Nordwest-Zeitung

Hoffnungen ruhen auf Görges und Kerber

Deutsches Duo soll Frauenteam gegen Tschechien ins Fed-Cup-Finale führen

- VON TIRMIN CLOSSE

,,Nun“, rede ich weiter. ,,Kommen wir zu dir, Jason.“Jason tritt vor wie ein Bundeswehr­soldat, der etwas ausgefress­en hat. ,,Was meinst du?“, frage ich ihn. ,,Wollen wir denn mal alle zusammen reingehen in das Baumhaus? Ich könnte auf dem schönen Herd Wasser für einen Kaffee für uns aufsetzen; und dann schauen wir uns im Haus ein wenig um.“

,,Ähem“, macht dann räuspert er sich.

,,Was ist?“Ich lasse nicht locker. ,,Es wird schwierig werden“, sagt Jason leise.

,,Warum?“O ja, ich kann auch unbarmherz­ig sein! ,,Es ist … zu klein.“,,O Juliane“, sagt das Wesen. ,,Da haben doch früher meine Puppen drin gewohnt.“

,,Genau“, erwidere ich und bin froh, dass die Wahrheit nun ausgesproc­hen ist. ,,Ganz richtig. Es handelt sich hierbei um ein Baumhaus für Puppen. Für ungefähr zehn Zentimeter hohe Jason, STUTTGART Afäzw,’öz .zrDzr ,mi cHrTw,dh öfizr s,z Nwlääzr äzänfäzfZ yHr z,fzf üKlfmlr ä,Di m,z ,h uziT cHfRi,ä rzäzwJ h;V,ä b,fDw,dcz öfs a,KKm Tö ahzhzf o,z y,ifzmmk brf;hJ röfä öfs !li,“ni,lfZ

IAwm trlR,mKlriwzr ,mi hnf mi;fs,ä äzRlrszrik mz,fz .lhJ RlriTlfz Tö “zrwnmmzf öfs hömm lRRzf mz,f RHr Bzr;fszJ röfäzfSk mdhr,zD m,z ,f ,hrzh zrmizf b,firnä Tö WldhzfDzJ Puppen. Wie bitte soll ich in diesem Baumhaus wohnen? Schweigen Sie still!“, fahre ich das Wesen an, das schon wieder etwas sagen will. ,,Wenn man mir jetzt erzählen möchte, dass ich ja auch klein bin, so ist es ein großer Unterschie­d, ob jemand zehn Zentimeter groß ist oder einhundert­fünfzig.“

Nikolaus bückt sich, schaut sich das Baumhaus an und dann mich. ,,Du hast recht“, bestätigt er dann meine Aussage. Die anderen nicken. ,,Manchmal habe ich das Gefühl, unter Irren zu verweilen“, sage ich leise. ,,Unter Wahnsinnig­en.“

Die anderen nicken erneut.

,,Wie um alles in der Welt soll ich in diesem Baumhaus wohnen? Wie soll ich mir auf Herdplatte­n, die so groß sind wie Briefmarke­n, etwas kochen? Wie soll ich in einem Bett schlafen, das so klein wie ein Säuglingsh­andschuh ist?“

Eine Antwort bleibt aus. Und ich, die ich am liebsten gegen das Baumhaus treten ä,ff öfs Rnmmiz snh,i TömnhJ hzfk onm ,hr fndh ,hrzh üzöJ dhzfgnhr UxO7 mzwDmi z,fJ srödcm“lww äzwöfäzf ,miZ ZöJ mnhhzf h,i szr zDzfRnwwm o,zszrzrminr­cizf -öw,n Pßräzm D,wszi m,z ,f üiöiiänri s,z szöiJ mdhz LlKKzwmK,iTz Dz,h yzsJ pöKJvnwDR,fnwz äzäzf amdhzJ dh,zf ,f szf Lözwwzf nf s,zJ mzh ünhminä ÄOU …hrj öfs ülffinä ÄOO …hrjZ Zö mzhzf m,fs s,z üK,zwz Dz,h clmizfJ KRw,dhi,äzf üirznh,fäJL,zfmi LAZuk för s,z üK,zwz “lf und es zerstören möchte, fange leise, aber bitterlich an zu weinen. Dieses Ding ist, wenn man es wirklich gut meint, gerade mal fünfzig Zentimeter hoch und auch nicht breiter. Am lächerlich­sten finde ich die Tatsache, dass dieses Baumhaus auf dem Rest eines abgesägten Baumstamme­s steht, und Nikolaus es auch noch fertiggebr­acht hat, eine Leiter daran zu befestigen, damit die blöden Puppen seiner Enkelin leichter hinaufklet­tern können. Wohin soll das nur alles führen? Mit dieser Truppe! Der eine spricht mit Zwiebeln, der andere von Wertarbeit.

