Nordwest-Zeitung

Sind Peta und Co. gemeinnütz­ig?

Landwirtsc­haftsminis­terin 0tte-Kinast überprüft 0rganisati­onen

- VON JULIA NAUE UND STEFAN FUHR

HANNLIE) Niedersach­sens Landwirtsc­haftsminis­terin Barbara Otte-Kinast will die Gemeinnütz­igkeit von Tierschutz­organisati­onen überprüfen, wenn diese heimlich gedrehte Aufnahmen aus Ställen veröffentl­ichen. Man müsse sich fragen, „ob Peta und Co. zu Recht als gemeinnütz­ig eingestuft sind“, sagte die CDU-Politikeri­n der „Neuen Osnabrücke­r Zeitung“. „Ich bin dafür, dass dieser Status bei Tierrechts­organisati­onen, die in Ställe einbrechen, überprüft und im Zweifelsfa­ll aberkannt wird.“

Die Landwirtsc­haftsminis­terin wirft den Tierschütz­ern vor, dass derartige Aufnahmen erst Monate später veröffentl­icht werden. „Was ist denn das für Tierschutz, wenn man die Schweine, Rinder oder Hähnchen weiter leiden lässt?“, so Otte-Kinast. Es handelt sich ihrer Ansicht nach um „Stimmungsm­ache und Eintreiben von Spendengel­dern“. Prüft Tierschütz­er: Agrarminis­terin Barbara Otte-Kinast (CDU)

Edmund Haferbeck, Leiter der Wissenscha­fts- und Rechtsabte­ilung bei Peta, wies die Kritik der Ministerin zurück. Die Gemeinnütz­igkeit sei immer wieder und „bis auf die letzte Rechnung“vom Finanzamt überprüft und bestätigt worden. Otte-Kinast lasse sich mit ihren Äußerungen „vor den Karren der Agrarindus­trie spannen“.

Otte-Kinast hatte im vergangene­n September ange-

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Tiere schützen

In Deutschlan­d und anderen Ländern gibt es viele Organisati­onen, die Tiere schützen wollen. Das fängt bei den Tierheimen in der Stadt an und geht weiter zu Vereinen, die sich auf eine bestimmte Tierart spezialisi­ert haben. Sie kümmern sich kündigt, ihren Hof mit Kameras auszustatt­en, damit sie wisse, wer darüber läuft. Die Landwirtsc­haftsminis­terin führt mit ihrem Mann einen Milchhof in Bad Münder. Im Koalitions­vertrag haben SPD und CDU festgehalt­en, dass sie Stalleinbr­üche strikt ablehnen. „Ob nun Wohnhaus oder Stall: Einbruch ist Einbruch!“, sagte Otte-Kinast.

Die Grünen-Bundestags­abgeordnet­e und frühere zum Beispiel um die Gorillas oder die Elefanten. Tierschutz­organisati­onen wollen, dass Tiere artgerecht gehalten werden und nicht leiden müssen. Sie setzen sich dafür ein, dass sie nicht gequält werden oder gar aussterben. Bundesagra­rministeri­n Renate Künast kritisiert­e, es sei absurd, „dass jetzt ausgerechn­et gegen die vorgegange­n werden soll, die massive Verstöße gegen den Tierschutz offen legen“. Statt die Tierschutz­organisati­onen zum Buhmann zu machen, solle die Landwirtsc­haftsminis­terin besser mit dafür Sorge tragen, dass solche Missstände in Ställen beendet werden, sagte Künast.

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DPA-BILD: STEFFEN
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