Warum der heiße Vulkan Eis spuckt
200 Schüler beschäftigen sich mit „Fake“– Kunstschule eröffnet Ausstellung in Bauwerkhalle
Junge Menschen für Wahrheit und Fälschung zu sensibilisieren – dieses Ziel verfolgt ein Projekt, das jetzt mit einer Ausstellung zu Ende geht.
INNENSTADT Alles, was Gold ist, glänzt, oder? – Viele junge Leute fühlen sich vom Glanz des Geldes angezogen. Doch wer näher hinschaut, stößt schnell auf tiefere Fragen wie „Was will ich werden?“, „Was ist meine Rolle?“
„Es sind aktuelle, persönliche Aspekte, die wir in unserem Projekt besprochen haben“, erzählt Georg Lisek. Der Künstler hat die Klasse 7c der Oberschule Ofenerdiek (Lehrerin Petra Stehr) betreut. Die Fragen, die unter der Überschrift „Ich bin super-reich“erörtert wurden, wirkten bei den jungen Menschen nach, ist Georg Lisek von der Nachhaltigkeit der vierwöchigen Projektarbeit überzeugt.
14 Schulklassen haben sich mit dem Thema „Fake“beschäftigt. Unter Anleitung von Künstlern näherten sich die Schülerinnen und Schüler der Frage nach Wirklichkeit.
Unter der Überschrift „Die Welt steht kopf“zerlegten Schülerinnen und Schüler der Klasse 3a (Regina Engel) der Grundschule Heiligengeisttor Comic-Figuren und setzten sie neu zusammen. „Da spuckt ein Vulkan Eis, Fische leben an Land, und Schmetterlinge jagen Menschen“, erzählt die Künstlerin Sirma Kekeç
von ihrer Projektarbeit.
Künstler Sebastian Hahn hat mit der Grundschule Drielake (Klasse 4a) ein Hörspiel entwickelt. „Wir hatten eine Hörspiel-Geschichte, die jedes Kind mit eigenem Ende weitererzählen konnte“, erzählt Hahn.
Helmut Feldmann hat mit der Klasse 8 der Oberschule Alexanderstraße (Silvia Gramsch und Andrea Kühn) Originale der Maler Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff nachgearbeitet. „Wir haben uns in Größe und Technik eng an die Originale gehalten.“
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann war bei der Ausstellungseröffnung in der Bauwerkhalle des Lobes voll. „Sie haben den Nerv getroffen. Das Thema Fake und Fake News ist brandaktuell.“
Die Oldenburger Kunstschule hatte sich zusammen mit professionellen Künstlerinnen und Künstlern in ihren Ateliers mit dem Thema Fake beschäftigt. „Es geht um das Erkennen von wahr und falsch“, erläutert Geschäftsführerin Deliane Rohlfs.
Wie aktuell das Thema ist, beleuchtete eine Beobachtung von Projektleiterin Annekathrin Schuldt: „Unsere Fotografin hatte Schülerinnen bei der Projektarbeit fotografiert und wollte die Fotos für Instagram nutzen. Doch die Schülerinnen weigerten sich, die Fotos freizugeben, bevor sie die Aufnahmen nicht bearbeitet hätten.“
Mehr Fotos unter www.NWZonline.de/fotos-oldenburg
Video von der Eröffnung unter www.NWZonline.de/videos –