Keine Schublade will passen
Malerei von Eckhard Dörr im Stadtmuseum Oldenburg
OLDENBURG Seit 1983 lebt, malt und druckt Eckhard Dörr in Oldenburg. Jetzt zeigt das Stadtmuseum eine umfangreiche Schau seiner Werke.
Eckhard Dörr, geboren 1946 in Rünthe bei Hamm, hat bei Gerhard Richter an der Akademie in Düsseldorf studiert und danach noch einige Jahre am Kunstbetrieb am Rhein teilgenommen, ehe er sich mit seiner Familie im stilleren Oldenburg niederließ.
Zeigten die Bilder nach der Akademiezeit ruhige, verhalten kritische Stadtansichten, so gewann Dörrs Malerei gegen Ende der 70er Jahre an dynamischer Farbigkeit. Die Farben wurden selbstständiger, verwandelten den einst besinnlichen Inhalt in extreme menschliche Situationen oder lösten ihn in heftige malerische Prozesse auf.
Ein Wechsel von expressiven Ausbrüchen und Bildreihen mit gleichmäßigen Farbstreifen oder ruhigen Farbflächen charakterisierte Eckhard Dörrs Malerei der 80er und 90er Jahre. Gleichzeitig gewann „Makrele“von Eckhard Dörr (2005)
das Material, auf dem der Künstler arbeitete, größere Bedeutung: Zu Leinwand, Nessel, Molton kamen nach der Jahrhundertwende bemalte Kleinbilddias, mit denen große bewegte Projektionen an die Wand geworfen werden. Auch Computer-Ausdrucke dienten als Motivspender und Malgrund.
Manche dieser Bilder zeigen eine reizvolle Rückkehr zu Flusslandschaften. Das sensible Erleben verbindet sich hier mit typischen Architekturmotiven,
freien Figurationen und in den Lüften mit Motiven, die Vogel und Flugzeug sein können.
Unzweifelhaft hat Eckhard Dörr ein eigenständiges Oeuvre geschaffen, das sich gegen jede Einordnung sperrt und darum mit jedem Bild Aufmerksamkeit fordert.
An diesem Sonntag, 11 Uhr, führt Dr. Viola Weigel durch die Ausstellung (3 Euro plus Eintritt), die bis zum 13. Mai zu sehen ist. Öffnungszeiten: di. bis so. 10–18 Uhr.