Nordwest-Zeitung

Pleite weckt Kampfgeist

Drijencic hält zu Stars – Fanclub will Stimmung bei Heimspiele­n verbessern

- VON CHRISTOPHE­R DEEKEN

Nach dem Rückschlag gegen Würzburg sind die Baskets am Freitag in Bamberg gefordert. Am Sonntag geht es gegen Weißenfels – vielleicht mit einer „gelben Wand“im Rücken.

OLDENBURG Rickey Paulding gewann die Wahl zu „Oldenburgs Sportler des Jahres 2017“, in der Mannschaft­swertung mussten sich die EWE Baskets bei der Sportlerga­la am Montagaben­d jedoch mit Rang vier begnügen. Exakt diese Platzierun­g würde am Ende der Hauptrunde in der Basketball-Bundesliga hingegen für Jubel beim Team um Kapitän Paulding sorgen.

Der mit Platz vier verbundene Heimvortei­l im PlayoffVie­rtelfinale ist durch die überrasche­nde Heimnieder­lage gegen Würzburg allerdings in Gefahr geraten – einen weiteren Ausrutsche­r sollten sich die auf Rang sechs abgerutsch­ten Baskets in den verbleiben­den fünf Spielen nicht erlauben. Nach dem Doppelspie­ltag mit den Partien in Bamberg am Freitag (19 Uhr) und gegen Weißenfels am Sonntag (15 Uhr/große EWE-Arena) geht es für die Oldenburge­r noch gegen Göt-

und nach Ulm bevor Frankfurt am 1. Mai zum Hauptrunde­nfinale anreist.

Dabei kommt dem Duell mit den punktgleic­hen Bambergern vorentsche­idende Bedeutung zu: Eine Niederlage am Freitag würde für die Baskets wohl das Ende aller Träume von Platz vier bedeuten. Mit einem Sieg aber würden die Oldenburge­r wieder an dem in dieser Saison schwächeln­den, zuletzt aber aufsteigen­de Form zeigenden Serienmeis­ter vorbeizieh­en.

Trainer Mladen Drijencic sah sich zu Wochenbegi­nn dazu veranlasst, in einem auf der Club-Homepage veröffentl­ichten Statement darzulegen, was aus seiner Sicht zu der 80:93-Heimpleite gegen Würzburg geführt hatte. Ein in dieser Form bei den Baskets noch nie dagewesene­r Vorgang, den man als erfrischen­d offensiven

Umgang mit einer unerwartet­en Niederlage bewerten kann. Einerseits. Man kann dies aber auch als Hinweis darauf deuten, wie angespannt die Lage beim deutschen Vizemeiste­r nach diesem Rückschlag ist.

Drijencic erläuterte, warum den Baskets der Ausfall von Brad Loesing (Fingerbruc­h) gegen die mit einer kleinen Aufstellun­g agierenden Würzburger weh getan, wie Paulding mit einer Sonderbewa­chung aus dem Spiel genommen wurde und weshalb er Durand Scott für Armani Moore aufgeboten hatte. Die fehlende Aggressivi­tät seiner Mannschaft kommentier­te der Coach selbstkrit­isch: „Das nehme ich auf meine Kappe.“

Vehement und leidenscha­ftlich verteidigt­e Drijencic das Festhalten an Akteuren wie Paulding oder Mickey McConnell auch bei schwätinge­n cheren Leistungen wie gegen Würzburg. „Ich lasse meine Schlüssels­pieler nicht auf der Bank schmoren, wenn sie sich mal nicht so durchsetze­n können. Ich setze jemanden nicht noch zusätzlich­er Kritik aus, wenn ich mit ihm schon durch einige Schlachten gegangen bin“, betonte der Trainer: „Das ist meine Philosophi­e und ich stecke gern die Kritik dafür ein. Denn ich weiß: Wenn ich in solchen Momenten zu ihnen stehe, dann geben sie es mir beim nächsten Mal zurück.“

So kämpferisc­h wie Drijencic zeigen sich auch die Fans. „Vergessen wir Samstag. Vergessen wir Würzburg. Konzentrie­ren wir uns auf unser gemeinsame­s Ziel: die Playoffs erreichen und das Heimrecht sichern. Dazu wollen wir wirklich jeden Einzelnen in der Arena in Gelb sehen“, heißt es auf der Facebook-Seite des Baskets-Fanclubs „Thundersto­rm“.

Deren Mitglieder rufen mit der Aktion „dresscodeG­ELB“alle Anhänger dazu auf, am Sonntag gegen Weißenfels und in auch in den folgenden Heimspiele­n in gelber Oberbeklei­dung in die Halle zu kommen. „Die Stimmung ist zuletzt etwas eingeschla­fen“, sagte der Vorsitzend­e Jannik Wiggers-von Staa: „Wir wollen die Zuschauer dazu animieren, mehr mit Leidenscha­ft und Herz dabei zu sein.“

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BILD: MARTIN REMMERS Lebt Leidenscha­ft an der Seitenlini­e vor: Baskets-Trainer Mladen Drijencic
 ?? BILD: MARTIN REMMERS ?? Alle in Gelb: So wie im Finale der Vorsaison gegen Bamberg soll es auf den Rängen der Arena immer aussehen, wünscht sich der Fanclub „Thundersto­rm“.
BILD: MARTIN REMMERS Alle in Gelb: So wie im Finale der Vorsaison gegen Bamberg soll es auf den Rängen der Arena immer aussehen, wünscht sich der Fanclub „Thundersto­rm“.

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