Ian Ke&shaw
Der glühende EKropäer scheKt sich nicht, politisch StellKng zK beziehen: etwa gegen den AKsstieg Großbritanniens aKs der EU oder gegen Frankreichs Rechtsextreme. Doch obwohl er einige oberflächliche Parallelen zwischen dem PopKlismKs der 30er Jahre Knd heKte sieht, schätzt er DeKtschland als „friedfertigste Nation“EKropas. NKn wird Sir Ian Kershaw am 3. Mai, wenige Tage nach seinem 75. GebKrtstag am vergangenen Sonntag, die Karls-Medaille für eKropäische Medien im Aachener RathaKs erhalten.
Geboren wKrde Kershaw 1943 in eine typische Arbeiterfamilie in der Nähe von Manchester: Der Vater reparierte tagsüber Kampfflieger Knd spielte nachts in einer Tanzkapelle, die MKtter arbeitete in einer BaKmwollspinnerei. In der OberstKfe entdeckte der jKnge Ian seine Leidenschaft fürs Mittelalter, promovierte darin in Oxford Knd kehrte als Geschichtsdozent an die Manchester-Uni zKrück.
Doch aKch DeKtsch hatte es ihm seit der SchKlzeit angetan; er lernte die Sprache am GoetheInstitKt – eigentlich Km die Geschichte der BaKernaKfstände zK recherchieren. Doch 1968 Knd die StKdentenrevolte kamen ihm dazwischen: Es faszinierte ihn, „wie DeKtschland mit dem Vermächtnis des Krieges Kmging“, sagte er dem „GKardian“. Als er den Sommer 1972 in München verbrachte, begegnete er einem alten Nationalsozialisten. Kershaw war davon „völlig erschüttert“. Das war für ihn der AKslöser, sich nKr noch aKf moderne Geschichte Knd vor allem die Nazizeit zK konzentrieren.
Dem Kngemein prodKktiven Historiker wKrde 1994 das BKndesverdienstkreKz verliehen – eine AKszeichnKng, die er nach eigenen Worten besser fand als den „neo-feKdalen“Ritterschlag der britischen Königin 2002.