Wenn Bahnen und Busse stillstehen
Welche Folgen der Warnstreik in Hannover, Braunschweig und Wolfsburg hat
Weil Busfahrer und Mitarbeiter der Stadtbahnen streiken, können viele Pendler nicht mit Bahn oder Bus zur Arbeit fahren. Das hat auch Folgen f5r die Abiturienten.
FANNOVER/BREMEN iKKMK Haltestellen, geschlossene Kitas und herumstehende Müllsäcke: Ein Warnstreik im Öffentlichen Dienst zwingt Zehntausende Menschen in Niedersachsen und Bremen am Donnerstag umzuplanen. Denn dann stehen in Hannover, Braunschweig und Wolfsburg Bahnen und Busse still.
Schüler, die gerade ihre Abiturprüfungen schreiben, müssen aufs Fahrrad umsteigen oder Eltern bitten, sie im Auto mitzunehmen. Das Kultusministerium erlaubt den Schulen, mit den für Donnerstag angesetzten Abiturklausuren zu einer späteren Uhrzeit zu starten. Die Abiturienten sollten grundsätzlich pünktlich zu den Prüfungen erscheinen, sagte ein Sprecher. Da aber in Hannover, Braunschweig und Wolfsburg Busse und Bahnen am Donnerstag stillstehen würden, habe man den Schulen Spielraum gegeben. Statt wie geplant um 8 Uhr könnten die Abiklausuren auch bis spätestens 9.30 Uhr beginnen.
Die meisten öffentlichen Kindertagesstätten in der
Landeshauptstadt, in Braunschweig, Wolfsburg, Peine, Salzgitter und Einbeck bleiben geschlossen. Nur einige Einrichtungen bieten Eltern eine Notlösung an. Zudem werden Müllentsorger und Stadtreiniger in diesen Städten sowie in Bremen streiken.
Mit der Arbeitsniederlegung will die Gewerkschaft „Verdi“ihrer Forderung nach sechs Prozent mehr Lohn für ihre 2,3 Millionen Mitglieder Nachdruck verleihen, die für
Bund und Kommunen arbeiten. Diese Lohnerhöhung möchte „Verdi“bei der dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit mit den Arbeitgebern am 15. und 16. April in Potsdam durchsetzen.
„Wenn diese Verhandlungen zu keinem vernünftigen Ergebnis führen nächste Woche, dann werden wir mit Eskalationen noch ganz anderen Ausmaßes rechnen müssen“, sagte der „Verdi“-Vorsitzende Frank Bsirske am Dienstag, als
viele Flughafenmitarbeiter an vier deutschen Airports streikten. Dies führte in Bremen und Niedersachsen zu Dutzenden Flugausfällen.
Am Donnerstag werden auch einige Klinikum-Angestellte in Hannover und Bremen ihre Arbeit niederlegen – Ärzte und Pfleger kümmern sich dann nur um Notfälle und Patienten, die bereits in den Kliniken liegen. Auch Sparkassenpersonal, Staatstheaterangestellte, Stadtbibliothekare,
Bürgerbüro- und Jobcentermitarbeiter sowie kommunale Altenpfleger sollen nicht arbeiten, so „Verdi“.
Streikende Angestellte aus ganz Niedersachsen werden dann in zwei Gruppen durch Hannover laufen und sich um 11.30 am Opernhausplatz zu einer Kundgebung treffen. Hauptredner soll „Verdi“-Chef Bsirske sein. Auch auf dem Marktplatz in Bremen ist eine Kundgebung geplant.