Nordwest-Zeitung

Schlafen wird teurer

Ab Oktober für ein Jahr keine Jugendherb­erge in der Stadt – Bettenzahl im Neubau verdoppelt

- VON NIKLAS BENTER

Größer, moderner, zentraler: Die Jugendherb­erge am Hauptbahnh­of soll eines der modernsten Häuser dieser Art im Nordwesten werden. Durch die bessere Ausstattun­g steigt aber gleichzeit­ig auch der Übernachtu­ngspreis . . . . . .

Im Oktober 2019 soll der Neubau in Bahnhofsnä­he öffnen. Der bisherige Herbergsva­ter Jürgen Koopmann verabschie­det sich in Ruhestand.

OLDENBURG Größer, moderner, zentraler: Die Jugendherb­erge am Hauptbahnh­of soll eine der modernsten Häuser dieser Art im Nordwesten werden. Die Wohnungsba­ugesellsch­aft GSG, die das Gebäude für das Jugendherb­ergswerk errichtet, geht davon aus, dass der Neubau zum 30. September 2019 fertiggest­ellt wird.

Nach den Plänen des Oldenburge­r Architekte­n Malte Selugga entsteht ein Neubau mit Platz für 200 Gäste in Zwei- bis Vierbettzi­mmern. Die Bettenzahl verdoppelt sich damit im Vergleich zum alten Standort an der Alexanders­traße beinahe.

Mitarbeite­r mit Handicap

Alle Zimmer sind mit einem eigenen Sanitärber­eich ausgestatt­et. Zusätzlich sind drei der Zimmer barrierefr­ei. Allerdings steigt mit der besseren Ausstattun­g auch der Übernachtu­ngspreis – zum Teil um fast 50 Prozent: So zahlt ein Einzelreis­ender bis 27 Jahre für eine Übernachtu­ng mit Frühstück am neuen Standort 35 Euro, ab 27 Jahren 39,50 Euro.

Zum Vergleich: An der Alexanders­traße zahlt eine Einzelpers­on für das gleiche Angebot derzeit 23,50 Euro (bis 27 Jahren) beziehungs­weise 28 Euro (ab 27 Jahren).

Dafür hat der Gast im gesamten Haus künftig Zugriff auf das freie Wlan. Zudem stehen ihm fünf multifunkt­ionale Tagungsräu­me, eine Tagungslou­nge, eine großzügige Lobby, ein Essensverk­auf und eine große Terrasse zur Verfügung.

Die Jugendherb­erge wird ein Inklusions­betrieb, in dem Menschen mit und ohne Beeinträch­tigung gemeinsam arbeiten und den Alltag gestalten. Das Jugendherb­ergswerk plant, dass 50 Prozent der Beschäftig­ten Mitarbeite­r mit Handicap sind.

Jürgen Koopmann, der seit vielen Jahren die Herberge an der Alexanders­traße leitet (auch Bremen), wird nicht die Leitung im neuen Haus übernehmen. „Er wird wenig später nach der Eröffnung in den Ruhestand gehen“, sagte Thorsten Richter vom DJHLandesv­erband. Der Nachfolger stehe noch nicht fest.

Ein Jahr lang steht Gästen kein Jugendherb­ergsplatz in Oldenburg zur Verfügung: Denn der alte Standort der Jugendherb­erge an der Alexanders­traße schließt bereits zum Oktober 2018. Besucher sollten auf die Jugendherb­erge in Bad Zwischenah­n ausweichen, heißt es bei der GSG.

Zentrale Lage

Das Haus liegt zwischen GSG, Weser-Ems-Halle und LzO in zentraler Lage, unmittelba­r am Bahnhof und nah an der Innenstadt. Damit gilt sie als guter Startpunkt für Erkundunge­n. Für Radtourist­en bietet das Haus einen Radschuppe­n, Ladeanschl­üsse für E-Bikes sowie eine Rad-Service-Station mit Flickzeug, Pumpe, Kartenmate­rial und Beratung für Touren.

Spannend ist die Frage, wie es am alten Herbergsst­andort Alexanders­traße weitergeht. Im Raum stehen Abriss und Verkauf des Areals. Dagegen gibt es heftige Proteste. Infos zur Jugendherb­erge unter

oldenburg.jugendherb­erge.de Besuch aus Italien: Sprachschü­lerinnen und -schüler steigen regelmäßig in Oldenburgs Jugendherb­erge ab.

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BILD: KRÜGER ANIMATION So soll der Neubau aussehen: Die Jugendherb­erge an der Straßburge­r Straße bietet Platz für 200 Gäste. Die beiden Gebäude sind fünfgescho­ssig.
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BILD: JANSSEN

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