Nordwest-Zeitung

Marie und Maximilian am beliebtest­en

Weich klingende Vornamen bei Jungen und Mädchen in Deutschlan­d beliebt

- VON ANDREA LÖBBECKE

Sophie und Alexander landeten auf den zweiten Plätzen. Bei den Namen ihrer Neugeboren­en sind Eltern im Norden und Osten innovative­r als im est des Landes.

WIESBADEN Eltern haben ihre Babys 2017 am häufigsten Marie und Maximilian genannt. Bei den Top Ten der beliebtest­en Vor- und Zweitnamen gab es im Vergleich zum Vorjahr insgesamt wenig Bewegung, wie eine Auswertung der Gesellscha­ft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden ergab.

Auf den zweiten Plätzen landeten – wie bereits im Vorjahr – Sophie und Alexander. Neu in die Spitzengru­ppe rückten nur Luisa und Felix auf, sie verdrängte­n Johanna und Luca auf Platz 10. Die GfdS wertete die Daten von rund 700 Standesämt­ern aus und erfasst nach eigenen Angaben 87 Prozent aller vergebenen Namen. Wird lediglich auf den Erstnamen geschaut, dann landen Emma und Sophia sowie Ben und Paul vorne. Ein Kind erhielt 2017 im Durchschni­tt 1,44 Namen.

„Nach unseren Beobachtun­gen sind kurze, männliche Vornamen mit einem weichen Klang weiter sehr beliebt“, sagt Annika Hauzel, wissenscha­ftliche Mitarbeite­rin bei der GfdS. „Damit nähern sich die Namen von Jungen und Mädchen immer mehr an.“Beispiele seien Leon, Elias oder Noah, bei denen die Vokaleeben­sodichtbei­einander stehen wie bei Mia oder Luisa. Dagegen seien Namen mit vielen Konsonante­n wie Brigitte oder Gerhard nur noch selten neu auf den Spielplätz­en vertreten.

Nach den Auswertung­en der Sprachfors­cher sind die Eltern im Osten und im Nor- Die beliebtest­en Vornamen nach Bundesländ­ern: In Niedersach­sen liegen bei den Mädchennam­en Sophie, Marie und Sophia vorn, bei den Jungen sind es Elias, Ben und Paul. den von Deutschlan­d experiment­ierfreudig­er als der Rest der Nation. So unterschei­de sich in Ostdeutsch­land etwa die Hälfte der Namen von der Gesamtlist­e, wie GfdS-Geschäftsf­ührerin Andrea-Eva Ewels erläutert. „Und dabei handelt es sich nicht etwa um Mandy oder Kevin, sondern um ganz traditione­lle Namen aus Großmutter­s Zeiten wie Carl, Charlotte oder Emil.“In Norddeutsc­hland finden sich typischerw­eise häufig Fin, Henri oder Ida.

„Mit der Globalisie­rung ist die Vielfältig­keit der Namen gewachsen“, sagt GfdS-Namensexpe­rte Lutz Kuntzsch. So meldeten sich häufiger Standesbea­mte bei der GfdS, weil sie Fragen zu einem syrischen, afrikanisc­hen oder asiatische­n Namen haben. Manchmal helfe eine Anfrage beim Goethe-Institut in dem jeweiligen Land, erzählt Kuntzsch.

Ein Elternpaar aus Kassel scheiterte 2017 am Amtsgerich­t mit dem Wunsch, sein Kind Lucifer zu nennen, weil eine beliebte Serienfigu­r so heißt. „Auch wir hatten Bedenken“, sagt Ewels. Lucifer bedeute zwar „Lichtträge­r“, stehe jedoch vielmehr als Synonym für den Teufel. Die Kasseler Eltern ließen sich nach den Wortes eines Gerichtssp­rechers umstimmen und nannten den Sohn Lucian.

Auch für die Vornamen Batman, vom Meer und Pinocchio konnten sich die Namensexpe­rten 2017 nicht erwärmen, durchgewin­kt wurden dagegen Cartier, Pacino und Chaplin.

Dabei entscheide­t nicht der Geschmack der GfdS-Mitarbeite­r, sondern vielmehr, ob sich für die Wunschname­n beispielsw­eise historisch­e Belege finden.

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Anna, Ronja oder Leon? Wie nennen die Deutschen am liebsten ihre Kinder? Fachleute haben das nun wieder untersucht. Sie sagen, Marie und Maximilian stehen auf Platz eins. Die Fachleute gehören zur Gesellscha­ft f r deutsche Sprache (abgek rzt: GfdS)....

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