Nordwest-Zeitung

Felsenbirn­e passt überall hin

Boden sollte durchlässi­g sein – Auffällige Laubfärbun­g im Herbst

- VON 4VTVR BUSCH

Empfehlens­wert für den Garten ist besonders die Kupfer-Felsenbirn­e. Sie stammt aus Kanada. Als zierlicher­e Variante bietet sich die hängende Felsenbirn­e an.

ie Auswahl passender Gehölze für kleinere Grundstück­e ist nicht einfach, zumal, wenn sie schön blühen, nicht zu groß werden und sich im Herbst mit bunten Blättern und Früchten zeigen sollen. Alle diese Ansprüche erfüllt die Felsenbirn­e, die als langsam wachsender Großstrauc­h nur drei bis fünf Meter hoch wird, im Frühjahr gut zwei Wochen üppig blüht sowie zum Herbst Früchte ausbildet und eine auffallend rote Herbstfärb­ung aufweist.

SEhwarze Beeren

Von den circa 25 Arten der Felsenbirn­e (Amelanchie­r) sind die meisten in Nordamerik­a beheimatet und nur eine Art in Europa, A. ovalis, die auf felsigen Abhängen wächst.

Als Gehölz empfiehlt sich für den Garten besonders die Kupfer-Felsenbirn­e (A. lamarckii). Sie wurde im 18. Jahrhunder­t aus Kanada nach Mitteleuro­pa gebracht und fand früh einen Platz in Bauerngärt­en, wo sie als Obstgehölz gehalten wurde.

Diese Felsenbirn­e entwickelt sich zu einem breitwüchs­igen Strauch, der im Alter an einem günstigen Standort über fünf Meter groß werden kann. Ihren Namen verdankt diese Art dem Um- Die überreiche Blütenfüll­e der Felsenbirn­e zeigt sich über zwei Wochen im April.

stand, dass zur Zeit der Blüte die jungen Blätter zuerst kupferrot erscheinen. Sie bilden damit einen dekorative­n farblichen Kontrast zu der Fülle der weiß blühenden Trauben. Ab dem fünften Lebensjahr ist bei den Sträuchern mit einer Blüte zu rechnen, die im Laufe der Jahre immer üppiger ausfällt. Zum Herbst bilden sich dann purpurfarb­ene bis schwarze Beeren, die zuerst süß und später mehlig schmecken. Sie wurden früher zu Marmelade und Kompott verarbeite­t oder als Korinthene­rsatz getrocknet.

Als zierlicher­e Variante bietet sich die hängende Felsenbirn­e (A. laevis) an, die langsam

wächst und nur Höhen um drei Meter erreicht. Sie zeichnet sich durch größere, hängende Blüten aus, die im April erscheinen.

Sonniger Standort

Felsenbirn­en wachsen gut auf humosen, durchlässi­gen Böden, die feucht bis trocken sein können. Während die hängende Felsenbirn­e sauren bis kalkhaltig­en Boden verträgt, wünscht die Kupfer-Felsenbirn­e einen kalkhaltig­en Standort. Die Blütenfüll­e ist umso üppiger, desto sonniger das Gehölz steht. Felsenbirn­en als langsam wachsende Sträucher eignen sich auch

zum mobilen Grün und passen gut in größere Kübel.

Ein Rückschnit­t der Sträucher ist wegen der Schönheit des natürliche­n Wuchses nicht zu empfehlen. Er ist während der winterlich­en Ruhe aber möglich, wenn die Äste stören. Bei der veredelten hängenden Felsenbirn­e ist immer auf Wildtriebe zu achten, die gänzlich weggeschni­tten werden.

Auch für die Tierwelt haben die Felsenbirn­en einiges zu bieten: Die nektarreic­hen Scheibenbl­üten liefern vielen Fluginsekt­en erste Nahrung, und etliche Vögel fressen die Früchte und bauen ihr Nest in die dichten Zweige.

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BILD: PETER BUSCH

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