Schlafen wird teurer
Ab Oktober für ein Jahr keine Jugendherberge in der Stadt – Bettenzahl im Neubau verdoppelt
Größer, moderner, zentraler: Die Jugendherberge am Hauptbahnhof soll eines der modernsten Häuser dieser Art im Nordwesten werden. Durch die bessere Ausstattung steigt aber gleichzeitig auch der Übernachtungspreis . . . . . .
Im Oktober 2019 soll der Neubau in Bahnhofsnähe öffnen. Der bisherige Herbergsvater Jürgen Koopmann verabschiedet sich in Ruhestand.
OLDENBURG Größer, moderner, zentraler: Die Jugendherberge am Hauptbahnhof soll eine der modernsten Häuser dieser Art im Nordwesten werden. Die Wohnungsbaugesellschaft GSG, die das Gebäude für das Jugendherbergswerk errichtet, geht davon aus, dass der Neubau zum 30. September 2019 fertiggestellt wird.
Nach den Plänen des Oldenburger Architekten Malte Selugga entsteht ein Neubau mit Platz für 200 Gäste in Zwei- bis Vierbettzimmern. Die Bettenzahl verdoppelt sich damit im Vergleich zum alten Standort an der Alexanderstraße beinahe.
Mitarbeiter mit Handicap
Alle Zimmer sind mit einem eigenen Sanitärbereich ausgestattet. Zusätzlich sind drei der Zimmer barrierefrei. Allerdings steigt mit der besseren Ausstattung auch der Übernachtungspreis – zum Teil um fast 50 Prozent: So zahlt ein Einzelreisender bis 27 Jahre für eine Übernachtung mit Frühstück am neuen Standort 35 Euro, ab 27 Jahren 39,50 Euro.
Zum Vergleich: An der Alexanderstraße zahlt eine Einzelperson für das gleiche Angebot derzeit 23,50 Euro (bis 27 Jahren) beziehungsweise 28 Euro (ab 27 Jahren).
Dafür hat der Gast im gesamten Haus künftig Zugriff auf das freie Wlan. Zudem stehen ihm fünf multifunktionale Tagungsräume, eine Tagungslounge, eine großzügige Lobby, ein Essensverkauf und eine große Terrasse zur Verfügung.
Die Jugendherberge wird ein Inklusionsbetrieb, in dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam arbeiten und den Alltag gestalten. Das Jugendherbergswerk plant, dass 50 Prozent der Beschäftigten Mitarbeiter mit Handicap sind.
Jürgen Koopmann, der seit vielen Jahren die Herberge an der Alexanderstraße leitet (auch Bremen), wird nicht die Leitung im neuen Haus übernehmen. „Er wird wenig später nach der Eröffnung in den Ruhestand gehen“, sagte Thorsten Richter vom DJHLandesverband. Der Nachfolger stehe noch nicht fest.
Ein Jahr lang steht Gästen kein Jugendherbergsplatz in Oldenburg zur Verfügung: Denn der alte Standort der Jugendherberge an der Alexanderstraße schließt bereits zum Oktober 2018. Besucher sollten auf die Jugendherberge in Bad Zwischenahn ausweichen, heißt es bei der GSG.
Zentrale Lage
Das Haus liegt zwischen GSG, Weser-Ems-Halle und LzO in zentraler Lage, unmittelbar am Bahnhof und nah an der Innenstadt. Damit gilt sie als guter Startpunkt für Erkundungen. Für Radtouristen bietet das Haus einen Radschuppen, Ladeanschlüsse für E-Bikes sowie eine Rad-Service-Station mit Flickzeug, Pumpe, Kartenmaterial und Beratung für Touren.
Spannend ist die Frage, wie es am alten Herbergsstandort Alexanderstraße weitergeht. Im Raum stehen Abriss und Verkauf des Areals. Dagegen gibt es heftige Proteste. Infos zur Jugendherberge unter
oldenburg.jugendherberge.de Besuch aus Italien: Sprachschülerinnen und -schüler steigen regelmäßig in Oldenburgs Jugendherberge ab.