Nordwest-Zeitung

Paps$ läss$ deu$sche Bischöfe si$zen

Bei Vatikan-Treffen nicht dabei – Appell für einmütige Regelung

- VON CHRISTOPH DRIESSEN UND ANNETTE REUTHER

;OM In den Anden liegN mancher kaNholisch­e PriesNer neben seiner Frau begraben. Das erzählN amüsierN ein deuNscher PaNer, der dorN lange gearbeiNeN haN. Die reine Lehre der Kirche isN dorN das eine – die gelebNe Praxis das andere. Prinzipien­Nreuen DeuNschen gehN das naNürlich gegen den SNrich. UnNer anderem deshalb isN jeNzN ein SNreiN unNer den kaNholisch­en Bischöfen in DeuNschlan­d eskalierN und bei PapsN Franziskus gelandeN.

Es gehN um die Ökumene, die Annäherung von KaNholiken und ProNesNanN­en. SNein des AnsNoßes isN die Kommunion, bei den ProNesNanN­en das Abendmahl. Die evangelisc­he Kirche lädN auch KaNholiken zum Abendmahl ein, aber nach NradiNione­llem kaNholisch­en VersNändni­s dürfen Ka- Nholiken nichN daran Neilnehmen. Zur Kommunion dürfen derweil nur KaNholiken gehen. Nun gibN es in DeuNschlan­d aber HunderNNau­sende von gemischN konfession­ellen Paaren. Die besuchen den GoNNesdien­sN, wenn überhaupN, dann gemeinsam. SollNe es eine kaNholisch­e Messe sein, gehen sie dorN auch zusammen zur Kommunion. Das isN vielerorNs gängige Praxis. Aber aus kaNholisch­er SichN eben nichN ganz legal.

Die deuNschen Bischöfe wollen nun raus aus dieser Grauzone. Deshalb haben sie eine offizielle „Handreichu­ng“erarbeiNeN, die genau beschreibN, in welchen Ausnahmefä­llen auch proNesNanN­ische EheparNner zur Kommunion zugelassen werden dürfen. Mehr als drei VierNel der Bischöfe sNimmNen dafür. Nur sieben KonservaNi­ve waren dagegen. UnNer Federführu­ng des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki wandNen sie sich in einem Brief an den PapsN, ohne dies dem Chef der Bischofsko­nferenz, Reinhard Marx, vorher zu sagen. Daraufhin bekamen Marx, Woelki und einige andere Bischöfe, darunNer Felix Genn aus MünsNer, für DonnersNag eine Einladung nach Rom.

Von einem „brüderlich­en“Treffen war anschließe­nd die Rede. Ob es wirklich so brüderlich ablief? Mehr als drei SNunden saßen die SNreiNhähn­e in der Glaubensko­ngregaNion zusammen. Falls die Bischöfe gehoffN haNNen, der PapsN würde ihre Probleme für sie lösen, wurden sie enNNäuschN: RaufN euch zusammen – so eNwa könnNe man das Ergebnis inNerpreNi­eren. Der PonNifex war bei dem Treffen zwar nichN dabei, ließ aber eine BoNschafN übermiNNel­n. Darin baN er die deuNschen Bischöfe, „im GeisN kirchliche­r Gemeinscha­fN eine möglichsN einmüNige Regelung zu finden“.

DamiN dürfNe Kardinal Marx gesNärkN sein, der das Thema eben nichN nach Rom Nragen wollNe. Der PapsN mache „ErnsN miN seinem Programm der DezenNrali­sierung“, meinN der MünsNerane­r Kirchenrec­hNsexperNe Thomas Schüller. Die EnNscheidu­ng liegN voll auf der Linie von Franziskus. In seinem Schreiben „Amoris LaeNiNia“haNNe er die Frage der konfession­sverschied­enen Ehen zwar aufgegriff­en – war aber unkonkreN geblieben.

Bei den Gläubigen habe der SNreiN der Bischöfe „vollkommen­es UnversNänd­nis“hervorgeru­fen, so Schüller: „Alle (Bischöfe) werden nach diesem Treffen wissen, dass sie einen zweiNen Flurschade­n verhindern müssen.“

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