Beim Kickern sind wir die Bayern
Bundesligaauftakt im Hochsauerland – Münsteraner verstärkt TFC Devils Oldenburg
In der ersten Partie geht es gleich gegen Gehlenberg. Fünf 7pieltage werden an zwei Kalendertagen ausgetragen.
OLDENBURG Berlin, Hamburg, Oldenburg: Wenn an diesem Wochenende die Tischfußball-Bundesliga in ihre 40. Spielzeit startet, dann sind die TFC Devils wieder mit dabei. Und das zum bereits zwölften Mal in Folge. Genauso lang dabei: Jörg Harms. Der Oldenburger belegte in der offiziellen Bundesliga-Spielerstatistik des Vorjahres zwar nur Rang 61, darf sich aber gleichermaßen amtierender Weltmeister schimpfen. Und die Urkunden für zwei Deutsche Doppel-Meisterschaften (2013/2016) hat er ja auch noch im Schrank. Ein gutes Zeichen für die neue Saison?
Sponsoren zahlen Kosten
Nun ja, schädlich ist’s fürs neunköpfige Team sicherlich nicht. Allerdings: In diesem sind ja auch schon zwei österreichische Nationalspieler daheim – und neuerdings auch Yannick Hannsen. Dem Neuzugang aus Münster schickt der erfahrene Harms reichlich Vorschusslorbeeren voraus: „Er ist einer der besten Torwarte Deutschlands“, sagt Harms (der selbst als Torwart antritt), „wenn er einen Lauf hat, wird der Weltmeister!“Ein Glück also, wenn sich so jemand ganz ablösefrei und dank bewährter Freundschaften der eigenen ambitionierten Mannschaft anschließt und so eine klaffende Lücke im Spielerportfolio schließt. Denn bezahlen, geschweige denn freikaufen, könnte man ihn nicht. Immerhin decken die Sponsoringgelder einen Großteil der Reisekosten am kommenden Wochenende – dann nämlich werden die Devils im Center Parcs Medebach erwartet. Nicht zur Entspannung, sondern um dort in die Bundesliga-Hinrunde zu starten.
24 Herrenteams
Vom 20. bis 22. April treten hier dann 24 Herrenteams in vier Erstliga-Gruppen gegeneinander an, tragen auf diese Weise gleich fünf Spieltage in nur zwei Kalendertagen aus. Die Oldenburger (Gruppe D) bekommen es da nicht nur mit Supersonic Berlin oder TFBS Koblenz zu tun, sondern müssen gleich im ersten Spiel gegen den Aufsteiger KC Gehlenberg (Friesoythe) ran. Eine interessante erste Standortbestimmung
im fernen Hochsauerland. Dieses Lokalderby hätte man abends auch leichter in der hiesigen Dreiraumwohnung haben können... doch sei’s drum.
Überhaupt: Die Besten der Guten sehen sich ohnehin mehr oder minder regelmäßig bei verschiedenen Turnieren bundes- wie europaweit. Schwieriger wird’s da schon
eher teamintern. Denn die beiden Qsterreicher und der Münsteraner Hannsen können nicht „mal eben so“zum abendlichen Training in Oldenburg reinschauen, keine Absprachen treffen und sich nicht aufeinander einspielen.
Das aber mache die Klasse der Kollegen wieder wett, zudem pflegen die Teammitglieder ja einige Standards, die
man schnell vor einem Wettbewerb wieder „auf die Stange“bekommt.
Alles gut also? Schauen wir mal! Je fünf Doppel und zwei Einzel sind im BundesligaVergleich zu absolvieren. Wenn aber erst mal die Deckung parallel läuft und alle kurzfristig getroffenen Absprachen eingehalten werden, sollte es ja vielleicht auch mit
der Verteidigung des fünften Ranges aus der Vorsaison klappen. Respekt haben ohnehin viele Kontrahenten vor Spielern wie Weltmeister Harms. „Der ein oder andere scheint durchaus eingeschüchtert“, so habe er vermerkt, „und das kann natürlich auch ein Vorteil für mein Spiel sein, wenn sich der Gegner nicht alles zutraut.“
Trotzdem: Die Leistungsdichte ist bei Wettbewerben wie diesen schon sehr hoch. „Da sind ganz viele auf sehr ähnlichem Niveau, ich muss bei jedem Turnier richtig kämpfen“, sagt der Oldenburger. Bis zum Wochenende aber muss er die Füße still halten. Harms plage derzeit eine Sehnenscheidenentzündung, weshalb er sich noch etwas schonen müsse, wie er bedauert. Seinen Spaß an der Sache aber dürfte er sich dann schon am Samstag wieder mit aller Wucht zurückholen. Dies wohl auch sehr zum Leid seiner Kontrahenten, so darf vermutet werden.