Wutzend dient als großer Ansporn
Merder will Heimserie gegen Leverkusen ausbauen – Elfmal unbesiegt
Seitdem Trainer Kohfeldt übernommen hat, steht die Festung Weserstadion. In der letzten Heimpartie fehlen zwei wichtige Verteidiger.
B<5M59 Die Fans im eigenen Stadion zufrieden zu stellen, ist das Ziel eines jeden Profifußballers und Vereins. Mal gelingt das weniger gut, wie es bei Werder Bremen in den ersten fünf Heimspielen dieser Bundesliga-Saison der Fall war – kein Sieg. Und mal gelingt das umso besser, wie Werders vergangene elf Auftritte im Weserstadion zeigen – keine Niederlage. „Es wäre schon ein schönes Gefühl, wenn wir sagen können, dass wir in dieser Halbserie zuhause ungeschlagen geblieben sind“, sagt Trainer Florian Kohfeldt, der noch keine einzige Heimpartie als Chefcoach in Bremen verloren hat.
RB Leipzig, Borussia Dortmund, Hamburger SV, TSG Hoffenheim – eine ganze Reihe namhafter Gegner hatte es in der Rückrunde versucht, die Festung Weserstadion zu stürmen. Der letzte Rivale, der nun noch auf Distanz gehalten werden muss, ist an diesem Samstag (15.30 Uhr) Bayer Leverkusen.
„Das schönste für einen Verein ist es doch, zu wissen, man kommt in sein Heimstadion und hier ist es schwer für Hält zurzeit fast alles, was auf sein Tor kommt: Werders tschechischer Keeper Jiri Pavlenka
die anderen, etwas zu holen“, führte Kohfeldt vor dem Duell mit dem Tabellenfünften, der noch um die Champions-League-Plätz kämpft, weiter aus. Das wolle er der Mannschaft mit auf den Weg geben, denn „unsere Anhänger tragen uns sowohl in guten als auch in schwierigen Phasen. Wir haben es alle gemeinsam verdient,
noch mal einen großartigen Fußballtag zu erleben“, greift der 35-jährige Coach in die Motivationskiste.
Sportlich geht es nur noch um etwas für die Werkself, die nur einen Punkt Rückstand auf den für die Königsklasse berechtigenden vierten Platz (Hoffenheim) hat. Werder steht indes mit 38 Zählern im Niemandsland der Tabelle, wird wohl höchstens noch den Elften Augsburg (41) einholen oder vom 13. Hannover (36) überholt werden können.
„Bayer Leverkusen muss in Bremen gewinnen, aber wir wollen das mit aller Macht verhindern“, beschreibt Kohfeldt die Ausgangslage in dem Wissen, dass auf seine Defensive (die fünftbeste der Liga) gegen den viertbesten Angriff Schwerstarbeit wartet. Ausgerechnet gegen Kevin Volland, Leon Bailey, Julian Brandt und Co. fallen allerdings zwei wichtige Stützen der Bremer Verteidigung aus. Niklas Moisander (muskuläre Probleme) und Ludwig Augustinsson (Grippe) stehen nicht zur Verfügung, so dass Werder erneut auch die Paraden des derzeit überragenden Schlussmanns Jiri Pavlenka benötigt, um die Heimserie zu verteidigen.
Werder-Fans werden indes Rot sehen – zumindest, wenn sie in Richtung Gästeblock gucken. Leverkusens 2500 mitreisende Anhänger tragen unter dem Motto „Finally Red“Einheitskleidung. BayerTrainer Heiko Herrlich macht das aber nicht mit – und hatte dafür eine nette Erklärung parat. „Zum einen kann ich Rot nicht unbedingt tragen, das macht mich sehr blass“, sagte der Coach lächelnd. Zum zweiten habe er im WDR einen Bericht gehört, dass Frauen jetzt, wo Frühling ist, vermehrt Rot tragen würden und dass das unterschwellig Paarungsbereitschaft signalisiere. „Da habe ich dann lieber Abstand von Rot genommen“, scherzte Herrlich.