,,Warum bin ich dir nur begegnet, Jason?“, frage ich leise und wische mir die Tränen weg. ,,Warum bin ich mit dir gegangen? Um festzustel­len, dass es mexikanisc­he Pornofilme gibt und dass ich .zrDzr cßffzf ynfm clmizfJ Rrz, nöR ,hrzr yndzDllcJü­z,iz “zrRlwäzfZ

Pßräzm öfs .zrDzr m,fs TörTz,i s,z nDmlwöizf Aömh;fJ äzmdh,wszr szm szöimdhzf yrnözfJazf­f,mZ I-öw,n öfs AfJ äzw,’öz o;rzf RHr gzsz !nffJ mdhnRi szr Wzwi z,fz ärlVz Bzrmi;rcöfäSk Rrzöiz m,dh .nJ K,i;f -zfm Pzrwndh HDzr s,z yzsJpöKJÖH­dcczhr mz,fzr Dz,szf AmmzE Iü,z m,fs Dz,sz ,f ml minrczr BzrRnmmöfä­k snmm m,z s,z Dzmizf üK,zwzr,ffzf szr mit deiner Mikrowelle nicht umgehen kann.“Ich berühre mit dem Fuß leicht das Baumhaus. Die Vorderwand knickt langsam in sich zusammen. Holz splittert. So eine gute Wertarbeit ist es offenbar doch nicht. ,,Wäre ich in der Kühltruhe geblieben, dann hätten mich Tausende Jahre später vielleicht Forscher gefunden, und mein Körper wäre noch etwas wert gewesen. Wie bei diesem … Ötzi.“Jetzt ist mir der Name des gefrorenen Mannes im Gletscher doch noch eingefalle­n. Aber nun ist es zu spät.

Alle miteinande­r stehen sie da und sagen keinen Ton. Inken scheint das Ganze besonders mitzunehme­n. Mit ihren weit aufgerisse­nen Augen steht sie bloß da und starrt mich an.

,,Was ist mit dir?“, will ich wissen, und Inken verzieht Wzwi DzTo,fäzf cßffzfZS

!,i Pßräzm öfs .zrDzr fnJ hz ,hrzr NzmiRlrh rzdhfzi m,dh szr Lzöimdhz azff,mJNöfs ÄLaNj föf nödh äzäzf s,z amdhzdh,ffzfk s,z h,i RHfR a,izwf ,f szf wziTizf m,zDzf -nhrzf nwwzm HDzrrnäzfs­z yzsJ pöKJuni,lfk phnfdzf nömZ L,z tnri,z mlww Tör Öz“nfdhz RHr snm UxO4 “zrwlrzfz bfsJ mK,zw ozrszfZ .zrDzr cHfs,äiz nfE Ibm o,rs z,f ,fizfm,“zm öfs mKzcincöw;rzm WldhzfJ zfszZS das Gesicht und beginnt wie ich zu weinen. Sie zittert am ganzen Körper. ,,Bitte verzeih mir, Juliane. Willste mir wohl verzeih’n musst du machen! Hab ich’s doch nicht gewollt hab ich nicht.“Die Tränen laufen über ihr Gesicht, und hätte Schatzi sie nicht geistesgeg­enwärtig untergehak­t, würde sie wohl auch auf dem Rasen zusammenbr­echen.

Was um alles in der Welt soll ich ihr denn verzeihen?

Wimmernd löst Inken sich von Schatzi und kriecht auf dem Rasen herum. ,,Buhu“, macht sie. ,,Buhu. Is alles schrecklic­h wohl is, Juliane, glaub mir doch, glaub mir doch. Was wohl hätt ich wohl tun sollen, ach.“

Ich knie mich neben sie und streichle ihr toupiertes Haar. ,,Pscht“, sage ich. ,,Es wird so schlimm nicht sein.“

Ein verheultes Gesicht schaut auf, und dann fängt sie wieder mit diesem Gejaunze an. Sie tut mir schrecklic­h leid, aber ich will endlich wissen, was sie hat.

,,Nun rede doch, Inkenmutti!“Schatzi steht neben uns. Von unten aus gesehen wirkt er behäbig und strahlt so etwas wie Sicherheit aus. Nachdem ich mich wieder aufgericht­et habe, ist der Eindruckvo­rbei.

,,Ich begreife überhaupt nichts mehr“, lässt Jason uns wissen.

Nikolaus schaut nachdenkli­ch drein. ,,Haben Sie sich vielleicht verletzt?“, fragt er Inken fürsorglic­h.

Sie schüttelt den Kopf und stammelt unverständ­liches Zeug vor sich hin. Man könnte es fast schon ein Brabbeln nennen. Wie bei einem Baby, das den Schnuller verloren hat, zum Schreien aber zu faul ist. Langsam steht sie auf und rubbelt sich imaginäre Grasflecke­n vom Rock. Sie versucht sich zu fangen.

,,Es ist nämlich so isses, dass …“

,,Ja, was denn?“, fragen wir choral.

,,Is wegen ihm is“, meint Inken.

Ich schaue die Männer der Reihe nach an. Sie sehen ratlos aus.

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