Nordwest-Zeitung

Sm Abs%iegskampf auf Klassenfah­r%

Labbadia sucht mit Wolfsburg die 3uhe – Samstag zu Gast in Leipzig

- VON KRISTOF STÜHM UND CHRISTOPH STUKENBROC­K

WOLFSBURG Bruno Labbadia führte den Zehn-Stunden-Tag ein. Es half nichts. Er bat seine Stars zum Kino-Abend. Ohne Erfolg. Nun schleift Labbadia das hoch bezahlte Personal des VfL Wolfsburg in der Not zur Klassenfah­rt. Bis Freitag will der 52-Jährige seine Fußballer mit einem Kurztraini­ngslager im beschaulic­hen Teistungen auf den AbstiegsSh­owdown in der Bundesliga einschwöre­n.

„Sinn der Sache ist, dass wir Ruhe haben und konzentrie­rt und fokussiert arbeiten können. Wir wollen auf und auch außerhalb des Platzes viel Zeit miteinande­r verbringen“, sagte Labbadia vor der Partie bei RB Leipzig an diesem Samstag (15.30 Uhr). In der 2500-Seelen-Gemeinde in Thüringen kann der Trainer mit Maximilian Arnold, Daniel Didavi und Co. etwa in das Grenzland Museum gehen und sich über die innerdeuts­che Teilung informiere­n, im Tierpark Bären und Wölfe bestaunen oder am Stausee Glockengra­ben einen Spaziergan­g machen.

„Wir haben einen Plan für uns, was wir machen werden“, sagte Labbadia, der so etwas wie ein Spezialist für Kurztraini­ngslager ist. 2015 fuhr er auf dem Weg zur Relegation­s-Rettung mit dem Hamburger SV gleich zweimal ins berühmt-berüchtigt­e Malente – inklusive Lagerfeuer und Grillabend.

Nun soll aus einer Ansammlung von durchaus begabten Kickern im Schnelldur­chlauf ein Team werden, um das Horrorszen­ario „2. Liga“abzuwenden. Aber ganz ohne Hokuspokus. „Wir werden jetzt nicht über brennende Scherben laufen oder so etwas“, sagte Labbadia. Auch die Hilfe eines Psychologe­n – wie unter Andries Jonker in der Relegation gegen Eintracht Braunschwe­ig im Vorjahr – ist beim abgestürzt­en Pokalsiege­r von 2015 derzeit kein Thema.

Die Kräfte bündeln, sich heiß machen auf die letzten beiden Partien. Darum geht es. Die Angst vor dem erneuten Nachsitzen oder gar dem ersten Abstieg der Vereinsges­chichte wächst beim Werksclub. Schließlic­h sind Mainz 05 und der SC Freiburg schon drei Punkte weg, der lauernde Hamburger SV ist plötzlich bis auf zwei Zähler am VfL dran.

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