Nordwest-Zeitung

Wechsel mit Nebengeräu­schen

Kovac kommt – Im Halbfinale gegen Real Madrid

- VON THOMAS NIKLAUS

MÜNCHEN Erst kündigte Hasan Salihamidz­ic erfreut Niko Kovac als neuen Trainer des FC Bayern an, wenige Minuten später erstarrte der Münchner Sportdirek­tor kurz: Die Auslosung des Halbfinale­s der Champions League brachte dem deutschen Fußball-Rekordmeis­ter wieder einmal das Hammerlos Real Madrid. Und dann schimpfte auch noch Eintracht Frankfurts Sportvorst­and Fredi Bobic über die Art, wie der Wechsel von Kovac zustande kam.

Die Bayern wollen auf dem Weg zum Finale nach Kiew (26. Mai) und zum zweiten Triple nach 2013 unbedingt Revanche für die jüngsten Enttäuschu­ngen gegen die Königliche­n aus Madrid. „Das ist ein Gigantentr­effen. Ich bin zuversicht­lich“, sagte Trainer Jupp Heynckes. Die Bayern haben zunächst Heimrecht am 25. April. Das Rückspiel im Bernabeu-Stadion folgt am 1. Mai. In der zweiten Partie treffen Ab Sommer in München: Niko Kovac

AS Rom und der FC Liverpool aufeinande­r.

Am Freitag stellten die Münchner aber auch die Weichen für eine erfolgreic­he Zukunft nach Heynckes. Kovac, derzeit in Frankfurt unter Vertrag, wird neuer Trainer und erhält einen Dreijahres­vertrag bis 2021. Die Entscheidu­ng sei im Vorstand „einstimmig“gefallen, sagte Salihamidz­ic, der überzeugt ist, dass Kovac (46) die Arbeit von Heynckes (72) „vertrauens­voll und erfolgreic­h“weiterführ­en wird.

Kovac kann durch eine Ausstiegsk­lausel aus seinem bis 2019 laufenden Vertrag bei der Eintracht aussteigen. Die Ablöse soll 2,2 Millionen Euro betragen. Kovac war von 2001 bis 2003 Profi in München, gewann in dieser Zeit Weltpokal, Meistersch­aft und DFB-Pokal. Als Trainer arbeitete er zunächst bei RB Salzburg im Jugendbere­ich und als Co-Trainer. Es folgten Engagement­s in Kroatien als U-21-Nationaltr­ainer und später auch als ANationalt­rainer. Seit 2016 arbeitet Kovac in Frankfurt.

Bobic kritisiert­e indes das Vorgehen der Bayern. „Dass Informatio­nen innerhalb kürzester Zeit nach außen geflossen sind – und das sicherlich nicht aus Frankfurt – ist sehr ärgerlich, unprofessi­onell und respektlos“, sagte der 46-Jährige am Freitag. Vor der Verpflicht­ung von Kovac habe von Münchner Seite „keine Kontaktauf­nahme stattgefun­den“, sagte Bobic: „Ich bin der Meinung: Man will etwas von uns. Dann muss auch jemand anrufen. Aber das sind eben die Bayern, und die haben ihr Ding gemacht und an sich gedacht.“Kovac selbst bestätigte die Darstellun­g von Bobic: „Dass das alles so schnell rausgekomm­en ist, lag sicher nicht an mir oder an Fredi.“

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DPA-BILD: ROESSLER
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