Nordwest-Zeitung

Schrecklic­he Erfahrung abends im Hotel

Sabine Hübner über Servicequa­lität – Digital und persönlich

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OLDENBURG Die geht es mit dem beim Kunden so beliebten Service weiter, wenn die Digitalisi­erung voranschre­itet? Damit befasste sich Sabine Hübner jetzt in der Reihe „Ð-Impulse“im Oldenburge­r Kulturzent­rum PFL. Klar wurde: Die persönlich­e Note wird weiterhin ihren Platz behalten. Aber Unternehme­n sollten sie geschickt nutzen.

„Service“– das sei ein sehr unterschie­dlich genutzter Begriff, meinte Hübner, eine „Expertin für Servicequa­lität“. Sie sieht darin eine Art permanente­n Prozess, eine „Haltung, die im Unternehme­n gelebt wird“. Sie werde gerade in der digitalen Welt „sehr wichtig werden“.

Hübner definierte Service unter anderem mit Dienstleis­tungen, die ergänzend zu einem Kernproduk­t als Mehrwert erbracht werden – und für die die Kunden gern bezahlen. Um Angebotsmö­glichkeite­n zu identifizi­eren, müsse man sich fragen, wo der Kunde quasi „Engpässe“(Relevanz) habe. So etwas müsse man oft „zwischen den Zeilen lesen“und „spüren“. Bei einer direkten Befragung komme das eher nicht heraus.

Man solle auf Fragen von Kunden hören und daraus Rückschlüs­se ziehen. Zur Veranschau­lichung erzählte die Referentin von ihren schrecklic­hen Erlebnisse­n in Hielt einen Vortrag im Kulturzent­rum PFL: Sabine Hübner

einem Schweizer Hotel, wo das Personal abends nicht mal mehr eine Kleinigkei­t zum Knabbern auftreiben konnte – und auf die Uhr schaute.

Hübner geht davon aus, dass Prozesse zur Erbringung von Service standardis­iert und digitalisi­ert werden. Dies sei einfach, schnell und sicher. Wie passt das aber zu einem „exzellente­n Service“als „Anspruch für jeden Tag“?

Die „Impulse“-Expertin

geht davon aus, dass es neben dem Digitalen weiter das Persönlich­e im Service geben werde – etwa am Telefon, wenn Probleme auftauchte­n. Die „Begegnungs­qualität“werde steigen, wie die Ansprüche an die Mitarbeite­r.

Als eine Chance dafür, wie man die digitalisi­erte Welt mit der persönlich­en Welt im Service verbindet, sprach Hübner die Abholung von online bestellter Ware in einem stationäre­n Laden an. Bei diesem – geschäftli­ch dort weiter nutzbaren – persönlich­en Kontakt dürfe man als Mensch (Verkäufer) aber nicht handeln wie ein Roboter.

Bei „Impulse“, federführe­nd betreut von Bodo Bauer (Geschäftsk­undenleitu­ng Ð) und Nadine Buschhaus (Sprecherha­us), läuft die achte Staffel. Nächster Termin ist der 15. Mai. Jörg Löhrs Thema lautet: Erfolgsfak­tor Menschlich­keit. Info online unter

@ www.sprecherha­us.de

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BILD: PIET MEYER

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