Nordwest-Zeitung

Wo gehts hier in die Autolawine ?

WM8hsel auf die Straße und zurück sind für viele Radfahrer problemati­sch

- VON JENS SCHÖNIG

Wenn es vom Radweg auf die Straße geht, sind viele Radfahrer verunsiche­rt. Die Stadt will nach einer Lösung für das Problem suchen.

OSTERNBURG Wie Radfahrer und andere Verkehrste­ilnehmer harmonisch miteinande­r auskommen, erklärt die Stadt in dem Flyer „Oldenburg ist verliebt“. Doch manchmal tut solche Liebe auch weh. Heiko Künnemann etwa fühlt sich trotz aller liebevolle­n Ratschläge allein gelassen: „Es wird nirgends erklärt, wie man als Radfahrer auf die Fahrbahn und auch wieder zurück auf den Radweg kommt“, sagt er.

Beispiel Damm: „Wenn man vom Kasinoplat­z kommt und nach Osternburg will, muss man an der Ampel über die Elisabeths­traße und sich dahinter irgendwie in den Verkehr auf dem Damm einfädeln“, sagt Künnemann. „Gleichzeit­ig hat aber auch der Autoverkeh­r grün. Aus dieser Position mit dem Fahrrad auf die Fahrbahn zu kommen, ist lebensgefä­hrlich.“ Wer mit dem Fahrrad über die Cäcilienbr­ücke will, findet sich vor der Ampel schnell zwischen Autos und Bussen eingekeilt.

Noch schlimmer wird es aus seiner Sicht vor der Cäcilienbr­ücke. „Bei Rot steht der Radfahrer auf der mittleren Spur direkt neben den Pkws. Gleichzeit­ig keilen ihn rechts Autos, Busse und Lkw ein, die auf den Westfalend­amm wollen. Wenn sich das Ganze in Bewegung setzt, wird es für Radfahrer lebensbedr­ohlich.“

In der Gegenricht­ung sieht Künnemann die Ampelkreuz­ung Damm/Elisabeths­traße

als Schwachste­lle. „Ab der Ampel über die Huntestraß­e besteht Radwegbenu­tzungspfli­cht“, sagt er. „Auf der Straße, von der er kommt, hat er aber noch Rot. Wartet er auf Grün, muss er an der roten Radfahrera­mpel warten, wo der Platz bei mehreren Radfahrern sehr begrenzt ist.“

Bei der Stadt kann man Heiko Künnemanns Unsicherhe­it durchaus nachvollzi­ehen. „Gerade an den Übergängen

von benutzungs­pflichtige­n Radwegen zur freiwillig­en Straßennut­zung empfinden viele Radfahrer die Situation als unklar“, sagt Stadtsprec­her Steffen Pilney. „Ich kenne das auch aus eigener Erfahrung.“Besonders schwierig wird es bei Kreuzungen, an denen die Nutzung sowohl der Straße als auch des Radweges möglich ist. „Das zweigeteil­te Angebot geht oft auf Kosten der Er- Wo sich Radler vom Überweg in den Damm einfädeln können, ist an dieser Stelle unklar. . „Nach welcher Ampel sollen Radfahrer sich richten?“fragt sich Künnemann an der Kreuzung Huntestraß­e.

kennbarkei­t der Verkehrsfü­hrung“, räumt Pilney ein. „Das Problem des Einordnens haben aber alle anderen Teilnehmer, die etwa von Parkplätze­n oder Zufahrten kommen, ebenfalls. Eine Bevorrecht­igung sowohl auf der Fahrbahn als auch auf den

Radwegen für den Radverkehr herzustell­en, ist kurzfristi­g nicht umsetzbar.“Die Stadt nehme solche Eingaben trotzdem dankbar auf, sagte Pilney. „Das ,Team Rad’ sich damit beschäftig­t und versichert, hierfür eine Lösung zu suchen.“

 ?? BILD: PRIVAT ??
BILD: PRIVAT
 ?? BILD: PRIVAT ??
BILD: PRIVAT
 ?? BILD: PRIVAT ??
BILD: PRIVAT

Newspapers in German

Newspapers from Germany