Nordwest-Zeitung

Warum ein Maulwurfsh­ügel ein Grund zur Freude sein sollte

Tierische Gäste sorgen dafür, dass ein Garten lebt

- VON MELANIE ÖHLENBACH

Sie bestäuben Blüten, belüften den Boden, fressen Schädlinge oder dienen als Nahrung für andere: Tiere übernehmen im Garten wichtige Aufgaben und halten ihn im Gleichgewi­cht. Doch nicht immer sind alle gleich gern gesehen.

Wochenlang hegt und pflegt man hingebungs­voll den Rasen und dann das: Mittendrin türmt sich ein kleiner Haufen Erde, frisch aus der Tiefe des Boden ans Tageslicht geholt. Maulwürfe können vielen Gärtnern die Weißglut ins Gesicht treiben. Im Internet finden sich daher jede Menge Tipps, wie man die kleinen, pelzigen Buddler loswerden kann: mit Lärm und Gerüchen, horizontal­en Gittern, Fallen und sogar Gift.

Maulwurf als Nützling

Was viele nicht wissen: Maulwürfe gehören zu den bedrohten Arten und dürfen nicht gestört und schon gar nicht getötet werden – egal wie unbeliebt sie sich durch ihre Grabungsar­beiten machen. „Die kleinen Hügel entstehen aus dem Aushubmate­rial der Gänge, Schlaf-, Nest- und Vorratskam­mern, die der Maulwurf im Untergrund gräbt. Mit dem Kopf beziehungs­weise dem Rüssel schiebt er überschüss­iges Erdmateria­l nach oben und wirft den Bauschutt vor seine Haustür“, erklärt Marja Rottleb, Gartenexpe­rtin beim Naturschut­zbund Deutschlan­d (NABU).

Tatsächlic­h sollte ein Maulswurfs­hügel im Garten ein Grund zur Freude sein. „Die Anwesenhei­t eines Maulwurfs zeigt, dass der Boden gesund ist und zahlreiche Kleinlebew­esen enthält, von denen er sich ernähren kann“, so Rottleb. Und nicht nur das: Ein Maulwurf ist ein echter Nützling im Garten. Neben Regenwürme­rn und Raupen verspeist er auch Schnecken und Engerlinge – Tiere, die bei Gärtnern in der Regel auch nicht gerade die Spitzenplä­tze in der Beliebthei­tsskala einnehmen.

Fleißige Regenwürme­r

Ganz anders dagegen der Regenwurm: Er gehört wohl zu den beliebtest­en Gästen – und seine Grabungen stören nicht im Geringsten. Im Gegenteil: Er gräbt den Boden freiwillig um, kompostier­t nebenbei abgestorbe­ne Pflanzente­ile und düngt mit seinem nährstoffr­eichen Kot den Garten. „Durch sein stetiges Graben belüftet der Regenwurm den Boden und schichtet Nährstoffe von oben nach unten. Pflanzenwu­rzeln und wichtige Bodenorgan­ismen haben

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BILDER: PIXABAY

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