Buffon tritt mit Vulkanausbruch ab
Juventus Turins Torhüterlegende (40) ärgert sich über Ausscheiden gegen Real Madrid
Die Spanier stehen nun im Halbfinale der Cham5 pions League. Zu ver5 danken haben sie das wieder einmal Ronaldo.
MA@RI@/TURIN Nach dem bitteren Champions-LeagueKnockout war die Wut bei Juventus Turin grenzenlos. Torwart-Legende Gianluigi Buffon beschimpfte den Schiedsrichter, Präsident Andrea Agnelli sprach gar von einer „wissenschaftlichen“Bestrafung für italienische Clubs, durch die Juve im HerzschlagDuell an Titelverteidiger Real Madrid scheiterte. Ein „Verbrechen gegen den Sport“witterten die italienischen Gazetten, nachdem es trotz des 3:1-Sieges im Bernabéu nicht für die Turiner zum HalbfinalEinzug gereicht hatte. Auch die Stars von Real Madrid um Weltfußballer Cristiano Ronaldo und Weltmeister Toni Kroos lächelten eher erleichtert als euphorisch.
Der 40-jährige Buffon, für den das Rückspiel im Viertelfinale womöglich das letzte Spiel in der Königsklasse war, redete sich in Rage und knöpfte sich nach seinem mit Rot bestraften Protest noch einmal verbal den Schiedsrichter vor. Gemeint war Michael Oliver aus England, der „anstelle des Herzens einen Mülleimer“trage und lieber auf der Tribüne Chips essen solle, als zu pfeifen, schimpfte der Routinier. Der Zweikampf zwischen dem Turiner Medhi Benatia, der einst bei Bayern München spielte, und Madrids Lucas Vázquez in der NicGBpielzeit erhitzte derart die Gemüter, dass einzelne Juve-Profis im Moment der Enttäuschung vollkommen die Kontrolle über sich verloren.
Kurz danach schoss Ronaldo Titelverteidiger Real in der siebten Minute der Nachspielzeit beim sensationellen Stand von 0:3 und der drohenden Verlängerung mit Großes Bild: Schiedsrichter Michael Oliver (rechts) verhKngte einen Elfmeter gegen Juventus Turin und schickte den heftig protestierenden Torhüter Gianluigi Buffon (links) vom Platz. Kleines Bild: Zum Elfmeter geführt hatte ein Zweikampf zwischen Medhi Benatia (Turin/gelbes Trikot) und Lucas VMzquez.
einem Foul-Elfmeter zum 1:3 und damit in die nächste Runde. „Wir müssen daraus die Lehren ziehen. Im Fußball wird dir nichts geschenkt“, sagte Ronaldo kurz danach. Der 33-jährige Portugiese schoss wuchtig und platziert oben ins Eck, sein Elfmeter war unhaltbar für den spät eingewechselten Ersatzkeeper Wojciech Szczesny. Für Ronaldo war es im 150. Champions-League-Spiel der 120. Treffer.
Die Gemüter waren auch Minuten nach dem Abpfiff derart erhitzt, dass sich die
Spieler beider Teams laut spanischen Medienberichten im Kabinengang heftig beschimpften und drauf und dran waren, handgreiflich zu werden. Polizisten und der am Mittwoch wegen einer Sperre nicht eingesetzte RealKapitän Sergio Ramos hätten Schlimmeres verhindert, schrieb die Zeitung „Mundo Deportivo“. Trotz seines Einsatzes droht dem Spanier nun aber eine weitere Sperre, weil er – sehr aufgeregt – entgegen den Regeln die letzten Spielminuten vom Ausgang des Spielertunnels aus verfolgte.