Edeka-Umsatz erstmals über 50 Milliarden
Streit um Konditionen mit Nestlé dauert an – 3800 selbstständige Kaufleute
HAMBURG/DPA Der Streit um Rabatte und Konditionen zwischen Deutschlands größtem Lebensmittelhändler Edeka und dem Nahrungsmittelkonzern Nestlé geht weiter. „Wir sind in der letzten Woche vorangekommen, aber wir sind noch lange nicht am Ziel“, sagte Edeka-Vorstandschef Markus Mosa am Dienstag in Hamburg. „Wir kommen voran und wir wollen auch den Streit beilegen, haben aber noch keine Einigkeit erzielt.“Es gebe ein Angebot von Nestlé, aber das sei in dieser Form nicht akzeptabel.
Deutschlands größter Lebensmittelhändler hatte sich mit europäischen Partnern wie Intermarché, Coop Schweiz oder Colruyt verbündet, um Nestlé zu Zugeständnissen bei Preisen und Konditionen zu zwingen und so seine Kosten im Einkauf zu senken. Zu den bekanntesten Marken des Unternehmens gehören Nescafé, Maggi, Thomy, Wagner Pizza und Vittel.
Der genossenschaftliche Edeka-Verbund steigerte 2017 seine Erlöse weiter. Der Gesamtumsatz kletterte um 5,4 Prozent und durchbrach mit
51,9 Milliarden Euro erstmals in der Unternehmensgeschichte die 50-MilliardenEuro-Marke. Gut die Hälfte davon entfällt auf 3800 selbstständige Kaufleute mit 5800 Märkten. Deren Umsätze stiegen
um 4,4 Prozent auf 26,3 Milliarden Euro zu. Die Discount-Tochter Netto erreichte ein Plus von 3,1 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro.
Zusätzlichen Rückenwind habe dem Verbund die erfolgreiche
Integration von 338 Filialen der zerschlagenen Handelskette Kaiser’s Tengelmann beschert, hieß es weiter. Der Konzern-Jahresüberschuss sank leicht auf 328,2 Millionen Euro.