PODIUMSKUSSION MIT MINISTER TONNE: DIESE ANTWORTEN ERHIELTEN NWZ-LESER
A–beitsbelastung und Besoldung der Lehrkräfte sind Kernpunkte der Debatte
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Einen Zusammenschnitt der Podiumsdiskussion mit GEW-Chefin Laura Pooth und Kultusminister Grant Hendrik Tonne sehen Sie unter
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PNiedersachsens Kultusminister stellte sich den Fragen der Leser. Auch GEW-Chefin Pooth machte ihre Anliegen deutlich.
OLD=A5URG IiLe Angleichung der Besoldung und eine Arbeitsentlastung, vor allem vor dem Hintergrund der Inklusion – das waren die zentralen Forderungen der Teilnehmer der Podiumsdiskussion mit Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) und Laura Pooth, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Donnerstagabend. Rund 100 cLeser beteiligten sich an der Debatte und nutzen die Chance, ihre Fragen an den Kultusminister und die GEW-Chefin zu stellen. Hier eine Auswahl:
WERNER KÄHLER(ehemaliger Oberschulleiter in Oldenburg): Wel he Überlegungen gibt es, um aufgrund n n
lusi ns und ntegrati ns arbeit berlastete dag gi s he itarbeiter an bers hu len u entlasten! TONNE: Zunächst würde ich diese Problematik nicht nur auf Oberschulen beziehen, sondern auch auf andere Schulformen – vor allem Grundschulen. Eine Entlastung der Mitarbeiter kann nur schrittweise erfolgen, ein paar Maßnahmen dafür wurden bereits angeschoben. Im letzten Jahr sind beispielsweise 470 befristete Stellen für pädagogische Mitarbeiter ausgeschrieben worden. Davon konnten zwar nicht alle Stellen besetzt werden, aber die, die besetzt worden sind, sind gerade erst entfristet worden.
Zum anderen haben wir uns der Thematik zugewandt, wie sogenannte Brennpunktschulen unterstützt werden können. Und zwar durch Bereitstellung von Ressourcen über das normale Maß hinaus. Dazu arbeiten wir derzeit an der Entwicklung eines vernünftigen, landesweit tragfähigen Konzepts. Werner Kähler
MONIKA DE GRAAFF (GEW Kreisverband Oldenburg): Wir " llen rauf auf eine #es l dung na h $%& und runter
n '( )nterri htsstunden* #eides "urde im Wahl am f
n der +,- er s r hen, im . ali ti ns er trag fin det man ni hts "ieder* Wies gibt
einen +tufen lan, der die /erbesse rung festlegt! TONNE: Wir haben sehr deutlich gesagt, dass wir einen Stufenplan zur Verbesserung der Besoldung erarbeiten möchten – das steht auch im Koalitionsvertrag. Außerdem haben wir eine Arbeitszeitkommission eingesetzt, die Ende dieses Sommers einen Abschlussbericht vorlegen wird. Auf Basis dieser Ergebnisse wird eine neue Arbeitszeitverordnung erstellt.
Ich glaube aber, auch die Entbürokratisierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entlastung. Die Gestaltung von Arbeitsabläufen in der Schule muss optimiert werden. POOTH:Für uns ist es wichtig, dass es Signale gibt, dass sich etwas an der hohen Belastung ändert, sobald wieder genügend Lehrkräfte am Markt sind. Wir wollen wissen, wann ein Einstieg in eine neue Arbeitszeitverordnung mit deutlicher Entlastung erfolgt. es Elfie Feller Monika de Graaff
ELFIE FELLER (GEW Kreisverband Oldenburg): Wir be f r hten, "enn die 0auf eit der 12r ders hule 0ernen erl ngert "ird, dass "ir in ein aar 3ahren dieselben ,r ble me haben "erden "ie 4et t* Wir " ns hen uns )nterst t ung und die feste 5usage, dass n lusi n rangetrieben "ird* TONNE: Eine inklusive Schule ist ganz klar unser Ziel. Und jedes Kind, das inklusiv beschult werden möchte, soll die Möglichkeit dazu bekommen. Wir haben eine Koalition in Niedersachsen, bei der es insbesondere bei der Frage ‘Wie schnell geht Inklusion?’ unterschiedliche Auffassungen gibt.
