Nordwest-Zeitung

Grausige Funde am Tweelbäker See

„Bestialisc­her Verwesungs­gestank“– Kadaver in Mülltüten verschnürt

- VON MARC GESCHONKE

OLDENBURG/ UDE „Am Tweelbäker See wurden bislang zwei Säcke mit toten Schäferhun­den abgelegt!“– diese Nachricht in der Facebook-Gruppe „Hundefreun­de Oldenburg“sorgte am Samstagnac­hmittag für Aufruhr unter Tierbesitz­ern. Am Montagmorg­en kamen laut Internethi­nweisen zwei weitere blaue Müllsäcke gleichen bestialisc­h stinkenden Inhalts an gleicher Stelle hinzu; die Reaktionen der Tierbesitz­er: „Krank!“, „Wahrschein­lich illegale Hundekämpf­e“, „Das klingt ja fast nach einer größeren Entsorgung­s-Mafia“.

Es gibt nur einen winzigen Haken: Bei den schrecklic­hen Funden fast völlig verwester Tiere handelt es sich anscheinen­d nicht um die Hundekadav­er, wie es heißt – sondern um Schafsköpf­e! Das macht es Unangenehm­er Fund: Die Kadaver wurden am Tweelbäker See nahe der Unterführu­ng entsorgt.

zwar nicht viel besser, nimmt aber möglicherw­eise etwas Spannung aus der aufgeregte­n Angelegenh­eit.

Zur Sachlage: Am Freitagabe­nd hatte eine 21-jährige Spaziergän­gerin am Tweelbäker See (Höhe Tunnel) einen blauen Müllsack entdeckt, tags drauf wurde ein zweiter

verschloss­ener Sack in der Nähe des dortigen Volleyball­platzes gefunden. „Es hat bestialisc­h gestunken“, so Udo Cordes, „der Sack war doppelt zugeknotet und als ich ihn öffnete, guckte mich ein Tier an.“Die Polizei wurde informiert, die Feuerwehr holte die Säcke später ab und brachte sie zur weiteren Kontrolle zum Tierheim. „Den Kollegen ging es sehr schlecht“, hieß es dort. Denn der Inhalt der Tüten sei – gelinde gesagt – „sehr unangenehm“gewesen. Stark verweste Schafsköpf­e und Innereien, von Maden durchzogen, „ein absoluter Härtefall“, wie es heißt. Das TierheimTe­am spricht nun aber von braunen Schafen, die Melder hingegen von Schäferhun­den. Kann ein Laie die völlig verwesten Überreste von diesem und jenem unterschei­den? Wohl eher nicht – zu dieser Überzeugun­g sind TierheimTe­am und Ermittler nach Recherche gemeinscha­ftlich gekommen. Die Kadaver gehen nun in die Tierverwer­tung, die Kleidung der Tierheim-Mitarbeite­r schleunigs­t in die Wäsche. Wer die Schafsköpf­e hier rund um den Tweelbäker See entsorgt hat? Das bleibt indes unklar.

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BILD: TORSTEN VON REEKEN

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