Münzen online genau betrachten
Kulturrat verantwortet Projekt – Mehr als 1500 <xemplare erfasst
Wahre Schätze lagern in den Museen im Oldenburger Land. @etzt kAnnen Interessenten auf der Plattform BKenomC mehr Dber historische MDnzen erfahren.
OLDENBURGER LAND/LS/ALO Das Profil eines erhaben wirkendenden Grafen Anton Günther ziert die Golddukate aus dem Jahr 1666. Zum 63. Geburtstag ließ der Graf diese Münze prägen. Zehn Exemplare davon lagern in den Räumlichkeiten des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Oldenburg. Jetzt braucht es keinen Gang ins Museum mehr, um das kostbare Exemplar ganz genau zu betrachten.
Ab sofort sind mehr als 1500 oldenburgische Münzen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert im OnlineMünzkatalog „Kenom“(Kooperative Erschließung und Nutzung der Objektdaten von Münzsammlungen) zugänglich. Dort stehen Prägungen der Oldenburger Grafen, Herzöge und Großherzöge sowie der Regenten des Jeverlandes für Forschung, Recherche oder einfach zum Betrachten zur Verfügung.
Das Schlagwort „Oldenburg“allein ergibt 1828 Treffer, wer nach Jever sucht, erhält 1557 Einträge. Die digitalisierten Münzen stammen
aus den Beständen des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, des Landesmuseums Natur und Mensch Oldenburg, des Stadtmuseums Oldenburg sowie des Schlossmuseums Jever. Diese Häuser arbeiteten bei der Umsetzung des Digitalisierungsprojektes unter dem Dach des Kulturrates Oldenburg zusammen.
„Wir freuen uns, mit den oldenburgischen Münzen auf der Plattform ,Kenom’ einen Schritt in der Digitalisierung unserer Bestände weitergekommen zu sein“, so Prof. Dr. Rainer Stamm, Direktor des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte. „Dies ist eine große Bereicherung, wenn die Originale nicht permanent im Museum gezeigt werden können.“
„Die oldenburgischen Münzen liefern uns wichtige Erkenntnisse über das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben ihrer Zeit. Die Digitalisierung im virtuellen Münzkabinett ermöglicht es, die Sammlung über das Landesmuseum hinaus sichtbar und wissenschaftlich nutzbar zu machen“, sagt Dr. Annette Schwandner, Leiterin der Kulturabteilung im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Zu den besonderen oldenburgischen Stücken zählen die ersten Münzen, die das von Graf Gerhard um 1475 erweiterte oldenburgische Wappen zeigen. Von besonderem Interesse sind die Münzen, die mit historischen Ereignissen in Verbindung stehen. Dazu gehören etwa die Doppelschillinge
Christophs von Oldenburg, die im Zusammenhang mit der dänischen Grafenfehde entstanden sind, oder die Danielstaler Fräulein Marias von Jever, die auf die Bedrohung Jevers durch Ostfriesland anspielen.
„Viele der jetzt digitalisierten Münzen sind kleine handwerkliche Meisterwerke, die spannende Geschichten über Glaube, Politik und Macht erzählen können“, erläutert Anika Tauschensky, Leiterin des Digitalisierungsprojektes in Oldenburg. „Die Münzen erlauben es, die Geldgeschichte Oldenburgs und des Jeverlandes vom 11. Jahrhundert bis zur Weimarer Republik in großen Teilen zu rekonstruieren.“
Die Münzen sehen Sie unter www.kenom.de