Mehr Spezialitäten – weniger Einheitsbier
Zahl der Brauereien in Niedersachsen in vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt
Dank Mikrobrauereien steigt die Zahl der Biersorten. Der Verbrauch ist dagegen rückläufig.
HANNOVER Niedersachsens Biervielfalt nimmt zu. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Brauereien auf 82 fast verdoppelt, teilte der Landesbauernverband am Donnerstag in Hannover mit.
Im bundesweiten Vergleich liegt Niedersachsen damit hinter Spitzenreiter Bayern (642 Brauereien), BadenWürttemberg (204) und Nordrhein-Westfalen (140) auf Rang vier. Vor allem dank der zunehmenden Zahl von Mikrobrauereien gab es 2017 laut Statistischem Bundesamt einen Rekordwert von 1492 Brauereien in Deutschland.
Kurz vorm Tag des deutschen Bieres am 23. April – dem Tag, an dem 1516 in Inliter
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erklärt Weltraumreporter Flux vom NWZ-Kinderclub das Thema
Biersteuer
Wenn Niedersachsens Biertrinker Bier trinken, klingelt die Landeskasse. Denn für Bier kassiert der Staat eine Steuer, die Biersteuer. Sie ist eine
golstadt das Reinheitsgebot für Bier verkündet wurde – sieht sich der Deutsche Brauer-Bund damit widerlegt. Er ging noch im vergangenen Jahr davon aus, dass die Marke von 1500 Brauereien erst im Jahr 2020 erreicht werden könnte und betonte: „Während immer mehr Bäckereien und Metzgereien in Deutschland von Schließung bedroht sind, erlebt das Brauhandwerk eine Renaissance.“
Nun hat er seine Prognose der ältesten Abgaben auf Verbrauchsgüter. Sie wurde schon im Mittelalter erhoben. Heute ist für diese Steuer die Zollverwaltung zuständig. kassiert. „Wenn sich der Trend des Vorjahres fortgesetzt hat, hätten wir im ersten Quartal des laufenden Jahres bereits 20 weitere Brauereien und damit die Marke 1500 schon jetzt geknackt“, sagte Sprecher Marc-Oliver Huhnholz. Gerade in den deutschen Ballungszentren dürfte der Brauerei-Boom anhalten. Mehr als 6000 Biermarken zählt der Bund.
Im Vorjahr wurden bundesweit 85,5 Millionen Hekto- Gerstensaft gebraut. Markenbiere wie etwa Goslars Gose, die sich über regionale Braukunst und Experimentierfreude definieren und eine lange Historie aufweisen, liegen voll im Trend. Huhnholz: „Der Trend ist eindeutig: Es gibt seit Jahren eine deutlich spürbare Zunahme bei alkoholfreien Bieren und auch bei Spezialitätenbieren.“Dazu gehören aromaintensive Craftbiere, bei denen größere Hopfenmengen sowie immer öfter auch neue Aromahopfen-Sorten eingesetzt werden.
In Niedersachsen – wo auf rund 29000 Hektar Fläche Braugerste angebaut wird – ist die Brauereivielfalt besonders im Süden des Landes von mittelständischen Betrieben geprägt. „Die kleinen Brauereien bedienen lokal begrenzte Märkte mit Spezialprodukten und setzen erfolgreich auf den Trend zu mehr Regionalität und Qualität zu höheren Preisen“, erklärte das Landvolk.
Spezialitätenbiere bleiben aber ein Nischenprodukt: Mikrobrauereien tragen mit einem jährlichen Ausstoß von weniger als 1000 Hektolitern nur einen geringen Anteil zur Menge bei. Auf jeweils gut eine Million Hektoliter pro Jahr kommen dagegen die großen Hersteller. Der Anteil der Spezialitätenbiere am Gesamtbierumsatz von rund 7,25 Milliarden Euro liegt nach Schätzungen bei 5,5 Prozent.
Der Bierverbrauch der Deutschen sank im gleichen Zeitraum von im Schnitt 108 Liter Bier pro Jahr vor zehn Jahren auf rund 95 Liter im Vorjahr. Die Brauereien versuchen, diesen sinkenden Bierabsatz unter anderem mit teureren Sorten ausgleichen. In Niedersachsen und Bremen sank der Verbrauch nach Daten des Statistischen Bundesamtes um 4,3 Prozent gegenüber einem Vorjahr auf 8,3 Millionen Hektoliter.