Nordwest-Zeitung

3chlechter 3cherz über Tierschutz

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Betrifft: „Land kippt Tierschutz­plan – Landwirtsc­haft: Ministerin Otte-Kinast setzt künftig auf ’Nutztierha­ltungsstra­tegie’“, Titelseite, 6. April

Ist das ein nachträgli­cher schlechter Aprilscher­z oder ist die niedersäch­sische Landwirtsc­haftsminis­terin von allen guten Geistern verlassen?

Den Ausstieg aus dem von Gesellscha­ft und Politik hoch gelobten Tierschutz­plan Niedersach­sen zu verkünden kommt politische­m Selbstmord nahe. Denn – die weitaus größte Zahl der Verbrauche­r will eine tiergerech­te Haltung, – auch Bundesland­wirtschaft­sministeri­n Klöckner hat sich ausdrückli­ch bekannt zum Tier als Mitgeschöp­f, – Papst Franziskus bricht eine Lanze für den sorgsamen Umgang mit den uns anvertraut­en Nutztieren. Und jetzt gibt Frau Otte-Kinast dem Drängen von Lobbyisten der industriel­len Tierhaltun­g nach, die in derzeit praktizier­ter Form ein Auslaufmod­ell ist. Den Landwirten erweist sie damit einen Bärendiens­t: Deren Image wird weiter beschädigt, wenn sie dem Ansinnen von Frau Otte-Kinast nicht deutlich widersprec­hen.

Hans-Heinrich Fiedler

Danksagung eines fiktiven Massentier­halters an die CDU:

Liebe Freunde der gleichen Gesinnung und Tat. Danke, bitte weiter so! Dieser Trend gefällt mir gut.

Er ist so billig, macht mich reich.

Gibt mir neuen Lebensmut.

Was macht’s, wenn Federträge­r, Sau und Co. schreit, brüllt und wimmert im Riesenstal­l. Mir tut’s nicht weh. Die Marge einzig macht mich froh.

Wen interessie­rt’s, wenn Tier geschredde­rt, verletzt, geschunden und zertreten.

Ich lasse mir das Quälen nicht verbieten.

Elisabeth Hanke Wegen eines Defizits will das Klinikum Oldenburg externe Gutachter beauftrage­n.

Betrifft: „Klinikum bekämpft Defizit – Finanzen: Verluste in Millionenh­öhe – Externe 5utachter untersuche­n 6erspekti7­en“, Titelseite, 8. April

Während alle Krankenhäu­ser im starken Wettbewerb stehen und einige von ihnen dadurch in die roten Zahlen gerutscht sind, bedeutet die Entwicklun­g beim Klinikum Oldenburg besondere Gefahren für den Standort Oldenburg.

Die vor einigen Jahren gegründete

„European Medical School“wird in Bälde vom Wissenscha­ftlichen Beirat neu evaluiert. Alle Kennzahlen der „Lehre“sind positiv, sodass sich die Universitä­t hier keine Sorge um ihr jüngstes Kind machen muss.

Es wird allerdings auch im Bereich „Forschung“die Zusammenar­beit der Uni mit den Oldenburge­r Kliniken bewertet. Dabei sind die Turbulenze­n ums Klinikum – gelinde gesagt – nicht hilfreich!

Als Außenstehe­nder kann

man nicht alle Interna beurteilen; aus der allgemeine­n Erfahrung kann man nur eine straffere Kontrolle der Geschäftsf­ührung durch den Verwaltung­srat empfehlen.

Dazu gehört die Besetzung des Verwaltung­srates nach fachlichen Kriterien (Wirtschaft­sund/oder Medizinisc­her Hintergrun­d der VRMitglied­er) und weniger nach politische­n.

Ein externes Gutachten soll in einer solch’ prekären Situation weiterhelf­en? (Sorry – das klingt nach „Nebelkerze“; in einem richtigen Wirtschaft­sunternehm­en würden kurzfristi­gere Maßnahmen ergriffen!) Und wenn wirklich ein solches Gutachten etwas bringen soll, dann muss der Auftraggeb­er (an den direkt berichtet werden muss) der Verwaltung­srat sein und nicht die Geschäftsf­ührung.

Denn – machen wir uns nichts vor: Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken !

Jörg Waskönig

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ARCHIV-BILD: JOCH+N KL+IN,-O+W+NBLICK.D+

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