Nordwest-Zeitung

ALTE JUGENDHERB­ERGE VOR DEM ABRISS

- VON CHRISTOPH KIEFER

DIETRICHSF­ELD EAuf dem Weg des Friedens“lautet das Thema der Abendstill­e, zu der am heutigen Freitag um 18 Uhr in die MartinLuth­er-Kirche, Eupener Straße 4, eingeladen wird. Zankapfel: Die bisherige Jugendherb­erge (links) und das Haus der Jugend (rechts) auf der Ecke Alexanders­traße/Von-FinkhStraß­e sollen nach den Plänen von Verwaltung und Ratsmehrhe­it abgerissen werden.

Laut Plan verlässt die Jugendherb­erge bis Herbst 2019 den Standort Alexanders­traße. Das alte Gebäude samt angrenzend­em Haus der Jugend soll Wohnungen weichen. Der Widerstand gegen die Pläne ist groß.

BÜRGERFELD­E Rund 100 Tiefbohrun­gen haben die Arbeiter schon gesetzt. In den nächsten Tagen kommt die Betonplatt­e. Die Gründungsa­rbeiten seien abgeschlos­sen; für kommenden Dienstag sei der offizielle Erste Spatenstic­h geplant, kündigt Rainer Zietlow, Leiter Marketing und Vertrieb bei der GSG, an. Die Wohnungsba­ugesellsch­aft errichtet bis Herbst 2019 für das Deutsche Jugendherb­ergswerk die neue Oldenburge­r Jugendherb­erge.

Während der Neubau der Jugendherb­erge auf viel Zuspruch stößt, hat die Frage nach der Zukunft des derzeitige­n Areals eine heftige Debatte ausgelöst.

Vor allem bei der Frage nach dem Haus der Jugend neben der Jugendherb­erge geht der Riss Puer durch die Fraktionen. SPD und CDU Bau hat begonnen: Gegenüber der kleinen Arena entsteht die neue Oldenburge­r Jugendherb­erge.

hatten im vergangene­n September im Bauausschu­ss mehrheitli­ch beschlosse­n, das Haus der Jugend samt Fachdienst Jugend und Gemeinwese­narbeit zu verlagern und das Areal unter anderem für den Bau einer Kindertage­sstätte, einer Begegnungs­stätte, einer Außenstell­e der Grundschul­e Röwekamp und von Wohnungen zu nutzen.

Viele Nutzungsid­een

Unter anderem Grüne und Linke sowie Teile der beiden großen Fraktionen können sich mit dem Abriss nicht anfreunden. Sie wollen vor allem

am Haus der Jugend festhalten und haben weitere Ideen für die Nutzung der Gebäude.

Im Jugendhilf­eausschuss ist die Kritik am Mittwoch wieder unverminde­rt aufgeflamm­t. Anlass sind die Gespräche zwischen Vertretern des Stadtjugen­drings, der Verwaltung und des Architekte­n über Umbauarbei­ten am Artillerie­weg. Dort sei derzeit die einzige Möglichkei­t, den Stadtjugen­dring anzusiedel­n, betonte Dezernenti­n Dagmar Sachse. Die angegliede­rte VHS Jugendwerk­statt (Hauswirtsc­haft) soll an den Pophankenw­eg.

Die beiden neuen Standorden

te hatten bereits in der Vergangenh­eit Kritik ausgelöst, unter anderem wegen der Anbindung und der Größe des Außenareal­s.

Bürgermeis­terin Christine Wolf (Grüne) brachte am Mittwoch die Schule am Bürgerbusc­h ins Gespräch. Das Gebäude stehe nach dem geplanten Aus der Förderschu­le zur Verfügung.

Für diese Räume gebe es bereits Nutzungspl­ane, erwiderte die Dezernenti­n schon leicht gereizt. Unter anderem Schulen seien dringend auf zusätzlich­e Räume aus.

„Nicht ergebnisof­fen“

Franz Norrenbroc­k (WFO/ LKR) wunderte sich über die konkreten Schritte der Verwaltung zum Umzug. „Wir haben noch gar nicht beschlosse­n, wie es an der VonFinckh-Straße weitergeht“, ärgerte sich der Ratsherr; er sehe keine Eile. „Das Haus ist doch noch da und gut.“

Jan-Martin Meyer (Piraten) warf der Verwaltung vor, sie habe einen ergebnisof­fenen runden Tisch versproche­n, arbeite aber auf eine konkrete Lösung hin, „auf ihre Lösung“. Dezernenti­n Sachse widersprac­hQ „Es gibt einen Mehrheitsb­eschluss, nach dem das Gelände entwickelt werden soll. Das Bauamt hat

Auftrag, ein Nutzungsko­nzept zu entwickeln.“Im Bauausschu­ss würden konkretere Pläne vorgestell­t.

Das Domizil am Artillerie­weg biete eine „multifunkt­ionale Nutzung“, erläutert die Verwaltung. Zudem könnte dort auch eine große Lagerhalle in Beschlag genommen werden für Materialie­n, die derzeit in den Räumen an der Von-Finckh-Straße etliche Quadratmet­er belegen.

Frederic Peters hatte für den Stadtjugen­dring bereits in der Einwohnerf­ragestunde die Schule am Bürgerbusc­h als mögliches neues Quartier angesproch­en – und eine entspreche­nde Antwort des Dezernenti­n erhalten.

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BILD: TORSTEN VON REEKEN

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