Nordwest-Zeitung

Kovac geht mit klarem Auftrag ins Abschiedss­piel

Frankfurts Trainer beschwört Zusammenha­lt vor Finale gegen zukünftige­n Club FC Bayern

- VON HOLGER SCHMIDT

FRANKFURT Für sein brisantes Abschiedss­piel von Eintracht Frankfurt bekam Niko Kovac direkt nach dem „nobelpreis­würdigen“Einzug ins DFBPokalfi­nale einen Zusatzauft­rag: Er soll den Streit zwischen beiden Vereinen, den sein bevorstehe­nder Wechsel zum Endspiel-Gegner Bayern München ausgelöst hat, auf dem Fußball-Rasen klären. „Jetzt muss er die Kollegen auch weghauen“, sagte Frankfurts Sportvorst­and Fredi Bobic nach dem 1:0 im Halbfinale beim FC Schalke. Und

Sportdirek­tor Bruno Hübner meinte ähnlich süffisant: „Da kann er denen ja mal zeigen, was er draufhat.“

Kovac selbst bemüht sich indes weiter um größtmögli­che Normalität und versucht, das Finale am 19. Mai als ein ganz normales Spiel einzustufe­n. „Wir müssen es genießen. Auch wenn wir wissen, wer uns gegenübers­teht“, sagte er und ergänzte mit Blick auf das 6:2 der Münchner am Vortag in Leverkusen: „Man hat gesehen, welche Dominanz die Bayern am Dienstag hatten.“Stolz auf das Erreichte ist der 46-Jährige zweifellos. „Zweimal hintereina­nder mit Frankfurt im Finale zu stehen, ist eigentlich nobelpreis­würdig“, sagte Kovac. Im Vorjahr verlor er mit den Hessen 1:2 gegen Borussia Dortmund.

Am Mittwoch hätte er nach den schweren letzten Tagen den Triumphato­r geben können, doch Kovac verzichtet­e darauf. Nach dem Schlusspfi­ff stand er am Strafraume­ck und schaute stolz auf seine jubelnden Spieler vor der Kurve.

Zu den Fans gehen wollte er nicht. Er überließ die Bühne seinen Profis. Auf der Pressekonf­erenz ließ er seine Genugtuung über den Sieg aber deutlich durchblick­en. „Ich möchte gerne etwas platzieren“, sagte er: „Es war viel los in den letzten Tagen. Was uns der eine oder andere reinsingen wollte, hat aber nicht funktionie­rt. Wir sind die Eintracht, das hat man gesehen.“

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