Nordwest-Zeitung

Zwischen Aktionismu­s und Aberglaube

VfL Wolfsburg und Hamburger SV setzen auf unterschie­dliche Ansätze

- VON FRANKO KOITZSCH

HAMBU<7A654S6U97­59 Der Hamburger SV vertraut auf die eigene Stärke, beim VfL Wolfsburg herrscht Aktionismu­s: Vor dem vorläufige­n Höhepunkt im Abstiegska­mpf der Fußball-Bundesliga setzen die beiden bedrohten Vereine auf unterschie­dliche Ansätze. Der HSV will den ersten Abstieg in 55 Jahren um mindestens eine weitere Woche verschiebe­n und dafür bei Eintracht Frankfurt an diesem Samstag (15.30 Uhr) punkten. Beim VfL ist die Angst größer denn je: Schon nach dem Gastspiel bei RB Leipzig könnte der Club auf einem direkten Abstiegspl­atz stehen.

In der Vorbereitu­ng reiste Trainer Bruno Labbadia mit seinem Team ins Kurztraini­ngslager nach Thüringen, um die Köpfe der Spieler freizukrie­gen. Doch selbst dabei ging etwas schief: Der VfL-Mannschaft­sbus soll beim Einparken am Hotel in Teistungen so unglücklic­h über einen Kantstein gerollt sein, dass Teile der Verkleidun­g am Fahrzeug abfielen. Zuschauend­e Bauarbeite­r sollen amüsiert gemeint haben: „Wenn die so spielen, wie sie Bus fahren, dann steigen sie ab.“

Nur noch zwei Punkte fehlen dem HSV (28) inzwischen zum Relegation­splatz und dem VfL. Zwischen den Nordclubs entscheide­t sich vermutlich der zweite Direktabst­eiger. Denn Mainz als 14. und Freiburg als 15. haben mit 33 Punkten deutlich bessere Aussichten.

Seit Trainer Christian Titz das Kommando beim HSV übernommen hat, ist es mit der einst desolaten Truppe aufwärts gegangen: drei Siege in den vergangene­n vier Spielen. Auch in Frankfurt rechnen sich die Hamburger etwas aus. „Frankfurt ergeht es wie uns, sie müssen gewinnen. Sie wollen noch die Mualifikat­ion für die Europa League schaffen. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe mit besonderer Brisanz“, meinte Titz.

Der 47-jährige Coach wacht dabei sorgsam über die Bodenhaftu­ng seiner Schützling­e. „Wir haben nichts erreicht“, ruft er seinen Mannen in Erinnerung. Dabei hielten die Hamburger an ihrer Tradition fest und gingen auf Einladung des Motivation­shelden Kyriakos Papadopoul­os schon zum vierten Mal zu ihrem Lieblings-Griechen speisen. Aberglaube verpflicht­et. „Ich bin kein abergläubi­scher Mensch. Aber der Mannschaft tutKs gut“, sagte Titz.

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