Dr. Grzimek wollte das Publikum erraten lassen, welches Tier er dieses Mal mitgebrach­t hatte. Leider kam keiner der Besucher auf dieses besondere Wesen, das immer wieder ausbrechen wollte, aber jedes Mal beruhigt werden konnte.

Als fünftes Mitglied der Kabarett-Gruppe trat Michael Terschüren unter anderem als Arzt auf, der sich mit „Dummheit auf allen Ebenen“beschäftig­te und so manchem den Spiegel eigenen dümmlichen Verhaltens vorhielt.

Das Publikum wurde sehr schnell in den Handlungsa­blauf einbezogen, wobei von Anfang an spontane Reaktionen der Zuschauer auf die einzelnen Beiträge erfolgten und es dadurch manches Mal zu einem kurzen Dialog zwischen den Akteuren auf der Bühne und den Gästen kam. Diese Kommunikat­ion war

seitens der handelnden Personen durchaus beabsichti­gt und gab manches Mal noch den einen oder anderen Hinweis, das angesproch­ene Thema zu ergänzen. Mit Verlauf und Inhalt waren die Besucher insgesamt sehr einverstan­den und belohnten die einzelnen Auftritte mit viel Applaus.

Besondere Karten

Etwas Besonderes hatten sich die Verantwort­lichen bei den Eintrittsk­arten einfallen lassen. Diese wurden in Form eines Buttons mit der Beschriftu­ng

„Nicht in meinem Namen“ausgegeben. „In unseren heutigen Gesellscha­ft gibt es Anlässe genug, diese auch öffentlich zu präsentier­en“, war sich Dörte Terschüren sicher.

Das Kabarett „Tiefpflug“tritt noch an diesem Freitag,

13. April, sowie am Samstag,

14. April, jeweils ab 20 Uhr im Vereinshei­m der Kyffhäuser Kameradsch­aft in Edewecht, Schützenho­fstraße, auf. Eintrittsk­arten gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlu­ng Haase, Hauptstraß­e 73, in Edewecht und – so noch vorhanden – an der Abendkasse.

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1ILD: ERHARD DRO1INSKI Was wäre unsere Gesellscha­ft ohne Ausländer? Antworten geben Norbert Jung und Dörte Terschüren.

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