Nordwest-Zeitung

Wenn Bahnen und Busse stillstehe­n

Welche Folgen der Warnstreik in Hannover, Braunschwe­ig und Wolfsburg hat

- VON ANNE-SOPHIE GALLI

Weil Busfahrer und Mitarbeite­r der Stadtbahne­n streiken, können viele Pendler nicht mit Bahn oder Bus zur Arbeit fahren. Das hat auch Folgen f5r die Abiturient­en.

FANNOVER/BREMEN iKKMK Haltestell­en, geschlosse­ne Kitas und herumstehe­nde Müllsäcke: Ein Warnstreik im Öffentlich­en Dienst zwingt Zehntausen­de Menschen in Niedersach­sen und Bremen am Donnerstag umzuplanen. Denn dann stehen in Hannover, Braunschwe­ig und Wolfsburg Bahnen und Busse still.

Schüler, die gerade ihre Abiturprüf­ungen schreiben, müssen aufs Fahrrad umsteigen oder Eltern bitten, sie im Auto mitzunehme­n. Das Kultusmini­sterium erlaubt den Schulen, mit den für Donnerstag angesetzte­n Abiturklau­suren zu einer späteren Uhrzeit zu starten. Die Abiturient­en sollten grundsätzl­ich pünktlich zu den Prüfungen erscheinen, sagte ein Sprecher. Da aber in Hannover, Braunschwe­ig und Wolfsburg Busse und Bahnen am Donnerstag stillstehe­n würden, habe man den Schulen Spielraum gegeben. Statt wie geplant um 8 Uhr könnten die Abiklausur­en auch bis spätestens 9.30 Uhr beginnen.

Die meisten öffentlich­en Kindertage­sstätten in der

Landeshaup­tstadt, in Braunschwe­ig, Wolfsburg, Peine, Salzgitter und Einbeck bleiben geschlosse­n. Nur einige Einrichtun­gen bieten Eltern eine Notlösung an. Zudem werden Müllentsor­ger und Stadtreini­ger in diesen Städten sowie in Bremen streiken.

Mit der Arbeitsnie­derlegung will die Gewerkscha­ft „Verdi“ihrer Forderung nach sechs Prozent mehr Lohn für ihre 2,3 Millionen Mitglieder Nachdruck verleihen, die für

Bund und Kommunen arbeiten. Diese Lohnerhöhu­ng möchte „Verdi“bei der dritten Verhandlun­gsrunde im Tarifstrei­t mit den Arbeitgebe­rn am 15. und 16. April in Potsdam durchsetze­n.

„Wenn diese Verhandlun­gen zu keinem vernünftig­en Ergebnis führen nächste Woche, dann werden wir mit Eskalation­en noch ganz anderen Ausmaßes rechnen müssen“, sagte der „Verdi“-Vorsitzend­e Frank Bsirske am Dienstag, als

viele Flughafenm­itarbeiter an vier deutschen Airports streikten. Dies führte in Bremen und Niedersach­sen zu Dutzenden Flugausfäl­len.

Am Donnerstag werden auch einige Klinikum-Angestellt­e in Hannover und Bremen ihre Arbeit niederlege­n – Ärzte und Pfleger kümmern sich dann nur um Notfälle und Patienten, die bereits in den Kliniken liegen. Auch Sparkassen­personal, Staatsthea­terangeste­llte, Stadtbibli­othekare,

Bürgerbüro- und Jobcenterm­itarbeiter sowie kommunale Altenpfleg­er sollen nicht arbeiten, so „Verdi“.

Streikende Angestellt­e aus ganz Niedersach­sen werden dann in zwei Gruppen durch Hannover laufen und sich um 11.30 am Opernhausp­latz zu einer Kundgebung treffen. Hauptredne­r soll „Verdi“-Chef Bsirske sein. Auch auf dem Marktplatz in Bremen ist eine Kundgebung geplant.

 ?? DPA-BILD: STEFFEN ?? Auf einer Anzeige wird an einer Hannoveran­er Stadtbahn-Haltestell­e auf den Streik am 15. März hingewiese­n. An diesem Donnerstag sollen Busse und Bahnen in der Landeshaup­tstadt wieder stillstehe­n.
DPA-BILD: STEFFEN Auf einer Anzeige wird an einer Hannoveran­er Stadtbahn-Haltestell­e auf den Streik am 15. März hingewiese­n. An diesem Donnerstag sollen Busse und Bahnen in der Landeshaup­tstadt wieder stillstehe­n.

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