Ich tue mich schwer mit dem Begriff, Inklusion solle ausgesetzt werden – wir haben die Wahlfreiheit an die Schulträger abgegeben und ich erlebe quer durch das Land, dass nicht einfach gesagt wird, wir verlängern die Förderschule Lernen, sondern dass vor Ort intensiv diskutiert wird. An dem Ziel der Inklusion müssen wir festhalten, die Wege dahin können aber unterschiedlich sein.
THOMAS SCHUBERT (Fachseminarleiter für Musik an der Universität Oldenburg):
h erle be, dass +tuden ten ni ht mehr an die 6rund , 7au t und 8eal s hulen " llen, "eil sie na h demsel ben +tudium d rt s hle hter be ahlt "erden als am 69m nasium* $u:erdem sehe i h an den 6runds hulen 12rder s hullehrer, die si h um ein .ind mmern und $%& be
mmen, den gesamten )nterri ht ma ht aber eine Thomas Schubert Rund 100 nahmen an der Podiumsdiskussion mit Kultusminister Grant Hendrik Tonne und GEW-Chefin Laura Pooth teil. . llegin, die $%' riegt* Was m2 hten +ie gegen diese )n glei hheit tun! TONNE: Diese Ungerechtigkeit ist unstrittig. Für uns stellt sich die Frage, wie wir die Verbesserung in der Besoldung umgesetzt bekommen. Wir haben im Nachtragshaushalt einen kleinen ersten Schritt gehen können – damit wollten wir ein Signal setzen. Unser Ziel ist eine Angleichung der Besoldung. Es gibt aber nicht den monokausalen Zusammenhang ‘Nur mit mehr Geld haben wir mehr Attraktivität’, deswegen rede ich von einem Mix aus Maßnahmen: Wie gehen wir mit der Bezahlung um, wie gehen wir mit der Arbeitsbelastung um, wie gehen wir mit der Entbürokratisierung um. Bei all diesen drei Strängen ist derzeit Bewegung drin, wir arbeiten sehr intensiv an all diesen Punkten, um die Qualität zu verbessern. POOTH: Die Landesregierung will für Ruhe sorgen. Aber solange sich an den Bedingungen nichts ändert, werden wir keine Ruhe einkehren lassen. Uns ist es sehr wichtig, dass es eine Angleichung bei der Bezahlung gibt, sonst entscheiden sich weiterhin die wenigsten Studenten für Grund-, Haupt- oder Realschule – und genau dort fehlen ja die Lehrkräfte.
JENS PETZOLD (Vorstandsmitglied IQ Nordwest): Es gibt auch zwei Prozent hochbegabte Kinder – wer kümmert sich eigentlich um die? Die einzige Förderung Jens Petzold scheint ja nur ein Klassensprung? TONNE: Nach meinem Wissen gibt es mehr Möglichkeiten, als eine Klasse zu überspringen. Und wir haben viele Verbünde von Schulen, die sich auch mit der Hochbegabtenförderung auseinandersetzen. Was wir im Koalitionsvertrag enthalten haben, ist auch der Hinweis, dass auch eine Begabtenförderung optimiert werden soll. POOTH: Das kann ich bestätigen, es gibt verschiedene Programme für Hochbegabte.
GISELA HIRSCHBERGER (Vorsitzende Blinden- und Sehbehindertenverband Oldenburg): In unsere Beratung kommen oft Eltern mit betroffenen Kindern, die sich um die Zukunft ihrer Kinder sorgen. Das Kultusministerium arbeitet gefühlt mit 98 Kindern in Niedersachsen, es sind aber über 600 Betroffene. Die werden betreut von 50 Blindenpädagogen, von denen viele in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Was gedenken Sie, konkret für die Ausbildung im Bereich der Sonderpädagogik und der Blindenpädagogik zu tun? TONNE: Ich bitte um Nachsehen, aber ich hatte zu diesem Kontext noch nichts auf dem Tisch. Ich nehme das, was Sie mir gerade gesagt haben mit nach Hannover, und lade Sie herzlich ein, dass wir uns gemeinsam an den Tisch setzen und darüber sprechen. Gisela Hirschberger