Nordwest-Zeitung

Kniever etzung trübt Freude über Punkt

VfL Oldenburgs Torfrau Madita Kohorst muss beim 21:21 in Bad Wildungen vom Feld

- VON MATHIAS FREESE

Kohorst verletzte sich ohne Fremdeinwi­rkung, wie lange sie ausfällt, blieb zunächst offen. Trainer Bötel monierte die schwache Chancenver­wertung des VfL.

OLDENBERG Punkt gewonnen, aber Torfrau verloren: Die Handballer­innen des VfL Oldenburg sind am Samstag mit einem Punkt vom Bundesliga­Duell bei der HSG Bad Wildungen zurückgeke­hrt. Die Oldenburge­rinnen sicherten nach gutem Start, aber teils schwacher Chancenver­wertung ein 21:21 und verteidigt­en damit den neunten Platz in der Tabelle vor den zehntplatz­ierten Bad Wildungen „Vipers“.

Richtig freuen konnten sich die VfLerinnen darüber allerdings nicht, weil sich Torfrau Madita Kohorst ohne Fremdeinwi­rkung am Knie verletzte und unter Tränen vom Feld getragen werden musste. „Überschatt­et wird das Spiel von der Verletzung von Madita. Wir wünschen schnelle Genesung“, postete der Club am Samstagabe­nd auf Facebook.

Die 21-Jährige aus Dinklage konnte am Samstag bereits die Heimreise mit ihrer Mannschaft antreten. Die genaue Diagnose und die Dauer

ihres Ausfalls standen am Sonntag noch aus, eine MRT soll folgen. Kohorst selbst war am Sonntag aber schon wieder etwas gefasster, am Nachmittag postete sie auf Instagram ein schwarz-weißes Bild eines Löwen mit dem Spruch „Du bist stärker als du glaubst“. Für Kohorst hütete

dann VfL-Urgestein Julia Renner das Oldenburge­r Tor.

Stark waren die VfLerinnen in Bad Wildungen in das LigaDuell gegen den Pokal-Halbfinalg­egner gestartet, nach dreieinhal­b Minuten stand es schon 4:0 für die Gäste. Diesen Lauf konnten die Olden- burgerinne­n jedoch nicht halten, nach gut 20 Minuten lagen sie sogar 8:9 zurück. Nationalsp­ielerin Angie Geschke sorgte kurz vor dem Seitenwech­sel mit zwei ihrer insgesamt neun Treffer für eine 13:11-Halbzeitfü­hrung.

Nach der Pause sahen die 550 Zuschauer in Bad Wildungen eine durchweg enge und oft ausgeglich­ene Partie. Trainer Niels Bötel machte das an Schwächen in der VfL-Offensive fest: „Mit der Abwehrarbe­it war ich heute wieder sehr zufrieden. Aber wir hätten gut und gerne fünf, sechs Tore mehr machen müssen“, erklärte der Coach: „Leider haben wir zu oft aus freier Position vergeben und es so verpasst, uns entscheide­nd abzusetzen.“

Die nächste Zwei-ToreFührun­g stellte die mutig aufspielen­de Jane Martens (17:15/44. Minute) her. „Auch auf den Außen haben wir etwas zu viel verworfen, aber ich freue mich, dass eine so

Dunge Spielerin wie Jane Martens den Mut hat, solche Würfe zu nehmen. Nur dadurch kann sie lernen“, lobte Bötel sein Linksaußen-Talent. Gleichzeit­ig kritisiert­e er, dass in der zweiten Halbzeit die Kreisspiel­erin zu oft gesucht wurde. Das hatte in der ersten Halbzeit noch besser geklappt, da wurde diese „nur angespielt, wenn sie komplett frei war“.

Acht Minuten vor dem Ende ging der VfL noch einmal mit zwei Toren in Front, ließ dem Treffer von Simone Spur Petersen zum 20:18 jedoch sieben torlose Minuten folgen und lag 20:21 zurück. Geschke sorgte in der Schlussmin­ute für das Remis. „Nimmt man die letzten Minuten, kann man schon von einem Punktgewin­n reden“, resümierte Bötel und ergänzte: „Hätten wir unsere Chancen aber konsequent­er genutzt, wären wir erst gar nicht in diese Situation gekommen.“

An diesem Sonntag spielt der VfL nach drei Auswärtspa­rtien mal wieder zu Hause. Die Oldenburge­rinnen empfangen um 16.30 Uhr Borussia Dortmund.

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BILD: EIBNER-PRESSEFOTO Frustriert­e Torhüterin: Madita Kohorst (Mitte) wird von Julia Wenzl (links) und Angie Geschke vom Feld getragen.
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BILD: HELMERICHS Hütete nach Kohorsts Ausfall das VfL-Tor: Julia Renner
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