Anhattan
Vier 5erke des Dangaster Malers in New Yorker Museum zu sehen
Gezeigt werden die Bilder in der aktuellen Ausstellung des renommierten Museums „Neue Galerie New York“. Zudem kommen in Köln erneut zwei Gemälde des Künstlers unter den <ammer.
DANGAST/EMDEN/NEW YORK/ KÖLN Der Dangaster Maler Franz Radziwill (1895–1983) hat es nun „über den großen Teich“geschafft. Das Gemälde „Landschaft mit dem Haus des Künstlers“von 1930 und drei weitere Arbeiten von ihm sind bis zum 28. Mai in New York zu sehen. „Ein Novum“, sagt der Radziwill-Experte Dr. Gerd Presler aus Weingarten. Er findet es „schon spektakulär“, in welcher Umgebung der Maler derzeit ausgestellt wird – nämlich in der renommierten „Neuen Galerie New York“.
Die New Gallery in Manhattan an der Kreuzung Fifth Avenue und 86th Street ist in Wirklichkeit ein Museum und widmet sich bevorzugt der deutschen und österreichischen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Geführt wird es von dem Unternehmer Ronald Lauder – Sohn der Kosmetik-Unternehmerin Estée Lauder (1906–2004) –, der 1996 begann, seine wertvolle persönliche Kunstsammlung in das Haus zu integrieren und es so zu einem hochrangigen Museum zu machen.
Bilder aus Emden
„Die Mittel sind unbegrenzt“, kommentiert Presler. Wenn man das Museum betrete, erzählt er, sieht man als Erstes im Eingangsbereich das Gemälde „Adele Bloch-Bauer I“von Gustav Klimt, das Lau- Sein Haus hat der Maler Franz Radziwill (links) im Jahr 1930 gemalt und in magisches Licht getaucht.
der im Jahr 2006 für den Rekordpreis von 135 Millionen Dollar ersteigert hat. „Und dann geht das gerade so weiter.“In der nächsten Etage hängen die vier Arbeiten von Radziwill in der aktuellen Ausstellung mit dem Titel „Before the Fall“. Sie zeigt deutsche und österreichische Kunst der 1930er Jahre.
Zu den Leihgebern zählt unter anderem die Emder Kunsthalle, die gleich sieben Arbeiten nach New York – selbstverständlich mit Kurier – geschickt hat, darunter nicht nur das Gemälde mit dem Haus des Künstlers als Motiv, sondern auch das Bild „Dangaster Busch mit Kurhaus im Winter“(1937), auch aus der Hüppe-Stiftung, und das Aquarell „Schanzen von Düppel“(1936). Zu den Leihgaben gehört ebenfalls ein Ölgemälde
(„Im Garten“I, 1934) von Oskar Kokoschka.
Besonders angetan ist Presler von dem Bild „Landschaft mit dem Haus des Künstlers“. Es zeigt das Haus Radziwills, wie er es 1923 in Dangast gekauft hatte: „Der Turm fehlt noch!“. Allerdings habe er bereits eine Veränderung vorgenommen: Das große Atelierfenster nach Norden, im Bild zentral erleuchtet, habe er als Erstes einbauen lassen – „seinen Schaffensort“. Es sei ein sehr geheimnisvolles, magisches Bild, sagt der Kunsthistoriker, in dem der Maler „die Zeit komprimiert“.
An den vier Bäumen im Bild lasse er die Jahreszeiten vorübergleiten – Frühling, Sommer, Herbst und Winter. In der Mitte sei zudem seine erste Frau Inge im weißen
Kleid zu sehen und vorn links ein mysteriöses, unheimliches schwarzes Loch in der Erde, das häufiger in Gemälden Radziwills auftaucht.