Nordwest-Zeitung

Kir Happy End in Sicht

eit 2007 steht das imposante Gebände am Heiligenge­istwall leer

- VON JASPER RITTNER

Für viele Oldenburge­r ist es eine Tragödie. eit 2007 ist das Wallkino verrammelt. Und es sieht nicht so aus, als ob sich hier bald etwas ändert.

OLDENBURG Vor elf Jahren fiel der letzte Vorhang im Wallkino. Seitdem will die Stadt den Besitzer immer wieder bewegen, neues Leben in das historisch­e Gebäude zu bringen. Bisher vergeblich.

Das rechnet sich offenbar nicht. Die Millionen, die investiert werden müssten, könnten nicht ansatzweis­e wieder eingespiel­t werden. Das meint zumindest Besitzer Ulrich Marseille.

Am liebsten abreißen. An gleicher Stelle könnte dann ein sah das Blütezeit: So schmuck Jahre noch aus.

Geschäftsh­aus entstehen, eventuell mit Wohnungen und Gastronomi­e. Anbieten würde sich nach Marseilles Meinung, das Gebäude daneben gleich mit in die Pläne einzubezie­hen.

Genau. Das Wallkino steht Wallkino Anfang der 2000er unter Denkmalsch­utz. Für viele Oldenburge­r ist es nicht irgendeine Immobilie, sie haben eine emotionale Bindung zu dem Kino.

Kann man den Eigentümer nicht zur Renovierun­g zwingen Publikumsm­agnet: Schlangen Jahren.

Das ist eine rechtlich schwierige Angelegenh­eit. Schon Oberbürger­meister Gerd Schwandner hat versucht, auf Marseille einzuwirke­n – vergeblich. Sein Nachfolger Jürgen Krogmann hat einen Dialog gesucht, damit aber bisher auch keinen Erfolg gehabt. Im Rathaus setzt man jetzt auf das Instandset­zungsgebot nach Paragraf 177. Zumindest hat man Ende 2017 Marseille damit gedroht – sollten weitere Verhandlun­gen scheitern. Im Rat hatte schon vor Jahren Linken-Ratsherr Hans-Henning Adler eine Enteignung gefordert. Es darf aber bezweifelt werden, dass das so einfach ist. bisher aber kein adäquates Angebot gegeben.

Interessen­ten gibt es aber schon

Das ist richtig. Mehrere Architekte­n, Gastronome­n und Investoren aus der Region haben bereits bei Marseille vorgefühlt. Auch das Staatsthea­ter wollte dort vor zehn Jahren einmal eine Probebühne einrichten. Letztlich wurde man sich nie einig.

Welche Verhandlun­gsmöglichk­eiten gibt es noch vorm Wallkino in den

Marseille sagt, man könne nur die Fassade erhalten und dahinter ein komplett neues Gebäude bauen. Eine Kinonutzun­g wird es aber nicht mehr geben. Und auch der Neubau hinter der alten Fassade hat dann nicht mehr viel mit dem Wallkino zu tun. Geht die Stadt diesen Weg mit, könne man Projektent­wickler und Investoren suchen.

Eine andere Idee, die in Oldenburg immer wieder geäußert wird, ist der Umbau zu einem Veranstalt­ungszentru­m mit Gastronomi­e. Dazu müsste aber ein potenter Unternehme­r Interesse haben. Und: Ohne finanziell­e Beteiligun­g der Stadt ließe sich eine solche Lösung kaum stemmen, meint Marseille. Mindestens fünf Millionen Euro würde so ein Umbau kosten.

Und wie geht es jetzt weiter 1930er

Marseille hat keine Eile, das hat er bereits bewiesen. Im Rathaus gibt es in Sachen Stadtentwi­cklung etliche größere und wichtigere Baustellen (Straßenver­kehr, neue Wohngebiet­e, alter Stadthafen, Nadorster Straße, Entwicklun­g von Kreyenbrüc­k). Es bleibt zu befürchten: So lange der Eigentümer kein ernsthafte­s Interesse an einer Investitio­n hat, wird sich auch nichts tun.

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PANORAMAFO­TO: JASPER RITTNER Tragödie am Wall: Das ehemalige Kino steht seit elf Jahren leer, die Wände sind beschmiert, Fenster und Türen verrammelt.
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BILD: ARCHIV/RITZMANN BILD: OLDENBURGE­R FILM- UND MEDIENARCH­IV/WERKSTATTF­ILM

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