Nordwest-Zeitung

Beim Kickern sind wir die Bayern

Bundesliga­auftakt im Hochsauerl­and – Münsterane­r verstärkt TFC Devils Oldenburg

- VON MARC GESCHONKE

In der ersten Partie geht es gleich gegen Gehlenberg. Fünf 7pieltage werden an zwei Kalenderta­gen ausgetrage­n.

OLDENBURG Berlin, Hamburg, Oldenburg: Wenn an diesem Wochenende die Tischfußba­ll-Bundesliga in ihre 40. Spielzeit startet, dann sind die TFC Devils wieder mit dabei. Und das zum bereits zwölften Mal in Folge. Genauso lang dabei: Jörg Harms. Der Oldenburge­r belegte in der offizielle­n Bundesliga-Spielersta­tistik des Vorjahres zwar nur Rang 61, darf sich aber gleicherma­ßen amtierende­r Weltmeiste­r schimpfen. Und die Urkunden für zwei Deutsche Doppel-Meistersch­aften (2013/2016) hat er ja auch noch im Schrank. Ein gutes Zeichen für die neue Saison?

Sponsoren zahlen Kosten

Nun ja, schädlich ist’s fürs neunköpfig­e Team sicherlich nicht. Allerdings: In diesem sind ja auch schon zwei österreich­ische Nationalsp­ieler daheim – und neuerdings auch Yannick Hannsen. Dem Neuzugang aus Münster schickt der erfahrene Harms reichlich Vorschussl­orbeeren voraus: „Er ist einer der besten Torwarte Deutschlan­ds“, sagt Harms (der selbst als Torwart antritt), „wenn er einen Lauf hat, wird der Weltmeiste­r!“Ein Glück also, wenn sich so jemand ganz ablösefrei und dank bewährter Freundscha­ften der eigenen ambitionie­rten Mannschaft anschließt und so eine klaffende Lücke im Spielerpor­tfolio schließt. Denn bezahlen, geschweige denn freikaufen, könnte man ihn nicht. Immerhin decken die Sponsoring­gelder einen Großteil der Reisekoste­n am kommenden Wochenende – dann nämlich werden die Devils im Center Parcs Medebach erwartet. Nicht zur Entspannun­g, sondern um dort in die Bundesliga-Hinrunde zu starten.

24 Herrenteam­s

Vom 20. bis 22. April treten hier dann 24 Herrenteam­s in vier Erstliga-Gruppen gegeneinan­der an, tragen auf diese Weise gleich fünf Spieltage in nur zwei Kalenderta­gen aus. Die Oldenburge­r (Gruppe D) bekommen es da nicht nur mit Supersonic Berlin oder TFBS Koblenz zu tun, sondern müssen gleich im ersten Spiel gegen den Aufsteiger KC Gehlenberg (Friesoythe) ran. Eine interessan­te erste Standortbe­stimmung

im fernen Hochsauerl­and. Dieses Lokalderby hätte man abends auch leichter in der hiesigen Dreiraumwo­hnung haben können... doch sei’s drum.

Überhaupt: Die Besten der Guten sehen sich ohnehin mehr oder minder regelmäßig bei verschiede­nen Turnieren bundes- wie europaweit. Schwierige­r wird’s da schon

eher teamintern. Denn die beiden Qsterreich­er und der Münsterane­r Hannsen können nicht „mal eben so“zum abendliche­n Training in Oldenburg reinschaue­n, keine Absprachen treffen und sich nicht aufeinande­r einspielen.

Das aber mache die Klasse der Kollegen wieder wett, zudem pflegen die Teammitgli­eder ja einige Standards, die

man schnell vor einem Wettbewerb wieder „auf die Stange“bekommt.

Alles gut also? Schauen wir mal! Je fünf Doppel und zwei Einzel sind im Bundesliga­Vergleich zu absolviere­n. Wenn aber erst mal die Deckung parallel läuft und alle kurzfristi­g getroffene­n Absprachen eingehalte­n werden, sollte es ja vielleicht auch mit

der Verteidigu­ng des fünften Ranges aus der Vorsaison klappen. Respekt haben ohnehin viele Kontrahent­en vor Spielern wie Weltmeiste­r Harms. „Der ein oder andere scheint durchaus eingeschüc­htert“, so habe er vermerkt, „und das kann natürlich auch ein Vorteil für mein Spiel sein, wenn sich der Gegner nicht alles zutraut.“

Trotzdem: Die Leistungsd­ichte ist bei Wettbewerb­en wie diesen schon sehr hoch. „Da sind ganz viele auf sehr ähnlichem Niveau, ich muss bei jedem Turnier richtig kämpfen“, sagt der Oldenburge­r. Bis zum Wochenende aber muss er die Füße still halten. Harms plage derzeit eine Sehnensche­idenentzün­dung, weshalb er sich noch etwas schonen müsse, wie er bedauert. Seinen Spaß an der Sache aber dürfte er sich dann schon am Samstag wieder mit aller Wucht zurückhole­n. Dies wohl auch sehr zum Leid seiner Kontrahent­en, so darf vermutet werden.

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BILD: DPA Ein Schuss, ein Tor, ein Jubel: Wer dafür aber eine Drehung von mehr als 360 Grad probiert, wird mit Buhrufen und Verwarnung­en nahezu auf Lebenszeit bestraft.
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BILD: PRIVAT Schick zum Titel? Benjamin Willfort, Nils Meyer, Henning Frommeyer, Phillipp Kucera, Jörg Harms, Matthias Bonkowski und Tyler Burgmann (v.lil) starten in die neue Saison.

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