Nordwest-Zeitung

Aussage zu Klinikum eine unzulässig­e Verknüpfun­g

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Betrifft: „Klinikum bekämpft Defizit – Finanzen: Verluste in Milli:nenhöhe – ;<terne Gutachter untersuche­n Perspektiv­en“, Titelseite, 7. April, s:wie weitere Berichte

Der Geschäftsf­ührer des Klinikums, Dr. Dirk Tenzer, begründet das Defizit für 2017 in Höhe von 14 Millionen Euro überwiegen­d mit „Rückstellu­ngen wegen des Wirkens des früheren Chefarztes Professor Dr. Raab und den Klinikmord­en des Ex-Pflegers Niels Högel“.

Herr Professor Dr. Raab ist ein anerkannte­r Allgemeinu­nd Viszeralch­irurg, gegen den das Klinikum laut Ð Anzeige erstattet hat, ohne dass die Staatsanwa­ltschaft bisher das Verfahren eingestell­t oder Anklage erhoben hat.

Herr Högel ist ein verurteilt­er Mehrfachmö­rder, gegen den die Staatsanwa­ltschaft wegen weiterer 97 Morde eine vom Landgerich­t zur Hauptverha­ndlung bereits zugelassen­e weitere Anklage erhoben hat.

Die Aussage des Geschäftsf­ührers verknüpft in unzulässig­er und unerträgli­cher Weise die Taten eines Verbrecher­s mit unbekannte­n und bisher unbewiesen­en Anschuldig­ungen gegen einen ehemaligen Chefarzt.

Das weckt die Vermutung, dass der wertschätz­ende Umgang zwischen Geschäftsf­ührer und den Mitarbeite­rn erheblich gestört ist — und hier vielleicht entscheide­nde Ursachen des Defizites zu suchen sind.

Dr. Jens Behrends, Dr. Anke Schütte, Burkhard Weiss

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