Vom Bett bis zur Badewanne
Hotel Ritz in Paris verkauft sein Mobiliar
PARIS Das Hotel Ritz im Herzen von Paris ist seit 120 Jahren ein Treffpunkt der Schönen und Reichen. Unter den Gästen waren die Sängerin Maria Callas, die Schauspielerin Lauren Bacall oder die Schriftsteller Ernest Hemingway und Marcel Proust. Die legendäre Modeschöpferin Gabrielle „Coco“Chanel erwählte den Hotelpalast sogar zu ihrem Domizil.
Nun wird erstmals Original-Mobiliar versteigert. Vom 17. bis 21. April sollen etwa 10 000 Einzelstücke verkauft werden. Darunter sind Betten, Barhocker, Plüschsofas, Vorhänge, ein Gartentor mit RitzEmblem, eine Harfe oder eine renovierungsbedürftige Badewanne.
Sammler könnten ein „Stück Ritz-Mythos“erwerben, meint der Chef des Auktionshauses Artcurial, François Trajan. Der Schätzwert der Objekte von zusammen rund 1,5 bis 2 Millionen Euro könnte laut Zeitung „Le Figaro“bei der Versteigerung etwa verdreifacht werden. Treffpunkt der Schönen und Reichen: das Hotel Ritz an der Place Vendome in Paris
Wieso ist das Mobiliar üb- rig? Zahlreiche Möbel und Objekte hätten nach der mehrjährigen Renovierung der Luxusherberge an der barocken Place Vendôme „ihren Platz nicht wiedergefunden“, berichtet Artcurial trocken.
Das Fünf-Sterne-Haus mit seinen 600 Angestellten hatte im Juni 2016 nach dem langwierigen Umbau seine Pforten wieder für zahlungskräftiges Publikum geöffnet. Für ein Zimmer müssen Kunden laut Internetseite mindestens 1000 Euro berappen. Eigentümer der 1898 von dem
Schweizer César Ritz gegründeten Edelherberge ist der aus Ägypten stammende Milliardär Mohammed Al-Fayed.
Es werden auch Möbel verkauft, die aus Suiten stammen. Die prächtigste ist vielleicht die Suite Imperiale, deren Salon eine Holzvertäfelung aus dem 18. Jahrhundert hat. Der frühere US-Präsident Richard Nixon, die italienische Schauspielerin Gina Lollobrigida, die Kinogrößen Roger Moore und Woody Allen sowie die Showstars Elton John und Madonna logierten in den vornehmen Räumen.