Nun droht Fahrverbot für alte Diesel
Ausschuss bringt Luftreinhalteplan auf den Weg – VWG soll Busflotte modernisieren
Mehr als 40 Busse sollen ausgetauscht werden. Der Stückpreis beträgt 330 000 Euro.
OLDENBURG Der Oldenburger Luftreinhalteplan wird fortgeschrieben. Die Hoffnungen der Stadt, den Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmetern Luft an der Messstation am Heiligengeistwall dauerhaft zu unterschreiten, ruhen auf der Einrichtung einer Grünen Umweltzone mit entsprechenden Fahrverboten sowie der Ausstattung der VWG-Busflotte mit abgasarmen Fahrzeugen. Mehr als 40 Busse für je 330 000 Euro müssten angeschafft werden. Woher die staatlichen Zuschüsse dafür kommen sollen, steht nicht fest. Für die Fortschreibung des Plans stimmten SPD und Grüne mehrheitlich im Umweltausschuss.
Die Einrichtung einer Grünen Umweltzone (einen Zeitpunkt gibt es noch nicht) bringt nach Untersuchungen des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamts Hildesheim eine vier Prozent geringere Belastung mit Stickoxiden und ein Prozent weniger NO2 (Stickstoffdioxid). Die Berechnungen des Amtes werden aber zurzeit überarbeitet. Angaben zur Ausweisung einer Blauen Umweltzone macht die Stadtverwaltung nicht, weil die gesetzlichen Vorgaben fehlen.
Im Bereich der ehemaligen Bezirksregierung Weser-Ems sind gut eine Million Autos zugelassen. Knapp 920 000, also knapp 90 Prozent, haben eine Grüne Plakette. Bei den Lastwagen und Transportfahrzeugen liegt die Quote bei knapp 80 Prozent.
Schon wieder sollen die Busse an der schlechten Luft Schuld sein, wie schon zu Beginn der Diskussion vor vielen Jahren behauptet wurde. Tatsächlich Mal wieder im Blickpunkt: Mehr als 40 unmoderne VWG-Busse müssten ersetzt werden
sind pro Tag 990 VWG-Busse auf dem Heiligengeistwall unterwegs und 115 überwiegend mit Diesel betriebene Busse des Regionalverkehrs. Zum Vergleich: Ein Erdgasbus mit EEV-Emissionskonzept stößt 5,9q Mikrogramm Stickoxid pro Kilometer aus, ein Erdgasbus Euro VI 0,335 Mikrogramm. Ein vollständiger Austausch der EEVBusse (mehr als 40) reduziert laut Stadtverwaltung die Emissionen am Heiligengeistwall um 8,4 Prozent beim NO2 und 35 Prozent bei den Stickoxiden. Damit wäre schnell ein Wert von 41 Mikrogramm zu erreichen, hofft die Stadt.
Woher ;ommt das Geld für die Busse
Die Frage blieb unbeantwortet. Norbert Korallus, Fachdienstleiter Verkehrsplanung, sprach von einem undurchsichtigen Fördergelddschungel. Eine Förderung von Erdgasbussen gibt es nicht und die Verbesserung für den Radverkehr habe keinen Niederschlag gefunden.
Worauf setzt die Bundesregierung
Der Bund unterstützt die Elektrifizierung des Verkehrs und erwartet durch die Digitalisierung eine Reduzierung der Schadstoffwerte.
Wie geht es nun weiter
Es ist Aufgabe der Bundespolitik,
die Förderrichtlinien zu ändern. Die Fortschreibung des Luftreinhalteplans muss vom Stadtrat gebilligt werden. Und auch dann ist nur die öffentliche Auslegung beschlossen, wobei der Beschluss die Zielrichtung vorgibt.
Wer ;ontrolliert in der Umweltzone
Darüber gibt es keine klaren Aussagen, die Polizei lehnt die Kontrolle ab. Alternativ könnten Mitarbeiter des
Bürger- und Ordnungsamtes zum Einsatz kommen.
Was bleibt no<h zu tun
Die Stadt könnte ihre eigene Fahrzeugflotte modernisieren. Verkehrslenkende Maßnahmen werden ebenfalls erwogen. Bei hoher Verkehrsbelastung könnte das Abbiegen von der LappanKreuzung in die Heiligengeiststraße verboten werden. Außerdem ist an einen P+RBetrieb gedacht. Der Parkplatz soll allerdings möglichst vor den Toren der Stadt liegen, Gespräche mit den Umlandkommunen laufen. Die zentrumsnahen und mittlerweile aufgegebenen P+RParkplätze am Autobahnring werden nicht reaktiviert.
Was hofft die Stadt:erwaltung
Die Stadt setzt darauf, dass die älteren Privatfahrzeuge nach und nach durch modernere mit „sauberen umweltnormen ersetzt werden.