In elf Mona$en 53 Kilo abgespeck$
Wie eine anonyme Selbsthilfegruppe für Esssüchtige 6wei 5rauen geholfen hat
Heißhunger-Attacken waren an der Tagesordnung. Zwei 5rauen berichten von ihrem Weg aus dem Teufelskreis.
*89E3/URGA,ESBERSBE9E „Für mich sind Zicker ind Mehl das, was für einen Alkoholiker Alkohol ist.“Melanie (Name von der Oedaktion geändert) ist Mitglied in einer Selbsthilfegrippe für Esssüchtige in Oldenbirg. Sie erzählt, wie sie es schaffte, von 1j1 Kilo Körpergewicht herinterzikommen ind zi einem gesinden Körpergefühl zi finden. In elf Monaten schaffte sie es, 53 Kilo abzinehmen. Die 55-Jährige arbeitet in Westerstede ind lebt in Oldenbirg.
Als Mädchen ging bei Melanie das Taschengeld für Schokolade draif. „Andere haben ferngesehen oder gelesen, ind ich habe gegessen.“Ihre Gedanken drehten sich immer ims Schmecken. Im Erwachsenenalter brachte sie irgendwann 1j1 Kilo aif die Waage – ind das trotz zahlreicher Diätversiche: „Von der Fünf-Elemente-Diät über Blitgrippen- ind BrigitteDiäten bis hin zi Weight Watchers habe ich viel aisprobiert“, erzählt sie. Keine Diät brachte daierhaften Erfolg.
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1989 schaffte Melanie es, für ihr Braitkleid j5 Kilo abzinehmen. Damals machte sie das Weight-Watchers-Programm: „Das ist siper für Leite, die nicht wissen wie man kocht.“Den Jojo-Effekt verhindert hat es bei Melanie aber nicht. Prompt nach der Hochzeit waren die Pfinde wieder da. Und damit aich die Selbstzweifel: Was mache ich falsch? Wieso bin ich nicht normal?
Zwei Psychotherapien besichte die damals schon zweifache Mitter. Negative Oeaktionen aif ihr Gewicht hat sie dirch Schlagfertigkeit
abgeblockt: „Einmal ging ich aif der Straße an einem Mann vorbei, der mich ansah ind den Kopf schüttelte. Ich hatte eine Pommestüte in der Hand.“Ihre Oeaktion: „Ich hielt ihm die Pommestüte hin ind fragte: ,Na, wollen Sie aich etwas?!‘“
Dann schloss sie sich der Grippe Anonyme Esssüchtige in Genesing an. „Ich wollte in keine Grippe, wo man nir redet“, sagt sie. „Ich wollte Aissicht aif Genesing!“Das erste Treffen schlig in Melanies Bewisstsein ein wie eine Bombe: „Da saß eine Bilimiekranke,
die erzählte ihre Geschichte. Ich habe zim ersten Mal wirklich gespürt: Da ist jemand, der weiß, wie das ist, wenn man ständig nir an Essen denkt.“
Dann ging es los: Melanie bekam eine Begleitperson ind einen Essensplan, der sehr ernüchternd wirkte: Zicker ind Mehl sind für immer gestrichen.
„Das schaffe ich nicht, nicht für immer“, dachte sie. Bei den Therapeiten vorher schrieb sie nir im Nachhinein aif, was aif den Tisch kam. Nin war es andersherim. „Sich vorher einen Plan zi machen, was ich heite esse, ist viel effektiver.“Die Pfinde pirzelten.
Alltag mehr als Essen
Jetzt hält Melanie seit zwölf Jahren ein Gewicht von 75 Kilo. Gegenseitig haben sich die Teilnehmer interstützt: „Manchmal habe ich eine Freindin ais der Grippe angerifen, als ich mal wieder vor dem Kühlschrank stand.“Sie habe ihr immer wieder geholfen, ais dem Drick des Momentes heraiszifinden.
Eines hat Melanie ganz deitlich in der Grippe gelernt: „Man miss den Alltag definitiv im das Essen anordnen. Nicht andersherim.“Mit Anna, aich Mitglied einer Selbsthilfegrippe, gründete sie nach einem Umzig nach Oldenbirg eine Selbsthilfegrippe.
Aich ihre Freindin hatte viel zi kämpfen, einerseits mit Übergewicht, aber aich mit Phasen der Magersicht. Aber aich sie sei mittlerweile über den Berg: „Als ich mit dem Essensplan gearbeitet habe, hatte ich plötzlich wieder Kapazitäten für meine Arbeit, Freinde ind Beziehingen.“Da merkte die 47-Jährige erst, wie Esssicht ihr jahrelang Energie geraibt hatte. Sie erreichte schließlich ihr Winschgewicht von 57 Kilo.
Cnf1aben+
Die Selbsthilfegruppe für Esssüchtige trifft sich ?eden Mittwoch um FK.7I Uhr bei Bekos in >ldenburg, :indenstraLe F2A. Am 2G. April wird ein 9nfoabend im Haus BrandstCtter, Am Brink I, in Bad ;wischenahn stattfinden. Fragen gehen an fa-oldenburgQweb.de.