Wechsel mit Nebengeräuschen
Kovac kommt – Im Halbfinale gegen Real Madrid
MÜNCHEN Erst kündigte Hasan Salihamidzic erfreut Niko Kovac als neuen Trainer des FC Bayern an, wenige Minuten später erstarrte der Münchner Sportdirektor kurz: Die Auslosung des Halbfinales der Champions League brachte dem deutschen Fußball-Rekordmeister wieder einmal das Hammerlos Real Madrid. Und dann schimpfte auch noch Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic über die Art, wie der Wechsel von Kovac zustande kam.
Die Bayern wollen auf dem Weg zum Finale nach Kiew (26. Mai) und zum zweiten Triple nach 2013 unbedingt Revanche für die jüngsten Enttäuschungen gegen die Königlichen aus Madrid. „Das ist ein Gigantentreffen. Ich bin zuversichtlich“, sagte Trainer Jupp Heynckes. Die Bayern haben zunächst Heimrecht am 25. April. Das Rückspiel im Bernabeu-Stadion folgt am 1. Mai. In der zweiten Partie treffen Ab Sommer in München: Niko Kovac
AS Rom und der FC Liverpool aufeinander.
Am Freitag stellten die Münchner aber auch die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft nach Heynckes. Kovac, derzeit in Frankfurt unter Vertrag, wird neuer Trainer und erhält einen Dreijahresvertrag bis 2021. Die Entscheidung sei im Vorstand „einstimmig“gefallen, sagte Salihamidzic, der überzeugt ist, dass Kovac (46) die Arbeit von Heynckes (72) „vertrauensvoll und erfolgreich“weiterführen wird.
Kovac kann durch eine Ausstiegsklausel aus seinem bis 2019 laufenden Vertrag bei der Eintracht aussteigen. Die Ablöse soll 2,2 Millionen Euro betragen. Kovac war von 2001 bis 2003 Profi in München, gewann in dieser Zeit Weltpokal, Meisterschaft und DFB-Pokal. Als Trainer arbeitete er zunächst bei RB Salzburg im Jugendbereich und als Co-Trainer. Es folgten Engagements in Kroatien als U-21-Nationaltrainer und später auch als ANationaltrainer. Seit 2016 arbeitet Kovac in Frankfurt.
Bobic kritisierte indes das Vorgehen der Bayern. „Dass Informationen innerhalb kürzester Zeit nach außen geflossen sind – und das sicherlich nicht aus Frankfurt – ist sehr ärgerlich, unprofessionell und respektlos“, sagte der 46-Jährige am Freitag. Vor der Verpflichtung von Kovac habe von Münchner Seite „keine Kontaktaufnahme stattgefunden“, sagte Bobic: „Ich bin der Meinung: Man will etwas von uns. Dann muss auch jemand anrufen. Aber das sind eben die Bayern, und die haben ihr Ding gemacht und an sich gedacht.“Kovac selbst bestätigte die Darstellung von Bobic: „Dass das alles so schnell rausgekommen ist, lag sicher nicht an mir oder an Fredi.“