Nordwest-Zeitung

Don asans digitaler Vernetzung lernen

Was sich Innenminis­ter Pistorius in Niedersach­sens Partnerpro­vinz erklären lässt

- VON LARS NICOLAYSEN

Immer mehr junge Menschen vom Land wandern ab in die Städte. Niedersach­sens Partnerpro­vinz Tokushima will das ändern – mit leistungss­tarkem BreitbandI­nternetsch­luss.

TOKIO IieJeHJach­sens Innenminis­ter Boris Pistorius (SPD) sieht in japanische­n Konzepten zur digitalen Vernetzung ländlicher Regionen Ansätze auch für Deutschlan­d. Zum Abschluss seiner Gespräche in Japan ließ sich der Minister über sogenannte „Satellite Offices“japanische­r Unternehme­n in Niedersach­sens Partnerpro­vinz Tokushima informiere­n. Dank Bereitstel­lung von Hochgeschw­indigkeits­Netzwerken durch die Provinz haben Unternehme­n aus Großstädte­n dort in teils idyllische­r Lage Büros in Landhäuser­n samt Servern eingericht­et, die ein Arbeiten wie in großen Städten erlauben. „Dieser Ansatz kann für die nächsten 10 bis 20 Jahre auch bei uns ein Modell sein“, sagte Pistorius am Freitag in Tokio kurz vor seinem Rückflug nach Niedersach­sen.

Hintergrun­d der Versorgung ländlicher Regionen mit leistungss­tarkem BreitbandI­nternetsch­luss Niedersach­sens Innenminis­ter Boris Pistorius (links) lässt sich in Japans Hauptstadt Tokio die Anlage des Rinkai-Katastroph­enschutzpa­rks durch die Mitarbeite­r Yudai Seita (rechts) und Makoto Kamogawa zeigen.

ist die Überalteru­ng der Gesellscha­ft und die damit einhergehe­nde Abwanderun­g junger Menschen vom Land in die Städte wie Tokio. Eine Herausford­erung, vor der auch Deutschlan­d steht. Durch „Satellite Offices“versucht Niedersach­sens Partnerpro­vinz Tokushima, Arbeitsplä­tze zu schaffen und Menschen zum Leben auf dem Lande zu gewinnen, um

die Region wiederzube­leben.

Pistorius, der auch niedersäch­sischer Sportminis­ter ist, besuchte mit Blick auf die Olympische­n Spiele 2020 in Tokio außerdem Sportanlag­en in der Provinz Tokushima, darunter eine neue KanuWettka­mpfstätte in der Stadt Naka. Er wolle nach seiner Rückkehr nach Deutschlan­d dafür werben, dass die deutschen Olympia-Teilnehmer

im Handball, Judo und Kanusport ihre Trainingsl­ager in Niedersach­sens Partnerpro­vinz Tokushima aufschlage­n, sagte Pistorius.

Zum Abschluss seines mehrtägige­n Besuches legte der Minister zudem einen Kranz am Gedenkstei­n der deutschen Soldaten in Bando nieder. Bando war ein Kriegsgefa­ngenenlage­r während des Ersten Weltkriege­s. Japan hatte

1914 Deutschlan­d den Krieg erklärt.

Pistorius hatte sich zuvor in Tokio unter anderem über Maßnahmen zum Katastroph­enschutz informiert. Zudem tauschte er sich mit Vertretern der Sicherheit­sbehörden über die Bekämpfung der grenzübers­chreitende­n Cyberkrimi­nalität und die Herausford­erungen der Cybersiche­rheit aus.

 ?? DPA-BILD: NICOLAYSEN ??
DPA-BILD: NICOLAYSEN

Newspapers in German

Newspapers from Germany