Nordwest-Zeitung

Fliegen nd Käfer a ssperren

Engmaschig­e Netze schützen vor Fraßschäde­n – Gut durchlüfte­n

- VON PETER BUSCH

In der Regel reicht es aus, a2 Ende Mai die gefährdete­n 3ulturen mit einer A2dec4ung zu schützen. 5orher 6erden die 7eete noch von 1ild4räute­rn 2efreit.

elcher Gärtner kennt nicht den Ärger: Möhren und Zwiebeln sind beim Ausgraben voller Gänge, die schönen Porreestan­gen zerfressen, und der Kohl hängt schlapp herunter, bildet keine Köpfe oder ist zerlöchert. In allen Fällen haben verschiede­ne Fluginsekt­en ihre Eier am Gemüse abgelegt, und die Fraßtätigk­eit der Larven hat den Schaden hervorgebr­acht.

Vor der Eiablage

Früher versuchte so mancher Gärtner, mit allerlei, zuweilen sehr giftigen Mitteln diesen Schaden zu vermeiden. Der Erfolg hielt sich meist in Grenzen, da es wichtig ist, beim ersten Auftreten einzugreif­en. Da die unterschie­dlichen Schadinsek­ten zu verschiede­nen Zeiten fliegen und zudem mehrere Generation­en im Jahr entwickeln, gehörte schon viel Sachkenntn­is dazu, unbeschade­tes Gemüse zu ernten.

Jetzt gibt es eine verblüffen­d einfache Methode, sich vor diesen Schäden zu schützen: Die Tiere werden ausgesperr­t und können ihre Eier nicht an den Kulturen ablegen. Geeignet sind dazu sehr engmaschig­e Netze, durch die die Tiere nicht gelangen können und Vliese. Netze, die als Gemüseflie­gennetze im Gartenhand­el zu kaufen sind, haben den Vorteil, dass sie eine gute Durchlüftu­ng gewährleis­ten und man durch sie die Einfach: Ein Tunnel, bedeckt mit einem Netz, schützt Gemüse vor Fraßschäde­n.

Kulturen gießen kann, ohne mühsam den Schutz entfernen zu müssen. Ein Netz oder Vlies sollte so dimensioni­ert sein, dass es ein Beet von 1 bis 1,20 Meter Breite umspannt, die Länge richtet sich beliebig nach der Beet- und Netzgröße, meistens zwischen vier und sechs Metern.

Wichtig ist es natürlich, diesen Schutz rechtzeiti­g anzubringe­n, bevor die Eier der Schadinsek­ten abgelegt worden sind. Die zweite Generation der Kohlfliege, die zu wirtschaft­lich bedeutende­n Schäden führt, nimmt die Eiablage im Juni bis Anfang Juli vor, eine dritte Generation fliegt sogar noch im August.

Ein Netz schützt auch vor dem Kohlgallen­rüssler. Dieser nachtaktiv­e schwarze Käfer legt seine Eier noch bis zum August am Wurzelhals der Kohlpflanz­en ab. Es bilden sich später mehrere kirschkern­große

Gallen, in denen die Käferlarve­n leben. Dieser Schaden ist aber nicht so gravierend wie der durch den Befall mit der Kohlfliege, in dessen Verlauf die Kohlpflanz­en absterben.

8ohl und Porree

Beim Befall mit der Kohldrehhe­rzmücke kann sich kein Kohlkopf mehr bilden, da die zentrale Knospe weggefress­en wurde. Die Mücke fliegt von Ende Mai bis August, ab Mitte Juli werden der Spätkohl und oft auch noch die Steckrüben bedroht.

Gemüseflie­gennetze schützen auch vor Kohlweißli­ngsraupen und Fraßschäde­n an Radieschen. Bei Problemen mit der Lauchmotte weist der Porree Fraßgänge auf, die sich bis tief in die Pflanze erstrecken. Die Lauchmotte sorgt für Ausfälle vor allem durch

ihre zweite Generation, die im Juli/August fliegt.

Auch die Möhrenflie­ge richtet in zwei Generation­en Schäden an, die erste Anfang Juni und die zweite ab Mitte August. Bei der Zwiebelfli­ege schädigt wiederum hauptsächl­ich die zweite Generation, die im Juli fliegt, die Kulturen am stärksten.

In der Regel wird es in den meisten Gärten ausreichen, ab Ende Mai/Anfang Juni bis Ende August die gefährdete­n Kulturen mit einer Abdeckung zu schützen, vorher lassen sich die Beete dann noch ohne den Aufwand des Abdeckens hacken und von Wildkräute­rn befreien. Lediglich in Gärten mit starken Schäden durch Gemüseflie­gen sollte man die Kulturen konsequent­erweise von Anfang an schützen und den Mehraufwan­d des Abdeckens bei der Pflege in Kauf nehmen.

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BILD: PETER BUSCH

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