In d r Paus gibt’s Elf r statt Bratwurst
Videobeweis bringt skurrile Situationen mit sich – DFB steht zu ntscheidung von Winkmann
em Montagabend war in Mainz eigentlich schon Halbzeitpause. Dann gab es lfmeter - aber ohne Nachschuss.
MAINZ Der Elfmeter im Bundesliga-Abstiegskrimi Mainz 05 - SC Freiburg (2:0) sorgt für Diskussionen.
Kurz vor Ende der ersten Hälfte spielte Freiburgs Marc-Oliver Kempf den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand. Schiedsrichter Guido Winkmann ließ das Spiel weiterlaufen und pfiff wenig später zur Pause. Auf dem Weg in die Kabine griff Videoassistentin Bibiana Steinhaus ein, Winkmann entschied nach Studium der Videobilder auf Strafstoß. Die Teams mussten zurück aufs Feld, Pablo de Blasis verwandelte zum 1:0.
Ja, allerdings mit einer Einschränkung: Der SchiedsrichLutz
Eir muss sich noch auf dem Spielfeld befinden. Ansonsten darf er gemäß SchiedsrichterRegel 5.2. „eine Entscheidung nicht ändern“auch wenn er „von einem anderen Spieloffiziellen einen Hinweis erhalten“hat. In einem Handbuch, das nur den Teilnehmern der Videobeweis-Testphase vorliegt, sind weitere Details beschrieben: Demnach soll der
Videoassistent den Schiedsrichter „sofort“über eine strittige Szene informieren, damit dieser die Spieler am Verlassen des Spielfelds hindert (8.13).
Wurde die Entscheidung rechtzeitig gefällt
Dem Augenschein nach dreht Winkmann erst rund einen
Meter hinter der Seitenlinie um, orientiert sich kurz zurück Richtung Spielfeld, nimmt seine Pfeife in den Mund und versucht selbst, die Spieler aus dem Kabinengang zurück zu beordern. Möglich ist allerdings, dass er über sein Headset bereits zuvor Hinweise von Videoassistentin Bibiana Steinhaus erhalten hatte. DFB-Schiedsrichterchef Michael Fröhlich erklärte am Dienstag, dies sei der Fall gewesen.
Die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) machen in den Regeln keinen Unterschied zwischen dem Ende der ersten und zweiten Halbzeit. Winkmann selbst hingegen erklärte, dass er nach dem Schlusspfiff „gar keine Eingriffsmöglichkeit gehabt“hätte – dies wäre ein klarer Unterschied zwischen der Auffassung des DFB und den IFAB-Regeln.
Wäre ein Nachschuss möglich gewesen
Nein. Winkmann hatte die Spieler darauf hingewiesen, dass die Spielzeit abgelaufen war. Nur der einzelne Elfmeter-Schuss kam noch zur Ausführung.
Warum mussten so viele Spieler zurück aufs Feld
Gemäß DFB-Fußballregel 3 darf ein Spiel nicht fortgesetzt werden, wenn eines der Teams weniger als sieben Spieler hat.