Nordwest-Zeitung

Tud&nteninitia­tive gibt im Streit um Prof nicht auf

PVilosophi­e-Dozent Ruschig soll nicht mehr lehren dürfen – Offener Brief ans Uni-Präsidium

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OLDENBURG/NTG Der Streit um die Seminare des Philosophi­eprofessor­s Ulrich Ruschig von der Carl-von-OssietzkyU­niversität geht in die nächste Runde. Jetzt wenden sich die Studenten in einem offenen Brief an den Präsidente­n der Carl-von-Ossietzky-Universitä­t, Professor Dr. Dr. Hans Michael Piper, und den Vizepräsid­enten für Verwaltung und Finanzen, Herr Jörg Stahlmann. Bei einer Fakultätsr­atssitzung verkündete Dekan Prof. Dr. Alkemeyer vor Gasthörern, Studentenv­ertretern und Fakultätsr­atsmitglie­dern, dass Ruschig nicht mehr lehren werde. Das wollen die Studenten nicht so hinnehmen. Den Brief unterzeich­neten die Studierend­eninitiati­ve, der Fachschaft­srat Philosophi­e und der AStA der Universitä­t Oldenburg.

In dem Schreiben heißt es unter anderem, dass der Rauswurf Ruschigs gegen die Grundordnu­ng der Universitä­t verstoße. „Einige Hochschull­ehrer*innen begründete­n ihre Entscheidu­ng gegen die Anträge Ruschigs damit, dass und wie Herr apl. Professor Dr. Ruschig in einer hocheinmal schulpolit­ischen Angelegenh­eit Kritik geäußert habe, was ihm nicht mehr zustehe.“Laut der Grundordnu­ng aber dürfe niemand durch hochschulp­olitisches Engagement benachteil­igt werden. Außerdem verstoße diese Entscheidu­ng unter anderem gegen das Recht auf freie Meinungsäu­ßerung.

Des weiteren gehen die Studenten in dem Brief noch auf die Fakultätsr­atssitzung ein. Insbesonde­re richtet sich ihre Kritik hier an Professor Dr. Mark Siebel. Seine „verleumder­ischen Aussagen“über Ruschig seien laut §187 Strafgeset­zbuch ein Straftatbe­stand. „Herr Ruschig allerdings, so behauptete Professor Siebel, führe Meinungsve­rschiedenh­eiten in einer Art und Weise, die er, Professor Siebel, nur als ,Demagogie’ bezeichnen könne. Diese ,Demagogie’ sei, so Professor Siebel, ,nicht mehr tragbar’.“Professor Siebel verbreite wissentlic­h Unwahrheit­en, um das Wirken Ruschigs öffentlich herabzuset­zen.

Die Studenten bitten Universitä­tspräsiden­ten Piper und Vizepräsid­enten Stahlmann ihrer Rechtsaufs­icht über die Organe der Universitä­t nachzukomm­en. Es sei zu prüfen, inwieweit Persönlich­keitsrecht­e verletzt und ein Strafbesta­nd erfüllt worden seien. „Wir gehen davon aus, dass mit diesen Rechtsvers­tößen die Institutsr­atssitzung des Instituts für Philosophi­e nicht ordnungsge­mäß verlaufen ist.“

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