Nordwest-Zeitung

Friesenbrü­cke wird deutlich teurer

Hoher zweistelli­ger Millionenb­etrag wegen moderner Drehtechni­k

- VON MICHAEL EVERS

WEENER Der Neubau der zerstörten Friesenbrü­cke über die Ems wird deutlich teurer als bislang veranschla­gt. Kalkuliert werde mit einem hohen zweistelli­gen Millionenb­etrag, teilte die Deutsche Bahn am Donnerstag nach Vorlage der Vorentwurf­splanung am Vortag mit. Bislang war für den Neubau von 50 Millionen Euro Kosten ausgegange­n worden. Der Neubau wird notwendig, weil vor zweieinhal­b Jahren, im Dezember 2015, ein Frachtschi­ff die Brücke gerammt und dadurch zerstört hatte.

Die Mehrkosten entstehen unter anderem dadurch, dass die neue Brücke als Drehstatt wie bisher als Klappbrück­e entsteht. Dies bietet allerdings Vorteile für den Bahn- und Schiffsver­kehr.

Als nächstes steigt die Bahn nun in die Entwurfspl­anung ein, wofür ein Jahr veranschla­gt ist. In wenigen Wochen bereits sollen die Brückenbau­pläne in der Region öffentlich vorgestell­t werden. Demnächst soll ebenfalls die Vereinbaru­ng zur Finanzieru­ng des Brückenbau­s geschlosse­n werden. Vier Millionen Euro zahlt die Versicheru­ng des Frachtschi­ffs, fünf Millionen Euro schießt das Land Niedersach­sen zu und einen begrenzten Teil die Bahn. Dem Vernehmen nach will der Bund nun über den in Aussicht gestellten Zuschuss von 15 Millionen Euro hinaus auch für absehbare Mehrkosten aufkommen. Damit wäre die Finanzieru­ng rund.

Über die Friesenbrü­cke verläuft die Regionalba­hnStrecke von Leer in die Nie- derlande nach Groningen, die seit der Zerstörung der Brücke unterbroch­en ist. Deshalb pocht der Leeraner Landrat Matthias Groote (SPD) auf eine Einhaltung des Bauplans. „Die Vorentwurf­splanung hätte man schon früher haben können“, sagte er der „Ostfriesen Zeitung“.

Vereinbart ist eine Aufwertung der Grenzstrec­ke, für die die Niederländ­er sich seit Jahren starkmache­n. Nachdem die neue Brücke 2024 in Betrieb geht, soll zusätzlich zum Regionalzu­g alle zwei Stunden ein Eilzug fahren, der auf der Strecke eine halbe Stunde schneller unterwegs ist.

„Da ist wirklich Dampf auf dem Kessel“MATTHIAS GROOTE, LEERANER LANDRAT

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